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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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»Eine, für die eine Priesterin der Täuschersekte so gut geeignet ist wie niemand sonst.«

4
     
    Han stand am Rand, und die Spitzen seiner kniehohen schwarzen Stiefel ragten über die Kante der natürlichen Brücke hinaus. Die Stimmen seiner Freunde kamen aus solch großer Entfernung, dass er sie nicht verstehen konnte. Der Nebel, der den ganzen Morgen in den Riesenbäumen gehangen hatte, fiel nun herab wie fette Tropfen. Plötzlich stieg ein widerlicher Gestank auf, und Han wurde vom Atem der gefährlichen und undurchdringlichen Unterwelt Kashyyyks schwindelig. In der Nähe nutzten zwei Kroyie-Vögel den Aufwind und flogen im schräg einfallenden, verhangenen Sonnenlicht nach oben.
    Überlegt und voller Absicht ließ Han ein Stück Wroshyr-Rinde fallen, mit dem er herumgespielt hatte, und schaute ihm nach, bis es nicht mehr zu sehen war. Dieser Teil der Brücke hatte kein Geländer, und nichts befand sich zwischen ihm und dem Abgrund.
    »Den nächsten Schritt solltest du dir besser gut überlegen«, sagte Leia von hinten.
    Han zuckte zusammen, drehte sich jedoch nicht um. »Das Lustigste ist, der Nullpunkt ist immer näher, als man denkt.«
    Leia ging auf ihn zu. »Selbst wenn du damit Recht hättest, wärst du vielleicht trotzdem gut beraten, über ein Paar robuster Repulsorstiefel nachzudenken.«
    Er grinste sie schief über die Schulter an. Durch die Feuchtigkeit Kashyyyks hatte sich Leias langes Haar in eine regelrechte Mähne verwandelt, und die Aufwinde zerrten an ihrem weiten Rock und der ärmellosen Bluse.
    »Mach dir keine Sorgen, Liebling. Ich bin schon so gut wie unten.«
    Leia trat an seine Seite und spähte vorsichtig über die Kante.
    »Und ich dachte, mir sei schon mulmig zumute, wenn ich aus unserer Wohnung nach unten gucke…« Sanft ergriff sie Hans Arm und zog ihn von der Kante zurück. »Du machst mich nervös.«
    »Das passiert dann wohl zum ersten Mal.« Er lächelte gezwungen. »Mir geht’s gut.«
    Leia runzelte die Stirn. »Ach ja, Han? Ich habe von der Geschichte mit Malla und Waroo gehört.«
    Er schüttelte den Kopf und regte sich wieder auf. »Diese Sache mit der Lebensschuld muss ein für alle Mal ein Ende haben.«
    »Immer mit der Ruhe. Sie werden es schon begreifen. Weißt du noch: Ich konnte nicht einmal auf die Toilette gehen, ohne dass Khabarakh oder einer der anderen Noghri darauf beharrte, mich zu begleiten.«
    »Ja, und die Noghri laufen dir immer noch als Leibwache hinterher. Nicht, dass ich damit herabsetzen will, was sie für dich getan haben.«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst.«
    Han schüttelte den Kopf. »Ä-hm, du weißt ganz und gar nicht, worauf ich hinauswill. Den Noghri könntest du vermutlich befehlen, sich von dir fern zu halten. Aber Wookiees sind da etwas anders. Wenn du glaubst, Lowbacca und Waroo würden sich einfach so abwimmeln lassen, irrst du dich gewaltig.«
    Leia verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. »Okay. Sobald wir nach Coruscant zurückgekehrt sind, werde ich Cal Omas oder jemand anderen bitten, ein Gesetz über die Befristung der Lebensschuld eines Wookiees einzubringen.«
    »Willst du riskieren, Senator Triebakk zu verärgern? Vergiss es. Ich werde die Sache auf meine eigene Weise regeln.«
    Von Hans finsterer Miene entmutigt, wurde Leia ernst. »Ich wollte mich nicht über dich lustig machen, Han. Natürlich kann ich sehr wohl deine Gefühle verstehen. Das war heute bestimmt nicht leicht für dich.«
    Er wandte den Blick ab. »Wenn ich meine Gefühle nur verstehen würde. Ich dachte, die Zeremonie würde die Sache irgendwie abschließen. Vielleicht wäre das der Fall gewesen, wenn man Chewies Leiche gefunden und es eine Art Bestattung gegeben hätte…« Er ließ die Worte verklingen, ehe er wütend den Kopf schüttelte. »Was rede ich eigentlich. Es geht nicht bloß darum, dass wir irgendein Ritual nicht durchgeführt haben.«
    Leia wartete geduldig.
    »An dem, was auf Sernpidal passiert ist, kann ich nichts mehr ändern, aber ich muss mir eben persönlich die Schuld daran geben, dass ich uns überhaupt in dieses Schlamassel gebracht habe.«
    »Du wolltest nur Leben retten, Han.«
    »Und dabei ist wirklich eine Menge Gutes herausgekommen.«
    »Hast du Anakin gesagt, du hättest dich damit abgefunden, dass er Chewie nicht retten konnte?«, fragte Leia vorsichtig.
    Verbittert verzog Han das Gesicht. »Das war mein größter Fehler – ihn auf den Pilotensitz zu setzen.«
    »Han…«
    »Es war nicht Anakins Fehler, das will ich

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