Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
der Dinge änderte. Dann blieb er stehen, zog einen kleinen Duraplastzylinder aus einer Gürteltasche und bohrte ihn in den Sand, um eine Probe zu entnehmen. Er verschloss den Zylinder und bemerkte eine Bewegung darin. Ein Käfer kam an die Oberfläche des Sandes, krabbelte an der transparenten Wand entlang und suchte nach einem Ausweg.
Corran schob den Zylinder in das Futteral zurück und zog einen zweiten, leeren aus dem Gürtel. Er grub ein kleines Loch in den Sand, bis er einen Käfer auftauchen sah, der sich neugierig umsah. Er schaufelte den Käfer in den Zylinder und bemerkte an den Zwillingshörnern auf dessen Kopf, dass er sich von dem ersten gefangenen Käfer unterschied. Er grub weiter und stieß bald auf einen dritten Käfer, der viel kleiner war als die ersten beiden, und fing auch den ein. Er war sich nicht sicher, ob er nur jünger war oder einer völlig anderen Spezies angehörte.
Weitere Testgrabungen förderten nichts mehr zu Tage, und Corran setzte sich wieder in Bewegung. Ganner war ihm ein Stück voraus und kauerte hinter einem der Schneckenhäuser in der ersten Reihe. Corran scherte sofort nach links aus und folgte Ganners Fußstapfen. Er hätte nicht so weit vorgehen sollen. Der Umstand, dass Ganner nach seinem Lichtschwert zu tasten schien und zudem eine wachsende Besorgnis ausstrahlte, begann Corran zu beunruhigen.
Mit einem Mal kreischte in einem der Schneckenhäuser etwas auf. Eine verzweifelte Kreatur kroch aus einer der Behausungen zwischen den beiden Jedi-Rittern und kam strauchelnd auf die Beine. Der Mann sah annähernd menschlich aus, seine Knie waren jedoch eingeknickt, und er hatte Auswüchse an den Armen, den Beinen und am Rücken, die an Korallen erinnerten. Er umklammerte einen langen Korallendorn, der aus seiner rechten Wange ragte, und kreischte mit einer heiseren Stimme, die mehr die eines Tieres als die eines Menschen und der Ausdruck unbeschreiblicher Schmerzen zu sein schien.
Die Kreatur rannte an Ganner vorbei, stürzte in den Sand und mühte sich ab, wieder auf die Beine zu kommen. Da begann der Sand ringsum zu vibrieren, und ein staubiger Dunst erhob sich über die Oberfläche wie Dampf aus kochendem Wasser. Corran konnte sich nicht vorstellen, was den Sand erbeben ließ, spürte jedoch eine seltsame Vibration an seinem eigenen Gürtel. Er holte die gefangenen Käfer in ihren Zylindern hervor und sah, dass einer – der mit den Hörnern – wie wild mit den Flügeln flatterte.
Da traten zwei große, schlanke Yuuzhan-Vong-Krieger aus den ersten beiden mittelgroßen Schneckenhäusern, deren Öffnungen so groß waren, dass sich die hoch gewachsenen Fremden, als sie die Behausung verließen, nicht bücken mussten. Keinen der beiden schien das Verhalten ihres Sklaven zu überraschen oder gar mit Sorge zu erfüllen. Die Yuuzhan Vong bewegten sich mit einer geschmeidigen Anmut, die sogar sinnlich hätte wirken können, wenn sie nicht so leichenhaft dürr gewesen wären, und näherten sich dem Sklaven von verschiedenen Seiten. Nacheinander verhöhnten sie ihn mit strengen Verweisen, worauf der Mann sich einen Moment lang duckte, blitzschnell vor dem einen Yuuzhan Vong zurückwich und auf den anderen zusprang.
Und die ganze Zeit bebte der Sand, während der Käfer alarmiert mit den Flügeln schlug.
Corran fühlte, wie die Furcht des Sklaven sich gleichsam in die Macht fraß, dann erschütterte ihn ein heftiger Ausbruch statischer Störungen. Die Angst des Sklaven verschwand, und Wut trat an ihre Stelle, als sich der Mann mit zu Klauen verkrümmten Händen und einem wilden Schrei auf den Lippen Hals über Kopf auf einen der Yuuzhan Vong stürzte.
Der fremde Krieger stieß ein raues Bellen aus, das Corran für ein grausames Lachen hielt. Dann wich er nach rechts aus und hob die linke Faust zu einem Schlag, der den Sklaven direkt über dem Herzen traf. Der Sklave segelte im hohen Bogen durch die Luft und wurde einen Meter nach hinten katapultiert. Er landete auf den Fersen und kippte sofort auf den Rücken. Corran war sich sicher, Rippen brechen zu hören, doch der Sklave rollte sich nach links ab, kam wieder hoch und ging auf den anderen Yuuzhan Vong los.
Der zweite Krieger stoppte den Angriff mit einer rechten Geraden, die den Sklaven mitten ins Gesicht traf. Das scharfe Knacken berstender Knochen übertönte ein ersticktes Wimmern. Der Yuuzhan Vong trat einen Schritt zurück und schlug dem Sklaven eine weitere Rechte auf dieselbe Wange. Die harten Kuppen seiner Knöchel
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