Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Chance.
Das Bafforrwäldchen war eine Rarität vom Planeten Ithor. Die riesenhaften Bäume mit ihrem dunkelgrünen Laub waren halb intelligent und der Grund dafür, dass die Ithorianer ihren Mutterdschungel so sehr verehrten. Der Entschluss der Ithorianer, Bafforrbäume nach Garqi zu exportieren, war Ausdruck ihrer Überzeugung, dass die Bewohner Garqis durch ein ebenso einzigartiges harmonisches Band mit ihrer natürlichen Umwelt verbunden waren wie die Ithorianer mit der ihren. Corran hoffte, dass die Jedi in der Macht Verbindung mit diesen Bäumen aufnehmen und so eine Vorstellung davon bekommen konnten, wo die Krieger stecken mochten, die hinter ihnen her waren. Er war sich alles andere als sicher, ob dieser Plan Erfolg haben würde, aber er war gegenwärtig die einzige Option, die sie hatten.
Corran erreichte das Herz des Wäldchens und ließ sich neben Ganner, Jacen und Rade auf ein Knie sinken. Ihre Gesichter sagten ihm, dass sie sich der Tatsache bewusst waren, schon so gut wie tot zu sein. Er selbst war sich ebenfalls darüber im Klaren. Doch jede weitere Sekunde, die sie hier herausschlagen konnten, war eine Sekunde mehr, in der die Best Chance ihre Fracht an Bord nehmen und von hier verschwinden konnte.
Er sah zu Jacen hoch. »Ich hätte dich mit dem Schiff starten lassen sollen.«
Jacen zuckte die Achseln. »Ich bin bloß der Kopilot. Wenn wir von dieser ungastlichen Welt wegkommen, dann nur alle zusammen.«
»Abgemacht.« Dann warf Corran Ganner einen Blick zu. »Haben Sie schon versucht, Kontakt mit den Bäumen aufzunehmen?«
Ganner nickte erschöpft. »Da ist etwas, aber es ist sehr unbestimmt und schwach.«
Rade deutete auf die gelben Pollen, die den Boden färbten. »Es ist Frühling. Die Bäume widmen einen Großteil ihrer Energie ihrem Wachstum und der Fortpflanzung. Sie stehen in voller Blüte.«
»Das sehe ich.« Corran seufzte. »Mein Großvater hat mir mal erzählt, dass sich Pflanzen auch von Blut ernähren können. Die Bäume werden also auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.«
Jacen deutete auf den hinter ihnen liegenden Torbogen. »Sie kommen.«
Einige Reptilien und Menschensklaven brachen durch den Durchgang und gingen in Deckung. Die Scharfschützen des Widerstands von Garqi schossen auf sie, ohne saubere tödliche Treffer landen zu können. Immer mehr Sklaven und Versuchssoldaten der Yuuzhan Vong tauchten auf, drängten sich jedoch vorerst am Tor zusammen und warteten ab. Ihre besorgten Blicke verrieten Corran, worauf sie warteten. Und als es so weit war, konnte er nicht umhin, beeindruckt zu sein.
Einer nach dem anderen stapften sieben Yuuzhan-Vong-Krieger durch das Tor. Sie bewegten sich schnell, ohne sich zu beeilen. Obwohl sie sich dafür entschieden, nicht völlig ungeschützt Stellung zu beziehen, blieben sie stehen, ohne volle Deckung zu nehmen. Ein paar Blasterschüsse zielten auf sie und trafen, doch ihre Panzer ließen die Energiestrahlen einfach abprallen.
Rade hob eine Hand. »Wartet, bis ihr sicher zum Schuss kommt. Auf diese Entfernung ist ihre Rüstung undurchdringlich.«
»Das ist eine andere Art Rüstung, Rade. Die für den Ernstfall.« Corran blieb auf einem Knie und sah zu, wie der letzte Yuuzhan-Vong-Krieger durch das Tor kam. »Oh ja, dieses Mal werden wir erst so richtig Spaß haben.«
Jacen warf ihm einen Blick zu. »Ihre Definition von Spaß und meine stimmen offenbar nicht ganz überein.«
»Um dich mache ich mir auch keine Sorgen. Sondern um die da.« Corran fuhr mit zwei Fingern durch die gelben Bafforrpollen und zeichnete damit Streifen unter seine Augen, wie eine Kriegsbemalung. »Das ist zwar nicht ganz so toll wie ihre Kampfmasken, aber wenigstens etwas.«
Der Krieger, den Corran für den Anführer der Yuuzhan Vong hielt, baute sich jetzt vor ihnen auf. Rade wollte den Befehl erteilen, ihn niederzustrecken, doch Corran hob warnend die Hand. Mit gesenkter Stimme sagte er: »Denkt daran, wir spielen hier auf Zeit.«
Der Yuuzhan Vong schwang drohend seinen Amphistab und schrie mit hoher Stimme: »Ich bin Krag von der Domäne Val. Garqi gehört mir. Ergebt euch und ihr werdet leben.«
Corran stand auf, doch Ganner stellte sich schützend vor ihn. »Ich bin Ganner Rhysode. Ich bin ein Jedi. Ehe du auf unseren Führer losgehst, musst du erst mal an mir vorbei.«
»Ich wusste gar nicht, dass ich Ihnen so viel bedeute, Ganner.«
»Das tun Sie auch nicht, aber als ich Sie das letzte Mal gegen die Yuuzhan Vong kämpfen ließ, musste ich Sie
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