Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Poren, Colonel Fei. Ihre Uniform hat den Zuschnitt des Imperiums und geht auf die Uniformen zurück, die von den Angehörigen der 181. Imperialen Jägerstaffel Ihres Vaters getragen wurden. Eine der erfolgreichsten Einheiten des Imperiums während der Unterdrückung der Rebellion. Und dann Ihr formelles Gebaren. Begrüßungen wie diese hat man zuletzt am Imperialen Hof gesehen. Die Geringschätzung, mit der Sie uns übergangen haben, spricht eine mehr als deutliche Sprache.«
Fei schüttelte den Kopf. »Wo ich herkomme…«
Borsk Fey’lya fiel ihm ins Wort. »Sie kommen aus einer rückständigen Vereinigung einstiger Imperialer. Großadmiral Thrawn hatte dort seine treuesten und reaktionärsten Anhänger versammelt. Dann haben sie sich da draußen ausgebreitet und uns inbrünstig dafür gehasst, dass wir Ihr ehemaliges Imperium beherrschen. Sie haben die Überzeugungen angenommen, die uns eine Ewigkeit unterdrückt haben. Und jetzt sind Sie hier und wollen unter dem Vorwand, uns zu helfen, die Herrschaft wiedergewinnen.«
»Halt, bitte.« Der Chiss-Führer hob eine Hand. »Machen Sie sich nicht noch mehr zum Narren.«
Borsk Fey’lyas violette Augen funkelten. »Wie großzügig! Sie wollen mir sagen, was das Beste für mich ist! Jemand wie Sie, der schon bevorzugt geboren wurde, hat doch keine Ahnung, wie es ist, die ständige Diskriminierung durch Ihre Spezies erdulden zu müssen. Sie haben keine Ahnung, wie es ist, wenn man Opfer bringen muss, um die Freiheit zu erobern.« Er deutete mit einer knappen Handbewegung auf das Dutzend Chiss vor dem Podium.
»Sie wagen es sogar, Ihre nichtmenschlichen Untergebenen vor uns aufmarschieren zu lassen, um uns daran zu erinnern, dass nach Ihrer Meinung immer nur die Imperialen das Sagen haben sollten.«
Jaina spürte, wie eine kalte Ruhe über Jag Fei kam, während er langsam die gefalteten Hände voneinander löste. »Wo ich herkomme, Staatschef Fey’lya, bin ich die Minderheit. Der Fremde. Wenn Sie sich überhaupt noch an die Geschichte Ihrer kostbaren Rebellion erinnern, dann vermutlich an Thrawns Unnachgiebigkeit, die ein Charakterzug seines Volkes ist. Ich bin unter diesen Leuten und mit ihnen aufgewachsen. Ich wurde nach ihren Anforderungen beurteilt und habe diese Anforderungen übertroffen.«
Er trat einen Schritt vor und deutete auf die Chiss-Männer und -Frauen, die ihn begleiteten. »Ich habe mir das Kommando über meine Staffel hart erarbeiten müssen. Diese Leute hier haben darum gekämpft, in die Staffel aufgenommen zu werden, weil sie mit mir fliegen wollten. Nicht weil ich ein Mensch bin oder ein Imperialer, sondern weil ich ein überragender Pilot und Anführer bin.
Und was den Kampf um meine Freiheit angeht, habe ich in den Unbekannten Regionen mein ganzes Leben lang darum gekämpft. Meine Mutter hat fünf Kinder geboren. Mein älterer Bruder starb im Kampf. Genau wie eine meiner jüngeren Schwestern. Warum sind wir wohl da draußen? Warum kämpfen wir? Wir haben eine Bedrohung für die Neue Republik wie die Yuuzhan Vong schon lange kommen sehen. Erinnern Sie sich noch an die Verwüstungen während der Großen Säuberung der Yevethaner? Es gab Dinge in den Unbekannten Regionen, die diese Gefahr als völlig belanglos hätten erscheinen lassen, wenn wir nicht gewesen wären und sie aufgehalten hätten.«
Fei faltete abermals die Hände. »Sie klagen mich der Xenophobie an, ignorieren dabei aber den Umstand, dass ich meinem Gastgeber, einem Ithorianer, und gleich darauf Admiral Kre’fey, einem Bothan, bereitwillig die Hand geschüttelt habe. Sie haben nur gesehen, was Sie sehen wollten. Sie klagen mich und alle Imperialen an, dass wir dort nur Bestialität wahrgenommen haben, wo es auch Weisheit und Edelmut gab. Ich bin hierher gekommen, um Ihnen bei der Verteidigung gegen die Yuuzhan Vong zu helfen, aber alles, was Sie sehen wollen, sind die Gespenster der Vergangenheit.«
Er ließ den Blick durch den Saal schweifen. »Und deshalb habe ich Sie übergangen. Ich bin hier, um Krieg zu führen, nicht um politische Spiele zu spielen. Es ist meine Aufgabe, Sie bei der Bewahrung Ihrer Freiheit zu unterstützen, nicht, Ihnen zu noch mehr persönlicher Macht zu verhelfen oder sie Ihnen wegzunehmen.«
Leia Organa Solo trat vor und streckte, um einem möglichen Einspruch des Bothan-Führers zuvorzukommen, eine Hand aus. »Und wir wollen diese Unterstützung. Von Ihnen, von den Restwelten und von allen Völkern der Neuen Republik. Denn nur wenn wir alle
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