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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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meine, wenn wir sie jetzt hier entdecken und sie verschwindet, würde er doch von uns erwarten, dass wir ihr folgen, oder?«
    »Das stimmt.« Anakin warf einen Blick auf Whistler, der in den tiefsten Tönen jammerte. »Wir werden ja nicht weit gehen, Whistler, und wir können über Komlink mit dir in Verbindung bleiben. Ich könnte allerdings auch mit Meister Skywalker Kontakt aufnehmen und ihn um Erlaubnis bitten.«
    Chalco verschränkte die Finger und ließ die Gelenke knacken. »Das könntest du tun, aber wenn wir uns irren, und sie war doch an der Universität, und dein Onkel beschließt, hierher zu kommen, wird er sie dort verpassen.«
    Anakin warf Chalco einen Seitenblick zu. »Du weißt, dass du wegen dieser verqueren Logik immer wieder in Schwierigkeiten gerätst?«
    »Die hat mich aber auch dahin gebracht, wo ich heute bin, Kleiner. Nämlich in eine Lage, in der ich euch dabei helfen kann, diese Jedi wieder auf den richtigen Weg zurückzuführen.« Er setzte das schräge Grinsen auf, in dem Anakin das Grinsen seines Vaters wieder erkannte, von dem dieser meistens dann Gebrauch machte, wenn er etwas ziemlich Gefährliches unternehmen wollte. »Gehen wir, Kleiner, hoch den Hintern. Es ist Jagdzeit.«
    Das solltest du lieber bleiben lassen. Anakin hörte eine leise Stimme im Kopf, die ihn warnte, aber die Tatsache, dass sie sich mehr wie Jacen anhörte und nicht wie er selbst, ließ ihn endgültig vom Kurs der Vorsicht abweichen. Schließlich hatte sich Jacen ohne nachzudenken auf einen Yuuzhan-Vong-Krieger gestürzt, und Anakin redete sich ein, dass seine Mission hier nicht einmal annähernd so gefährlich sei. Ich gehe bloß da raus, um jemanden zu finden, den wir unbedingt finden müssen.
    Er stand auf und verdrängte einfach die böse Vorahnung, die sich irgendwo in seinem Hinterkopf zu schaffen machte. »Also los.«
     
    Der Raumhafen von Ariana lag am Rand der schönen Stadt. Der Kampf um die Befreiung von Garos IV war nur kurz gewesen und hatte nicht viel zerstört. Da die Welt praktisch autark war, wirkten sich die Schwankungen in der Wirtschaft der Neuen Republik nur in einem sehr geringen Maß auf sie aus. Der Zustrom von Studenten hatte das Ansehen der Universität weiter vergrößert. Und während die Forschungsanstalt wuchs, um noch mehr Studenten aufnehmen zu können, expandierten auch alle Branchen, die die Studenten und Fakultäten versorgten. Darauf folgte ein Aufschwung, der den Wiederaufbau der Stadt erlaubte und schließlich dazu führte, dass Garos IV auf den Listen der Welten mit dem höchsten Lebensstandard regelmäßig ganz oben erschien.
    Aber obwohl der Planet ökonomisch in ein goldenes Zeitalter eingetreten war, bestand das Gebiet rund um den Raumhafen auch hier aus der üblichen Mischung industrieller Ansiedlungen sowie einem schäbigen Sortiment heruntergekommener Bars, Kasinos, billiger Hotels und anderer Unterhaltungsbetriebe. Die grellen holografischen Schilder, der Dreck und der aus finsteren Gassen aufsteigende schwere Geruch der Verderbnis… all das griff Anakins Sinne an. Obwohl er sich der Existenz solcher Orte bewusst war und wusste, dass sein Vater in letzter Zeit einen Großteil seiner Trauerzeit dort zugebracht hatte, war dies doch so ziemlich das erste Mal, dass sie raue Wirklichkeit für ihn wurden.
    Chalco unternahm nichts, um Anakin vor dieser widerwärtigen Umgebung zu schützen, wie Lando Calrissian oder sein Vater das vermutlich getan hätten. Oder Chewie. Der Mann wies ihn lediglich darauf hin, dass er das Schiff nicht in seinem Jedi-Gewand würde verlassen können. Doch sie fanden ein paar Kleidungsstücke an Bord der Skate und staffierten ihn damit aus. Anakin nahm an, dass sie Corran gehörten, trotzdem waren sie ihm nur ein wenig zu groß. Was ihm, da er sein Lichtschwert unter der Jacke aus Nerfleder verstecken musste, sogar zum Vorteil gereichte. Er stieß sogar auf einen kleinen Haken unter der linken Achselhöhle, an dem er die Waffe befestigen konnte.
    Nachdem er angemessen gekleidet war und Chalco ihm mit rauer Hand die Haare zerzaust hatte, folgte er dem Mann durch die Straßen. Dabei fiel ihm die Veränderung in Chalcos Gang und Haltung auf, die ein wenig prahlerisch geworden waren. Der Mann plusterte sich ein bisschen auf, nickte, blinzelte und zeigte auf verschiedene Leute, während sie ihren Weg fortsetzten. Es war, als würde er mutwillig auf sich aufmerksam machen, und dieses Verhalten schien einen Teil der Passanten wahrhaftig zu entwaffnen.

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