Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
streiten sich darüber, ob wir nur Wesen aus einer materiellen Substanz sind oder ob uns irgendeine metaphysische Natur zukommt, etwas, das mehr ist als unser Körper und seine Funktionen. Aber das lässt sich unmöglich beweisen, also bleibt uns nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass wir nichts weiter sind als Geschöpfe aus Fleisch und Blut. Wenn das so ist, werden wir unter Schmerzen geboren und sterben unter Schmerzen und erleiden dazwischen nichts als Schmerzen. Das zu leugnen heißt, an etwas Unbeweisbares zu glauben. Was lediglich ein frommer Selbstbetrug ist. Sie jedoch lassen sich nicht auf diese Weise täuschen.«
Shedao Shai nickte ernst. »Du verstehst manches besser als viele aus meinem eigenen Volk. Trotzdem willst du die Wahrheit nicht vollständig annehmen.«
»Sie haben mir gesagt, dass Sie an Götter glauben. Sind diese Götter denn keine unkörperlichen Wesen? Weist ihre Existenz denn nicht darauf hin, dass auch Ihr Dasein eine spirituelle Komponente besitzt?«
»Nicht mehr, als die Fähigkeit dieser Fische, Wasser zu atmen, darauf hinweist, dass auch du diese Gabe auf irgendeine verborgene Weise besitzen könntest.« Shedao Shai zuckte die Achseln. »Die Götter sind die Götter. Sie sind ein Aspekt des Schmerzes und ein Teil des Universums. Wir werden nur dann in ihre Gemeinschaft aufgenommen, wenn wir der Wirklichkeit treu bleiben.«
Elegos hob den Kopf. »Sie transzendieren also Ihre körperliche Gestalt, wenn Sie nur noch aus Schmerz bestehen?«
»Nein.«
»Das würde bedeuten, dass ich noch mehr ertragen muss, da ich meinen Körper noch nicht verlassen habe.«
»Du bist erschöpft. Ich werde dir bald ein wenig Rast gönnen.«
Der Yuuzhan-Vong-Führer trommelte mit den Krallen gegen das Transparistahlaquarium. »Deign Lian hat mir Neuigkeiten über gewisse Ereignisse in den besetzten Gebieten gebracht. Deine Einschätzung, dass die Neue Republik ihre Späher im Licht des Frühlings bei Garqi zurückziehen würde, hat sich anscheinend als Irrtum erwiesen. Dasselbe Schiff ist bei Sernpidal aufgetaucht, um herauszufinden, was wir dort machen.«
»Und haben sie es herausgefunden?«
Shedao Shai sah davon ab, Elegos ein Lächeln zu gewähren.
Gut. Spielen wir unser kleines Spiel. Du fragst mich nicht, was wir in Sornpidal machen, sondern versuchst nur herauszubekommen, ob diese Informationen noch unter Verschluss sind. »Das ist durchaus möglich. Unsere Streitkräfte waren nicht zur Stelle und konnten sie daher nicht stoppen. Sie haben das System ausgekundschaftet und sich anschließend zurückgezogen. Aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass sie die dort gesammelten Informationen falsch auslegen.«
Der Caamasi neigte den Kopf zur Seite. »Aber das glauben Sie nicht.«
»Nein. Der Kommandant, der sein Schiff an dieser Stelle platziert hat, ist sicher zu klug, um einen solchen Fehler zu machen.« Der Yuuzhan Vong reckte das Kinn. »Es war dasselbe Raumschiff, das schon bei der Evakuierung von Dubrillion geholfen und bei Dantooine gegen uns gekämpft hat. Ich glaube, du hast mir erzählt, dass der Kommandant ein Bothan ist.«
»Ich glaube, Sie hatten mich gebeten, gewisse Informationen zu bestätigen, die Sie von hier verhörten Gefangenen bekommen hatten.« Elegos presste die Lippen zu einer dünnen weißen Linie zusammen. »Ich bin sicher, dass dieses Schiff, sofern es immer noch von Admiral Kre’fey kommandiert wird, erneut an Orten auftauchen wird, an denen Sie nicht damit rechnen.«
»Also hast du mich mit deinen früheren Einschätzungen hereinzulegen versucht?«
Der Caamasi schüttelte den Kopf. »Das Erscheinen des Admirals bei Sernpidal hat Sie und mich überrascht. Ich gehe auf der Grundlage dieser Tatsache lediglich davon aus, dass er auch in Zukunft unberechenbar bleiben wird.«
»Ich verstehe.« Shedao Shai bedachte Elegos jetzt doch mit einem Lächeln und erhielt im Gegenzug ein ernstes Nicken. »Mir fällt auf, dass du nicht so dumm bist zu glauben, dass ich aus unseren Spielen hier nichts über dich oder deine Leute lerne. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass ich dich überraschen kann, wenn ich den Gegenstand des Spiels bestimme und ein Thema anschneide, über das wir noch nicht gesprochen haben. Ich bin also in der Lage, dich zu überraschen, Elegos. Und auf die gleiche Weise werde ich auch deinen Admiral Kre’fey überraschen.«
Als ein großer grauer Fisch vorbeischwamm, presste Shedao eine Hand gegen die Transparistahlscheibe. »Dieser Admiral
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