Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
in das Passagierabteil des verbeulten Landgleiters. »Sollen wir alle in dieses Ding passen?«
»Ich dachte, wir könnten zu Fuß gehen«, antwortete Showolter und ließ es wie eine Frage klingen. »Es ist nicht weit.«
Daraufhin machte Kalenda eine scheuchende Geste. »Gehen Sie nur voran, Major.«
Die schmalen, festgetretenen Gehwege waren mit spindeldürren Myneyrshi, gepanzerten Psadanern, Menschen und Noghri bevölkert, dazwischen sah man auch kleine Gruppen von Bimms, Falleen, Bothans und anderen Spezies, die vor Hotels herumlungerten oder in Straßencafes an Drinks nippten.
Verwundert erkundigte sich Kalenda nach dem Grund.
»Eine glückliche Folge des Debble-Abkommens«, erklärte Showolter, während sie gingen. »In der Vereinbarung wird festgelegt, dass auf alle Kunstwerke, die am Mount Tantiss oder in seiner Umgebung gefunden werden, von jenen Kulturen Anspruch erhoben werden darf, die sie hergestellt haben – falls sie sich vormals im Besitz von Palpatine befanden. Seitdem sind Kuratoren und Galerieeinkäufer aus hunderten von Welten eingeflogen, um die Artefakte zurückzuholen, die die Explosion überlebt und im Zuge der Expansion von New Nystao entdeckt wurden. Reisende von anderen Welten brauchen natürlich Unterkunft und Verpflegung; daher sind Hotels und Restaurants wie Pilze aus dem Boden geschossen und trugen erheblich zum Wachstum der Stadt bei.«
»Und damit zur Entdeckung weiterer Kulturartefakte«, fügte Yintal hinzu.
Showolter nickte. »Schatzjäger sind hier so verbreitet wie Weinschlangen.«
Während sich das Geheimdienst-Team der Noghri-Sektion der Siedlung näherte, machten die primitiven Wohnstätten der Myneyrshi und die Steinfestungen der Psadaner mehr und mehr einfachen, doch gut konstruierten Hütten aus Stein und Holz Platz. Das Dorf war von Honoghr verlegt worden, nachdem die Schatzgräberei am Mount Tantiss offiziell eröffnet worden war.
Nach einem kurzen, steilen Hang erreichten sie ein unauffälliges Gebäude im Noghristil, das in den Berg gebaut war und von blühenden Bäumen beschattet wurde. Mobvekhar und Khakraim blieben draußen stehen, während Showolter die anderen in den karg möblierten, fensterlosen vorderen Raum führte.
»Die Hintertür geht zu einem der vielen Tunnel hinaus, die den Tantiss durchziehen«, erklärte der Major. »Einen härteren Ort werden Sie zwischen Wayland und Borleias kaum finden.« Er deutete auf die Tür zum Nebenzimmer. »Unsere Möchtegemüberläuferin ist dort drin. Die andere – das Schmusetier – haben wir unten untergebracht.«
»Stammt der Begriff von ihr oder von Ihnen?«, fragte Eicroth.
Showolter wandte sich ihr zu. »Sie hat es ›Intima‹ genannt.«
Die vier Agenten betraten das Nebenzimmer, in dem die Yuuzhan-Vong-Frau in nachdenklicher Haltung auf einem Kissen saß, das sie sich vom Bett geholt hatte. Anstelle des exotischen Gewands, welches Kalenda auf den 2-D-Abbildungen gesehen hatte, trug Elan nun eine Hose und ein T-Shirt mit Kapuze. Trotz ihrer fremdländischen Tätowierungen wirkte sie, wenn sie persönlich vor einem stand, schöner und stattlicher als auf den Fotos.
Ihre schräg stehenden Augen – in einem leuchtenden Blau – gingen auf, und sie blickte von einem Gesicht zum anderen.
»Elan, das sind Kollegen von mir«, sagte Showolter freundlich.
Sie starrte ihn finster an. »Wo ist Vergere?«
»Unten – sie isst, jedenfalls, als ich sie zum letzten Mal gesehen habe.«
»Sie haben uns absichtlich getrennt.«
»Was bedeutet Vergere Ihnen, Elan?«, fragte Eicroth, trat an das Bett und setzte sich.
»Sie ist meine Intima.«
Kalenda und Eicroth wechselten kurz einen Blick. »Wir verstehen wohl den Begriff, aber vielleicht in einem anderen Sinn. Meinen Sie damit, dass Vergere so etwas wie eine Gefährtin für Sie ist?«, hakte Kalenda nach.
»Das auch, ja.«
»Also eine Beraterin und eine Kameradin.«
»Keine Kameradin. Sie ist eine Intima.« Elan setzte sich auf dem Kissen zurecht. »Sind Sie gekommen, um mich weiteren Tests zu unterziehen?«
Kalenda setzte sich neben Eicroth. »Nur ein paar Fragen.«
»Fragen, die Ihre verachtenswerten Scanner und Analysegeräte nicht beantworten konnten?« Elan lächelte bösartig. »Wie kann man von einer Maschine erwarten, dass sie mit einem Lebewesen kommuniziert?«
Kalenda zwang sich zu lächeln. »Gehen wir einmal davon aus, dass wir es als Mittel betrachten, sich bekannt zu machen.«
»Wir Yuuzhan Vong haben keine solchen Protokolle. Wir wissen, wer
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