Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
immer schnell auf einen Kampf ein, und jetzt bedachte sie Thane mit einem bohrenden Blick.
Doch der Archon wich nicht zurück und lächelte gehässig. »Ach, nein, die Dathomiri, die ihr hapanisches Erbe leugnet und dennoch geruhte, die königliche Familie vor den Machenschaften der Botschafterin Yfra zu retten.« Sein Blick wanderte über die Schlange der Wartenden. »Ist das nicht eine glückliche Gesellschaft.«
Um Thane hatte sich ein Auflauf gebildet, und die Gespräche im riesigen Saal verstummten nach und nach. Aus den Augenwinkeln sah Leia Prinz Isolder, der sich ihnen bereits näherte.
»Wir haben nur das Wort der Botschafterin, dass die Yuuzhan Vong sich nicht auf Verhandlungen einlassen«, verkündete Thane allen in Hörweite. »Und wenn das stimmt, was sie über eine gemeinsame Front sagt, warum ist die Neue Republik dann darüber zerstritten, wo die Flotten eingesetzt werden und welche Systeme Hilfe erhalten sollen?« Er drehte sich im Kreis, während er sprach. »Wollen wir das wirklich für das Konsortium – eine zersplitterte Führung? Als Archon von Vergill bin ich dafür, dass wir uns weiterhin neutral verhalten, bis die Invasoren ihre Absichten hinsichtlich des Konsortiums offenbaren, entweder mit Worten oder mit Waffen.«
Er deutete auf Leia. »Sie kommt zu uns, bittet uns um einen Gefallen und bietet uns dafür nur das Geschenk einer Warnung. Warum bringt sie uns nicht die Schnelllade-Turbolaser-Technologie, die uns die Neue Republik seit so vielen Jahren vorenthält?«
»Das genügt, Thane«, sagte Isolder wütend. »Hier ist weder der rechte Ort noch der rechte Zeitpunkt für eine politische Debatte. Wenn Sie die Anstandsformen nicht wahren können…«
»Verweisen Sie mich des Palastes?«, schnitt ihm Thane das Wort ab. »Lieber nehmen Sie die Abkömmlinge dieser Jedi auf, die Ihre Vorfahren getötet haben, als jemanden, der in Ihrer Gegenwart die Wahrheit auszusprechen wagt.«
»Genug«, fauchte Isolder.
Aber Thane war noch lange nicht fertig; erneut wandte er sich an die Menge. »Er bevorzugt die Gesellschaft einer Tochter, die ihr hapanisches Erbe verraten hat…«
Tenel Ka trat einen Schritt vor, doch ihr Vater versperrte ihr den Weg.
»… und einer gewieften Lügnerin wie Botschafterin Solo…«
Isolder bewies unheimliche Schnelligkeit und Präzision, als er Thane mit dem Handrücken eine Ohrfeige versetzte. Der Archon taumelte rückwärts in die Menge, seine Unterlippe blutete. Sofort war Isolders langjährige Freundin und frühere Leibwächterin Captain Astarta zur Stelle, warf ihren dicken roten Zopf über die Schulter und nahm die Hände in Position, bereit, einen Schlag abzuwehren oder auszuteilen, je nachdem, was notwendig war.
Zwei von Thanes Parteigängern waren herbeigeeilt, packten ihn an den Armen und zogen ihn auf die Füße, doch er stieß sie zur Seite, wischte sich den Mund ab und lachte Isolder ins Gesicht.
»Die abgewiesene Buhle kommt zur Rettung.«
Leia sank der Mut. Sie spürte, wie Isolder darum rang, seinen Zorn zu beherrschen. Trotz der Wut, die sie verspürte, weil er sich hatte provozieren lassen, fürchtete sie noch mehr Thanes nächsten Zug.
»Meine Sekundanten werden morgen bei Ihnen vorsprechen, Chume’da Isolder«, sagte der Archon von Vergill ernst.
Isolder stimmte mit einem förmlichen Nicken zu. »Meine Sekundanten werden sie erwarten.«
»So beginnt die Entzweiung«, sagte Ta’a Chume leise und traurig, während Thane und seine Parteigänger sich zur Tür aufmachten.
9
»Volle Energie, Droma!«, schrie Han, während er den Falken abrupt in die Kurve legte.
Droma murmelte nervös etwas vor sich hin, während er die Sublichttriebwerke hochfuhr und den Regler bis zum Anschlag schob. »Kein Problem, sich in den Hutt-Raum zu wagen, hast du gesagt. Die Sisar-Route kennst du wie deine Hosentasche, und Sriluur ist dein zweites Zuhause, hast du gesagt. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen, hast du…«
»Hör auf zu meckern und gib mir die Daten dieser Schiffe!«
Droma drehte sich zum Bildschirm des Freund-Feind-Identifikators, auf dem sieben rautenförmige Zeichen zu sehen waren, die sich dem Falken rasch von hinten näherten. »Yuuzhan Vong, alles klar.«
Han warf einen Blick auf die Anzeige. Die Scanner zeigten Bilder von etwas, das man genauso gut für Asteroiden halten konnte, wenn man von den deutlichen Buckeln absah, die die Cockpits darstellten, und den Vertiefungen, die charakteristisch für die Waffenstellungen und
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