Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
wenig und war flach wie eine Scheibe, aus der drei mehrgliedrige Beinpaare ragten.
»Bo’tous«, erklärte Harrar. »Sowohl Überträger als auch Nebenprodukte des Toxins. Waren im Atem des Attentäters enthalten. In sauerstoffreicher Umgebung wachsen sie schnell, leben jedoch extrem kurz.«
»Ihre Waffe gegen die Jedi«, sagte Elan.
»Ein geübter Wirt kann viermal Bo’tous ausatmen. Außer einer hermetisch abgeschlossenen Umgebung gibt es keinerlei Schutz – selbst nicht für den Wirt. Begreifen Sie?«
»Ich begreife, dass der Wirt das Risiko eingeht, mit den Opfern zu sterben.«
»Die toxische Wirkung einer Exhalation dauert nur kurz«, fügte Nom Anor hinzu. »Die Wirtin darf sich daher nicht weit von ihrem Ziel entfernt befinden.«
»Wirtin«, betonte Elan.
Harrar blickte ihr in die Augen. »Wir würden es gern so einrichten, dass Sie von den Streitmächten der Neuen Republik gefangen genommen werden. Kommandant Tla hat sich einverstanden erklärt – wenn auch nicht begeistert –, ihnen zu diesem Zweck sogar einen Sieg zu schenken. Nachdem Sie in Gefangenschaft geraten sind, werden Sie um politisches Asyl bitten.«
Elan wirkte skeptisch. »Warum sollten Sie es mir gewähren?«
»Weil wir sie davon überzeugen werden, dass Sie es wert sind«, antwortete Nom Anor.
Harrar bestätigte dies mit einem Nicken. »Sie werden sie mit wertvollen Information versorgen. Informationen darüber, aus welchem Grund wir in ihre Galaxis eingedrungen sind und was wir hinter uns zurückgelassen haben. Außerdem berichten Sie von Differenzen innerhalb unserer Führung – von Streitigkeiten, deretwegen Sie geflohen sind. Und dann überlassen Sie ihnen noch einige Informationen von strategischer Bedeutung.«
»Weiß Kommandant Tla darüber Bescheid?«, unterbrach Raff unsicher.
»Über das meiste«, erwiderte Harrar.
»Dann muss ich Protest einlegen, Eminenz. Ich fürchte, diese Unternehmung wird uns einen zu hohen Preis kosten.«
»Ich übernehme die Verantwortung«, sagte Harrar. »Wir sollten darüber nicht in Streit geraten, Taktiker.«
Taktiker Raff gab nicht so rasch auf. »Eminenz, hat uns Exekutor Nom Anor nicht gerade darüber informiert, dass ein Jedi-Ritter einen früheren Giftanschlag überlebt hat? Aus welchem Grunde sollten Bo’tous sich als wirksam gegen einen von ihnen, geschweige denn gegen ihre Anführer erweisen?« Er blickte Elan an. »Damit will ich nichts gegen die offensichtliche Eignung des Überbringers sagen, den Sie ins Auge gefasst haben.«
Augenblicklich machten sich Zweifel auf Harrars Miene breit. »Sie machen Ihrer Position alle Ehre, Taktiker. Was schlagen Sie vor?«
Raff dachte nach. »Zumindest sollte der Infiltrant mit zusätzlichen Waffen ausgerüstet sein – was immer Exekutor Nom Anor Erfolg versprechend erscheint, falls die Bo’tous ihre Wirkung verfehlen.«
Harrar blickte Nom Anor an, der eine abschätzige Geste machte. »Überflüssig. Aber leicht zu verwirklichen. Es gibt Amphistäbe, die zu solchem Zweck leicht modifiziert und in den Körper implantiert werden können.«
Zufrieden nickte Harrar. »Fahren Sie fort, Exekutor.«
Nom Anor wandte sich Elan zu. »Unglücklicherweise kenne ich kein Mittel, das Ihren Erfolg beim Geheimdienst der Neuen Republik garantieren kann. Das hängt ganz allein von Ihnen ab. Sie müssten damit beginnen, dass Sie Informationen über die Coomb-Sporen haben, die ich eingeschleppt habe. Dabei müssen Sie jedoch darauf bestehen, dieses Wissen nur mit den Jedi zu teilen. Seien Sie gewarnt: Die Jedi besitzen eine Art göttlicher Fähigkeit. Jegliche Täuschung werden sie schnell erkennen – selbst bei jemandem, der von Kindheit an darauf gedrillt wurde, zu täuschen und zu betrügen. Deshalb ist auch ein rasch wirkendes Gift notwendig, das von einem rasch denkenden Überbringer verabreicht wird.«
Harrar reichte das zerquetschte Tierchen Elan. »Rasch, Elan, nehmen Sie es in die Hand und schließen Sie die Faust darum.«
Elan starrte ihn an. »Wenn ich das tue, habe ich mich dann einverstanden erklärt?«
Harrar erwiderte ihren Blick. »Ich werden Ihnen nicht befehlen, diese Aufgabe zu übernehmen, Elan. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.«
Elan sah Vergere an. »Wozu würdest du mir raten?«
Vergeres schräge Augen drückten Traurigkeit aus. »Ich würde Ihnen abraten, Herrin. Allerdings warten Sie schon lange auf eine solche Chance. Darauf, dass man Ihnen eine Mission überträgt, die Ihrer Fähigkeiten würdig ist. Leider
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