Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
sehen voraus, welche Taktik angewandt werden soll…«
»Dann sagen Sie uns, wo Ihre Flotte als Nächstes zuschlagen wird«, verlangte Yintal. »Nennen Sie die betreffende Welt.«
Elan hatte den Mund schon zur Antwort geöffnet, da hörte man aus dem anderen Zimmer ein Krachen und gedämpfte Schreie in Basic und Honoghran.
Während Kalenda und Eicroth sich vom Bett erhoben, stürzte ein großer, kräftig gebauter Mann durch die Tür herein, stolperte und stürzte zu Boden, erhob sich jedoch sofort wieder. Er trug die Kleidung eines Raumfahrers. Blut floss aus Rissen in seinem Overall und aus Schnitten auf seinem Gesicht. Er hielt den Blick auf Elan gerichtet, schob den rechten Zeigefinger in die Falte neben seinem rechten Nasenloch und stieß einen Yuuzhan Vong-Schrei aus, der durch Mark und Bein ging.
»Do-ro’ik vorig pratte!«
Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
Als habe sie einen eigenen Willen, schälte sich die Haut plötzlich vom Gesicht des Mannes und enthüllte eine makabre, unförmige Maske mit gewundenen Wellenlinien. Noch während er schrie, gab es unter seiner Kleidung reißende, knallende Geräusche; dann ergossen sich zwei Ströme einer gelatineartigen Masse aus den Hosenbeinen und flossen davon wie lebendiger Ölschlamm.
Elan sprang auf die Füße und drückte sich an die Wand, wobei sie den Eindringling anzischte und -fauchte und die langen Finger zu Klauen krümmte.
»Ein Attentäter!«, schrie sie durch die entblößten Zähne. »Sie haben mich gefunden!«
Yintal fuhr herum und trat dem Attentäter in den Weg, doch der versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht, mit dem er Yintal das Genick wie einen Zweig brach. Der kleine Mann flog quer durchs Zimmer, prallte mit Showolter zusammen und riss ihn mit zu Boden.
Der Attentäter wollte sich auf Elan werfen, als er plötzlich von hinten angegriffen wurde, von Mobvekhar und Khakraim, die auch schon etliche Wunden und Schrammen davongetragen hatten. Die beiden Noghri stießen den Yuuzhan Vong nach vorn gegen die Seitenwand der Hütte. Elan, die dabei nur knapp verfehlt wurde, duckte sich im letzten Moment und rollte sich unter das Bett.
Der Yuuzhan Vong prallte mit derartiger Wucht gegen die Wand, dass ihm eigentlich alle Knochen im Leib hätten brechen müssen, und einen Augenblick lang schien es, als würde er sich den beiden Noghri ergeben. Plötzlich jedoch richtete er sich auf und schleuderte die beiden Geheimdienstler mit solcher Kraft durch den Raum, dass sie auf der anderen Seite gegen die Wand krachten und auf dem Boden zusammensackten.
Der Yuuzhan Vong fuhr blutspritzend herum und suchte den Raum ab. Er sprang zwischen Kalenda und Eicroth, die er wie Stoffpuppen auseinander stieß, packte mit einer Hand das Bett und riss es zur Seite, um dann mit der anderen nach Elan zu greifen. Seine Finger schlossen sich um den langen Hals der Priesterin, er hob sich von den Füßen und drückte sie an die Wand.
Im gleichen Moment erlangte Mobvekhar das Bewusstsein wieder. Mit einem Satz erhob er sich vom Boden, erwischte den Attentäter an der Hüfte und schlug dem Gegner die Zähne in den Rücken.
Der Yuuzhan Vong heulte auf. Er schob Elan zur Seite und hämmerte mit der freien Faust auf den Noghri ein, der ihn festhielt. Mobvekhar grunzte und stöhnte, als ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde, doch ließ er nicht locker.
Benommen erhob sich Kalenda auf die Beine, schüttelte einmal kurz den Kopf, stürzte sich dann auf den hämmernden Arm des Attentäters, der sie einfach fortschleuderte. Ihr Kopf krachte gegen etwas Hartes, und ihr wurde schwarz vor Augen. Helle Formen tauchten aus der momentanen Dunkelheit auf; dann sah sie Showolter, der sich den Poncho vom Hals riss, unter Yintal hervorkroch und einen kleinen Blaster aus einem Schulterholster zog.
Auf dem Bauch liegend feuerte der Major und gab sich Mühe, Mobvekhar nicht zu erwischen, der inzwischen auf dem Boden lag. Er traf den Yuuzhan Vong zwischen die Schulterblätter. Der Geruch von Ozon und verbranntem Fleisch vermischte sich in der Luft, aber der Attentäter zeigte kaum eine Reaktion. Showolter feuerte erneut und traf den Yuuzhan Vong ins Genick, wo er das Haar in Brand setzte.
Und noch einmal feuerte Showolter.
Der Attentäter erstarrte und sank als versengter Haufen auf dem Boden zusammen, doch seine linke Hand umklammerte weiterhin Elans Hals. Die Priesterin blutete aus Nase und Augen, bog die Finger ihres Gegners auf, rutschte an der Wand runter und schnappte
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