Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
X-Flüglers um und stürzte sich auf das Raumschiff der Yuuzhan Vong. Sie kippte den Jäger über die Backbordstabilisatoren, balancierte die Maschine aus und jagte am Rumpf des Großraumers entlang.
Sie hielt den Steuerknüppel leicht in der Hand, wich nach links und rechts aus und ließ den Jäger ständig auf und ab springen. Die an den Stacheln klebenden Korallenskipper schossen goldene Ströme kleinerer Plasmaentladungen auf sie ab, doch ihre Ausweichmanöver schützten sie vor ihrem Feuer. Sie bemerkte, dass die schrundigen Stellen am Rumpf des Schiffs Dovin Basale beherbergten, die Schwarze Löcher erzeugten, um das Streufeuer ihrer Laser zu absorbieren; aber sie erkannte ebenfalls, dass diese Anomalien auch die Plasmaentladungen ablenkten.
Während ihr Raumer über die Oberfläche des Kriegsschiffs sauste, feuerte sie durch die Plasmaströme und kreuzte deren Schusslinie, so wie das Plasma den Kurs des Konvois kreuzte. Die Dovin Basale waren, um ihre Schüsse abzufangen, gezwungen, ihre Anomalien inmitten der Plasmaströme zu erzeugen. Daher schluckten sie das Laserfeuer ebenso wie die Plasmaentladungen. Auf diese Weise erschöpften sich die Dovin Basale nicht nur, sondern gerieten in die seltsame Lage, Jainas Sternjäger Deckung zu bieten.
Sie zog den Steuerknüppel zurück und nahm sich einen der Rumpfstachel vor. Da sie annahm, dass der Mechanismus, mit dem das Schiff die Plasmaentladungen steuerte, sich an deren Spitze befand, feuerte sie auf einen der Stachel ein paar Schüsse ab. Doch die rings um die Spitze verteilten Dovin Basale absorbierten die Feuerstöße bis auf einen. Dieser einzelne Schuss brannte sich, eine Sekunde bevor eine weitere Plasmaentladung auf den Konvoi losschoss, durch die Spitze.
Das macht Sinn. Die Dovin Basale schützen die Spitze so lange, bis es zu einer Entladung kommt. Jaina aktivierte ihre Kom-Einheit. »Staffelführer, die Stachelspitzen sind verwundbar. Kurz bevor sie feuern, haben wir ein Schussfenster. Ich werde eine ausschalten.«
»Vorsichtig, Sticks.«
»So wie alle anderen auch, Staffelführer.«
Jaina spürte, wie sie ein seltsam friedliches Gefühl überkam, als sie ihren X-Flügler in einer Spirale rings um einen der Rumpfstachel hochzog. Hinter ihr blitzten goldene Plasmaentladungen auf. Zwei streiften ihre Schutzschilde, doch sie konnte den Energieverlust auf der Stelle ausgleichen. An der Spitze des Stachels neigten sich die Entladungen in Richtung der von den Dovin Basale erzeugten Schwerkrafttrichtern. Sie schoss an diesem Bereich vorbei, scherte scharf nach backbord aus und kehrte den Schub ihres Schiffs um. Der X-Flügler drehte sich um hundertachtzig Grad, und als sie die Energiezufuhr auf null drosselte, schwebte der Jäger fünfhundert Meter vor dem Ende des Rumpfstachels reglos im Weltraum.
Jaina starrte genau in die Öffnung. Die Spitze des Stachels besaß am Ende eine dreigeteilte Klappe, die sie an eine Herzkammer erinnerte. Die Klappe würde sich ein oder zwei Sekunden lang öffnen, gerade lang genug, um das Plasma auszustoßen, und sich danach sofort wieder schließen und den Schacht darunter versiegeln. Das Ganze entbehrte nicht einer gewissen Eleganz, wirkte jedoch im Vergleich zu dem Sternjäger, in dem sie saß, äußerst primitiv.
Sie löste Streufeuer aus und ließ einen beständigen Regen von Energiesplittern auf die Klappe niedergehen. Die Plasmaentladungen, die zunächst in ihre Richtung stiegen, neigten sich aufgrund der Anomalie, die die Spitze beschirmte, nach innen und gingen fehl. »Sparky, sag mir Bescheid, wenn die Schwerkraftanomalie zu kollabieren beginnt.«
Der Droide trillerte eine Bestätigung und stieß gleich darauf einen schrillen Pfiff aus.
Jaina schaltete die Waffenkontrolle auf die Protonentorpedos um und schoss zwei davon ab. Die rosafarbenen Raketen zogen blaue Flammen hinter sich her und hielten genau auf ihr Ziel zu. Einen Herzschlag vor dem Aufprall öffnete sich die Klappe und offenbarte ein goldenes Leuchten, das aus den Tiefen des Schachts aufstieg. Die Torpedos setzten ihren Weg ungehindert fort. Jaina gab volle Energie auf die Triebwerke und kehrte den Schub um, während der X-Flügler wieder auf das Yuuzhan-Vong-Schiff zustürzte.
Die Torpedos trafen irgendwo in der Mitte des Rumpfstachels auf die Plasmaentladung. Sofort bildeten sich in dem dunkelblauen Schaft tiefe Risse. Sie setzten silbernes und goldenes Feuer frei, und der Schaft begann auseinander zu brechen. Das Zentrum verdampfte zu einer
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