Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
Dinge, aber wo Omen ignoriert werden und daraus Fehler resultieren, können neue Anhänger gewonnen werden.«
Der Taktiker verneigte sich. »So sei es.«
Abrupt erhob sich Harrars Polster von der Kommandoplattform und trug ihn über die Treppe. »Jetzt werden wir uns über wichtigere Angelegenheiten unterhalten«, verkündete er.
Elan ließ ihre Augen aufmerksam und interessiert funkeln und drückte Vergeres Hand.
»Bislang war dieser Feldzug mit leichten Siegen gesegnet«, begann der Priester. »Welten zerbröckeln und ganze Populationen fallen uns in die Hände. Aber obwohl ich keinen Zweifel daran hege, dass wir diese Spezies eines Tages beherrschen werden, fürchte ich, auf große Schwierigkeiten zu stoßen, wenn wir versuchen, ihr Denken zu verändern. Dazu wird mehr als nur militärische Überlegenheit notwendig sein.«
Er sah Elan an. »Unser Haupthindernis ist eine Gruppe, die sich selbst Jedi nennt. Betrachten Sie diese als eine Art moralischer Polizeitruppe – von geringer Anzahl und dennoch sehr einflussreich.«
Elan blickte kurz zu Vergere und drückte erneut ihre Hand. »Was für Götter verehren diese Jedi?«, fragte sie.
»Keinerlei nennenswerte. Stattdessen ziehen sie ihre spirituelle Kraft aus einer alles durchdringenden Energie, die sie die Macht nennen.«
»Und haben Sie eine Strategie, wie wir diese Macht untergraben oder zunichte machen können?«
»Im Augenblick noch nicht. Trotzdem gibt es vielleicht etwas, das wir gegen die Jedi unternehmen können.«
Harrar deutete auf den Fremden am Fuß der Treppe. »Elan, das ist einer unserer Agenten, Exekutor Nom Anor. Abgesehen davon, dass Nom Anor uns dabei geholfen hat, im Äußeren Rand Fuß zu fassen, hat er Agenten in den einheimischen Populationen rekrutiert, die viele Sabotageakte begangen haben und auch weiterhin subversiv tätig sind. Nun hat er sich für einige Zeit von seiner normalen Arbeit zurückgezogen, um ein Projekt zu beaufsichtigen, das er und ich zusammen entwickelt haben.«
Elan warf Nom Anor einen abschätzenden Blick zu, während er die Treppe hinaufstieg und zu ihnen trat. Schlank und von mittlerer Größe sah er durchschnittlich aus, obwohl die gebrochenen Knochen seines Gesichtes auf mehr als die übliche Anzahl an Opfern hindeuteten. Irgendwann hatte er entweder ein Auge verloren oder es aus freien Stücken gegeben. Die Höhle war zwar jetzt eine schwarze Öffnung, und doch konnte Elan erkennen, dass die Knochen umgestaltet worden waren, um ein Plaeryn Bol aufzunehmen – ein Gift verspritzendes Organ, das einem Augapfel ähnelte.
»In eine Ooglith-Maske gekleidet, würde er glatt als Mensch durchgehen«, flüsterte sie Vergere zu.
»Er ist überaus ehrgeizig, Herrin«, wisperte Vergere zurück. »Vorsicht!«
Nom Anor verneigte sich vor Harrar, wenngleich nicht so tief, wie es ihm möglich gewesen wäre.
»Bevor die Invasion begann, als Test, mit wem wir es eigentlich zu tun haben«, berichtete Nom Anor, »habe ich auf verschiedenen Welten eine Reihe Krankheiten auslösender Sporen meiner eigenen Produktion ausgesetzt. Eine Klasse dieser Sporen – eine Coomb-Variante – war erfolgreich. Sie verursachte bei einigen hundert Individuen Krankheit und anschließenden Tod, außer bei einem menschlichen, weiblichen Jedi-Ritter. Und die Seuche hat die anderen Jedi nicht angesteckt.«
Nom Anor betrachtete Elan eingehend. »Allen Berichten zufolge ist diese Menschenfrau noch immer schwer krank, doch konnte sie bis heute überleben, indem sie, wie ich annehme, sich der Macht bedient. Ihr Widerstand ist jedoch für uns eigentlich ein Segen, denn ich fühle, dass wir sie benutzen können, um an die Jedi heranzukommen.«
»Und sie zu infiltrieren, meinen Sie?«, fragte Elan.
»Sie auszulöschen«, antwortete Harrar von seinem Polster aus. »Oder zumindest so viele wie möglich.«
Nom Anor nickte. »Durch diesen Akt würden unzählige Populationen demoralisiert werden. Falls sogar die Jedi unterlegen wären, welche Hoffnung dürften die anderen noch hegen? Für das Vertrauen in die Jedi und ihre Macht würde das einen vernichtenden Schlag bedeuten. Viele Welten würden ohne Kampf kapitulieren. Dann könnten wir dem höchsten Oberherrn Shimrra Meldung machen, dass wir unsere Mission schneller als geplant ausgeführt haben und ihn bei uns erwarten.«
Elan blickte von Harrar zu Nom Anor und wieder zurück. »Und welche Rolle soll ich dabei spielen?«
Der Priester bewegte sich vorwärts, bis er direkt vor ihr schwebte.
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