Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
abhanden gekommen.«
»Ich glaube, ich mache mir auch nicht mehr sehr viel vor.« Jaina bewegte die Schultern, um ein wenig von der Steifheit darin abzuschütteln. »Wir haben jede Menge Simulationen durchgeführt, um uns auf den Angriff der Vong vorzubereiten. Und ich bin bei der Hälfte meiner Einsätze draufgegangen.«
Ganner erschrak. »Das ist nicht gut.«
»Na ja, nicht ganz so schlecht, wie es sich vielleicht anhört. Bei einem Teil der Simulationen fliegen wir die Skips, um die anderen auszubilden. Mit den Imperialen werden wir fertig. Aber die Chiss sind echt mörderisch.«
»Ich habe ihre Präsenz gespürt, aber noch keinen gesehen.«
»Ich auch nicht. Außer auf meinem Heckschirm, wie sie meinem X-Flügler oder Skip zusetzen.« Sie warf einen Blick auf den vorderen Bereich des großen Innenhofs, in dem sich die Leute versammelt hatten. Dort war ein großes Podium aufgestellt worden, auf dem Relal Tawron und seine Diener die unterschiedlichen Funktionsträger der Neuen Republik begrüßten. »Sieht aus, als hätte die Vorstellung der Heimmannschaft gerade begonnen. Die Leute von den Restwelten sind die Nächsten. Und dann kommen vielleicht die Chiss.«
»Es wird interessant sein, einen Blick auf sie werfen zu können.« Ganner deutete mit einer lässigen Handbewegung auf das Podium. »Nach dir.«
»Danke.« Jaina hätte beinah gezögert. Der Grund dafür war zum einen Ganners Höflichkeit, mit der sie nicht gerechnet hatte, und zum anderen ihr Verlangen, die Chiss endlich mit eigenen Augen zu sehen. Es ist ihr Anführer, den ich sehen will.
Sie errötete für einen Moment, verdrängte die schamhafte Empfindung jedoch durch ein Aufwallen von Ärger. Sie hatte sich bisher in allen Simulationen gut geschlagen. Sie war vielleicht nicht jedes Mal die beste Pilotin der Staffel gewesen, hatte dieses Ziel aber nur knapp verfehlt. Bei jeder Simulation gegen die Chiss, in der sie abgeschossen worden war, war es deren Führer gewesen, der sie erledigte. Sie hatte zwar nie das Gefühl gehabt, dass er sie absichtlich aussuchte, trotzdem hatte sie, um sich dessen zu versichern, später die statistischen Daten der simulierten Gefechte aufgerufen.
Der Chiss-Führer hatte sich immer wieder an die besten feindlichen Piloten gehängt und sie nacheinander vom Himmel geholt. Dabei hatte es ihm keiner leicht gemacht und Wedge und Tycho war es sogar gelungen, ihn zu erledigen. Dennoch konnte er, statistisch gesehen, die meisten Abschüsse verzeichnen. Und das wäre, so fand Jaina, noch nicht mal so schlimm gewesen, wenn er und die Chiss nicht ständig unter sich geblieben wären. Es machte ihr nichts aus, abgeschossen zu werden, aber es gefiel ihr überhaupt nicht, dass man sie einfach ignorierte und dem Tod überließ.
Während Luke und Mara Skywalker willkommen geheißen wurden, schoben sich Jaina und Ganner durch die Menge bis nach vorne. Von den versammelten Würdenträgern stieg höflicher, aber gedämpfter Beifall auf, an dem die Ithorianer den größten Anteil hatten. Zweifellos begrüßten sie die Anwesenheit von Jedi-Rittern auf ihrer Welt, obwohl Jaina spürte, dass Borsk Fey’lya überglücklich sein würde, wenn eben diese Jedi bei der Verteidigung von Ithor ihr Leben lassen würden.
Als Nächstes war die Abordnung der Imperialen Restwelten an der Reihe. Zuerst trat Admiral Pellaeon vor und schritt die lange Reihe der Würdenträger ab. Die Sparsamkeit seiner Bewegungen machte deutlich, dass er sich nichts mehr wünschte, als umkehren und weiter die Verteidigung von Ithor vorbereiten zu können. Doch als er Admiral Kre’fey, Colonel Darklighter, Luke Skywalker und Wedge Antilles begrüßte, ging eine Welle herzlicher Wärme von ihm aus, die ein wenig verebbte, als er Jainas Mutter die Hand schüttelte. Schließlich nahm er, während die übrigen Imperialen vorgestellt wurden, seinen Platz neben ihr ein.
Auch mehrere Muftis hatten die Reise nach Ithor angetreten, die außer Ephin Sarreti, dem Mufti von Bastion, alle wie verbrauchte Funktionäre aussahen. Was Jaina an ihm beeindruckte, war die offenbar ehrliche Begeisterung, die er ausstrahlte, als er Borsk Fey’lya und die anderen Minister der Neuen Republik begrüßte. Er wechselte mit jedem von ihnen ein paar Worte und setzte sie anscheinend mit seinem Wissen über ihr Leben und ihre Heimatwelten in Erstaunen.
Ganner setzte ein schiefes Lächeln auf. »Na, da haben wir ja etwas, womit wir unseren Staatschef Fey’lya beschäftigen
Weitere Kostenlose Bücher