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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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noch früh genug aus der Nähe betrachten können.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nicht.«
    Der jüngere Jedi blinzelte. »Aber wir müssen etwas für diese Sklaven unternehmen.«
    »Müssen wir?« Lukes Miene wurde strenger, als Jacen Fassungslosigkeit ausstrahlte. »Erinnere dich daran, weshalb wir hier sind.«
    »Um die Neue Republik zu retten. Und diese Leute sind Teil der Neuen Republik.« Jacen deutete nach Süden. »Man kann spüren, welche Qualen sie erdulden müssen, welche Verletzungen ihnen die Yuuzhan Vong bereits zugefügt haben. Wie kannst du da nicht über ihre Befreiung nachdenken?«
    »Ich denke darüber nach, aber ich weiß auch, dass sie nicht möglich sein wird, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Es gibt hier noch vieles, das wir in Erfahrung bringen müssen. Das ist keine zufrieden stellende Entscheidung, aber eine notwendige.«
    Jacens Kopf fuhr hoch. »Also würde ihre Befreiung das Schicksal der Neuen Republik besiegeln? Oder würde dadurch bloß die Mission zur Rettung deiner Frau erschwert?«
    Luke erstarrte, schluckte die Empörung, die durch die Frage seines Neffen in ihm aufgeflammt war, jedoch hinunter. Dabei half ihm, dass er das Entsetzen in Jacens Augen sah, doch die Frage versetzte ihm trotzdem einen scharfen Stich. »Glaubst du denn, dass das der wahre Grund unseres Hierseins ist? Glaubst du, ich bin nur hier, um Mara zu retten?«
    »Ich glaube, Onkel Luke, du liebst sie so sehr, dass du einfach alles für ihre Rettung tun würdest.« Der Junge senkte den Blick. »Was ich gesagt habe, tut mir Leid. Ich habe es nicht so gemeint.«
    »Doch, Jacen, du hast es so gemeint. Es ist ein Paradoxon. Wir müssen zulassen, dass einige Qualen erleiden, damit andere davon verschont bleiben. Diese Entscheidung ist nicht schwer, solange man selbst derjenige ist, der verletzt wird, aber wenn andere leiden müssen, fällt die Wahl weniger leicht. Aber du musst zugeben, dass wir im Augenblick nichts tun können. Wir wissen nicht genug über die Yuuzhan Vong hier. Wir wissen nicht genug über ihre Sklaven. Wir wissen nicht einmal, ob man sie überhaupt befreien kann. Soweit wir wissen, haben sie sich dieser Behandlung freiwillig unterworfen.«
    Jacen warf einen Blick auf die Stelle, wo der Leichnam des alten Mannes an die Oberfläche gekommen war und nun ruhig im Wasser trieb. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Tod Teil irgendeiner Abmachung war.«
    »Da hast du wahrscheinlich Recht, doch wir sind trotzdem nicht in der Lage, irgendetwas für die Sklaven zu tun.«
    »Aber gar nichts zu tun ist… ist eines Jedi nicht würdig.«
    Die Haut um Lukes Augen spannte sich. »Warst du nicht derjenige, der gar nicht an dieser Mission teilnehmen wollte? Warst du nicht derjenige, der zu dem Schluss gelangt war, dass das Wesentliche der Existenz eines Jedi darin besteht, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen und die eigene Beziehung zur Macht zu erforschen?«
    »Ja… ja, schon, aber…«
    Der Jedi-Meister schnitt ihm das Wort ab. »Jacen, du musst etwas verstehen, etwas sehr Wichtiges. So klug du auch sein magst, so gut du auch ausgebildet wirst und so viel du auch schon von der Galaxis gesehen hast, bist du doch immer noch erst sechzehn Jahre alt. Und du besitzt nur die Lebenserfahrung von sechzehn Jahren.«
    Luke seufzte. »Über mehr Erfahrung zu verfügen heißt allerdings nicht, dass es leichter wäre, schwierige Entscheidungen zu treffen, aber es lehrt einen, dass harte Entscheidungen manchmal unumgänglich sind.«
    Jacens Gesichtsausdruck verhärtete sich zu einer teilnahmslosen Maske. »Ich verstehe, Meister.«
    Du benutzt das Wort Meister mit demselben Unterton, mit dem sich ein Sklave an seinen Besitzer wendet. Luke schüttelte den Kopf. »Wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit zur ExGal-Station zurückkehren. Da wir die Yuuzhan Vong in der Macht nicht spüren können, sind wir bei Nacht verwundbarer. Außerdem gibt uns der Rückweg Zeit, das, was wir heute gelernt haben, zu verarbeiten und über das nachzudenken, was wir in der Zukunft noch herausfinden müssen.«
    Jacen zuckte die Achseln. »Ein guter Plan, Onkel Luke. Ein guter Plan.«
    Eine Welle drohender Gefahr erfasste Luke, als er den Tonfall seines Neffen vernahm, doch die Macht brachte ihm keine Vision dessen, was sich auf Belkadan noch ereignen mochte. Er streckte eine Hand aus und legte sie Jacen auf die Schulter. »Du darfst nie vergessen, dass es für manche Probleme keine einfache oder elegante Lösung gibt. Und die

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