Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Taschen und fühlte sich schuldig. »Um ehrlich zu sein… ich habe beschlossen, die Macht nicht mehr zu benutzen. Überhaupt nicht mehr. Onkel Luke hat mich gefragt, ziemlich herausfordernd, und ich… ich bin müde, Jaina. Wenn ich die Dunkelheit nicht mit Dunkelheit bekämpfen darf, dann sollte ich vielleicht auch nicht mit Gewalt gegen Gewalt angehen. Ich fühle mich einfach als… als würde ich darauf warten, dass etwas passiert.«
Sie zog die Brauen hoch. »Nun, hier wird bald etwas passieren, und zwar eine weitere Invasion. Und du kommst mit mir, ob du nun willst oder nicht.« Sie schob die Weste zurück und legte die Hand auf einen Blaster, den sie im Halfter trug.
Verdutzt setzte er sich aufs Bett. »Du würdest mich zwingen mitzukommen?«
Jaina zog den Blaster, und er sah, dass sie ihn auf Betäubung eingestellt hatte. »Du möchtest vielleicht ein tragischer Held sein«, sagte sie, »aber dazu wird es nicht kommen. Ja, Blödmann, ich würde dich zwingen mitzukommen.«
Sein Lächeln wirkte beinahe erleichtert. Man hatte ihm das Universum unter den Füßen weggezogen, und seine Vision führte ihn einem Schicksal entgegen, das er nicht verstand, aber Jaina hatte sich nicht verändert. Sie war nur reifer geworden.
»Ich komme freiwillig mit«, sagte er und streckte die Hand aus.
»Wirst du zurückschießen, wenn jemand auf uns schießt?«
»Das werde ich wohl müssen. Aber vielleicht wird das ja nicht passieren.« Er holte Gnosos’ Datenkarte heraus. »Man hat uns ein Hoverpod angeboten.«
»Wer?« Jaina kniff die Augen zusammen.
»Ein Sunesi.«
»Einer dieser seltsamen Prediger?«
Jacen zuckte die Achseln. »Ich habe nie gehört, dass einer von ihnen zur Dunklen Seite übergelaufen wäre.«
Stirnrunzelnd legte Jaina die Hand an den Griff des Blasters und reichte ihn ihm, dann holte sie einen zweiten Blaster aus einem weiteren Halfter.
Und dann schaute sie wieder aus dem Fenster. »Oh-oh«, sagte sie. »Vielleicht werden wir nirgendwohin gehen.«
Mara wusste nicht, ob Luke wirklich gehofft hatte, zu der Menge sprechen zu können, aber jetzt war es dafür eindeutig zu spät. Sie hörte, wie jemand hinter ihr eine Waffe abfeuerte – dem Geräusch nach zu schließen war es ein kleiner BlasTech DW-5. Luke beugte sich nach vorn und fing den Schuss mit der Klinge ab.
Mara fuhr herum. Sie entdeckte den Schützen – einen Duros – und rannte auf ihn zu. Es war leicht, ihn zu Fall zu bringen. Sie warf ihn recht sanft zu Boden und entwaffnete ihn.
Dann hörte sie, wie jemand eine andere Waffe abschoss. Ein Schrei erklang, unartikuliert und eindeutig feindselig. Offenbar hatten frisch eingetroffene Agitatoren eine harmlose Zuschauermenge in einen hysterischen Mob verwandelt. Duros, die zuvor freundlich ausgesehen hatten, trampelten einander nun bei dem Versuch, vom Schauplatz dieser Gewalttätigkeit wegzukommen, beinahe nieder.
Jemand packte Maras linken Arm. Sie wich seitlich aus und nutzte den Schwung ihres Gegners, um ihn beinahe beiläufig gegen einen andern Duros zu stoßen, der niederfiel. Zwei weitere kamen von hinten: Sie hakte ihren Arm in den des Anführers, duckte sich und spürte, wie er über ihren Rücken rutschte und seinen Partner zu Fall brachte.
Sie bewegte übungshalber die Hände. Sie hatte ohnehin genug davon zuzusehen, wie Luke und Anakin ihren Spaß hatten. Es fühlte sich sündhaft gut an, endlich zuzuschlagen – und da so viele Duros rings um sie standen, konnten sie keine Schusswaffen benutzen, ohne einander zu verletzen. Also war es überwiegend eine Schlägerei, und so etwas konnte Mara im Schlaf. Ein hoher Tritt, angetrieben von ihrem Zorn darüber, dass sie Nom Anor nicht hatte verfolgen können, ließ die Waffe eines weiteren versteckten Schützen hoch ins Geäst eines Baums fliegen.
Aber wenn sie stürzte, konnte das ihrem Kind schaden. Sie konzentrierte sich rasch und sicher auf jede Gefahr, die ihr begegnete. Blaster um Blaster flog in den rankenumschlungenen Baum. Ein halbes Dutzend Duros griff sie an. Sie ließ sie nahe genug kommen, um sie packen zu können – dann sprang sie über sie hinweg und stürzte auf die Straßenkehrmaschine und R2-D2 zu. Nicht weit hinter ihr spürte sie einen weiteren Knoten kontrollierter Gewaltanwendung: Luke und Anakin, die sich ebenfalls aus der Mitte der Menge herausbewegten.
Andere Duros näherten sich R2-D2. Sein Kuppelkopf drehte sich nach links, dann nach rechts. Er gab ein verängstigtes Quieken von sich.
Mara ging
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