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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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überdachten Schiffe bildeten ein geschlossenes Ökosystem, waren mit pflanzlichem Leben voll gestopft und wurden daher ständig warm und sehr feucht gehalten. In ihrer Alltagskleidung hätte ihr das nichts ausgemacht, aber in ihrem formellen Jedi-Gewand kam ihr die Luft allzu schwer und drückend vor.
    Außerdem schien ihr eine derart formelle Veranstaltung auf einem Planeten, der schon bald zum Brennpunkt eines feindlichen Überfalls werden sollte, irgendwie nicht richtig zu sein. Sie wäre viel lieber mit den übrigen Renegaten an Bord der Ralroost geblieben. Darüber hinaus ärgerte es sie, dass sie auf Grund ihrer herausgehobenen Stellung als eine Solo und Jedi und nicht als Mitglied der Renegaten-Staffel eingeladen worden war. Die Rolle, die Staffel zu repräsentieren, war allein Colonel Darklighter zugefallen, und Jaina hatte den deutlichen Eindruck, dass die Protokollexperten der Neuen Republik fürchteten, die Piloten könnten reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen war, und überdies irgendwas kaputtmachen.
    Die Anspannung derer, die in diesem Raum versammelt waren, kam ihr beinahe noch drückender vor als die hohe Luftfeuchtigkeit. Sie waren in einem großen offenen Saal zusammengekommen, wenngleich die überhängenden Äste der Bäume nur selten einen Blick auf den Nachthimmel jenseits der Kuppel zuließen. Noch beeindruckender als die Bäume war die Art, wie die Hölzer, die den Boden bedeckten und die Wände täfelten, aufeinander abgestimmt waren. Die intensiv goldfarbenen, dunkel gemaserten Leisten bildeten ein Mosaik, über dessen ganze Flache sich die ungebrochene Maserung des Holzes fortsetzte. Jaina hätte dem Muster mit den Augen bis ins Unendliche folgen können, wenn ihr der Blick nicht von eng beieinander stehenden Gruppen tuschelnder Diplomaten verstellt worden wäre.
    All die Jahre, die sie ihre Mutter derartige Funktionen hatte wahrnehmen und erfüllen sehen, hatten sie gelehrt, dass diplomatische Kontakte in einer unwirklichen Welt stattfanden. Todfeinde begegneten einander von Angesicht zu Angesicht mit unermüdlicher Höflichkeit, während sie hinter verschlossenen Türen unbarmherzig Intrigen schmiedeten. Selbst Admiral Kre’fey und Colonel Darklighter hielten sich mit ihrer Kritik an den ihrer Operation auferlegten politischen Einschränkungen zurück, damit der Eindruck entstehen konnte, dass alles in bester Ordnung war.
    Jaina seufzte. Wenigstens bedeutet das, dass die Leute hier auch den Jedi mit Höflichkeit begegnen.
    »Hast du dich mit diesem Seufzer von der Last auf deiner Seele befreit?«
    Jaina drehte sich, als sie die Stimme erkannte, lächelnd um. »Ja, ein wenig, Ganner.« Sie lächelte, ungeachtet des kleinen Schocks, den die blasse Narbe in seinem Gesicht in ihr auslöste, tapfer weiter.
    Der ältere Jedi nippte an einem Becher Wein. Dann nickte er ihr leicht zu. »Ich schätze, ich sollte es auch mal mit einem Seufzer versuchen.«
    »Warum? Oh.« Sie sah an Ganner in seinem blauschwarzen Gewand vorbei und erblickte einige Jedi, die anscheinend Kyp Durron den Hof machten. »Ich habe gehört, es hat einigen Ärger gegeben.«
    Ganner schenkte ihr ein schiefes Grinsen, das ihn in ihren Augen auf eine besondere Art gut aussehen ließ. »Meine Erfahrungen auf Bimmiel und besonders auf Garqi waren… ernüchternd. Obwohl so viele Jedi hierher gerufen wurden, um sich den Yuuzhan Vong in den Weg zu stellen, und obwohl sie dies mit Feuereifer tun wollen, scheint meine Ansicht darüber, wie gefährlich die Yuuzhan Vong wirklich sind, hier nicht sehr willkommen zu sein. In ihren Augen ist Realismus gleichbedeutend mit Defätismus.«
    »Dass Sie Corran auf Bimmiel das Leben gerettet haben, hat daran vermutlich nicht viel geändert.«
    Ganner stieß ein kurzes, schnaubendes Lachen aus. »Nein, hat es nicht. Aber ich bereue es trotzdem nicht. Was ich während der Zeit mit ihm gelernt habe, war mir eine dringend notwendige Lehre. Ich bin nur froh, dass ich lange genug gelebt habe.«
    Jaina sah einen Moment zu Boden. »Es tut mir Leid, dass Sie verwundet wurden.«
    »Mir nicht.« Seine blauen Augen wurden schmal. »Bevor ich diesen Kratzer abbekommen hatte, war es leicht, an meine eigene Unbesiegbarkeit zu glauben. Ich war sogar so arrogant zu glauben, ich wäre vollkommen. Und Kyp, Wurth, Octa und die anderen Mitverschwörer tappen in genau die gleiche Falle. Nur weil ihnen bisher noch nichts zugestoßen ist, denken sie, ihnen könnte auch nichts zustoßen. Diese Illusion ist mir

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