Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Droma, die rotblaue Mütze in den Händen, und ließ den langen Schnurrbart hängen. In den vergangenen Monaten war Droma für seinen Vater ein… was? Ein Freund geworden, ein Assistent? Sicher kein Partner und kein Kopilot, aber er spielte nun eine wichtige Rolle.
Der wertvollste Droide der Siedlung, eine 2-1B-Einheit, die Han nicht ganz legal erworben hatte, wartete auf Jacens anderer Seite und hielt eine flexible Atemmaske in der Hand bereit.
»Was ist denn passiert?«, fragte Han verwirrt. »Hast du dir beim Fallen den Kopf angeschlagen? Der Dünne hier…«
Droma zeigte auf den Droiden und beendete Hans Satz. »… wollte dich schon in den Bactatank stecken.« Ryn waren gute Beobachter und wahrnehmungsfähig genug, um sich in anderer Leute Gedankenmuster hineinzuversetzen und ihre Sätze zu beenden.
Han drehte sich zu seinem Freund um. »Hör mal, Borstenmaul – wenn ich etwas sagen will, dann sage ich es schon selbst.«
»Jaina«, brachte Jacen mühsam heraus. Sein Hinterkopf pochte im gleichen Rhythmus wie sein Puls. Er hatte sich offenbar tatsächlich beim Fallen den Kopf angeschlagen. Er hätte beinahe den Mund wieder geöffnet, um zu beschreiben, was er gesehen hatte, aber dann zögerte er. Han war über die gefühlsmäßige Lähmung seines Sohns und darüber, dass Jacen gebeten hatte, bei den Rettungs- und Forschungsmissionen der anderen Jedi außen vor gelassen zu werden, schon verwirrt genug. Sosehr Jacen allerdings auch versucht hatte, sich aus den Jedi-Angelegenheiten herauszuhalten – die Macht ließ ihn nicht in Ruhe. Sie war sein Erbe, sein Schicksal.
Und das Schicksal von Millionen hing von einer Gratwanderung ab, die so schwierig war, dass ein einziger Fehltritt alles zerstören konnte – sollte er es also wirklich wagen, seine Vision auch nur zu erwähnen, ehe ihm sein eigener Weg nicht klarer war? Er wäre zuvor bereits einmal beinahe versklavt worden, als er einer Vision gefolgt war. Die Yuuzhan Vong waren so weit gegangen, einen ihrer tödlichen Korallensamen in seine Wange zu pflanzen. Vielleicht stellte diese neue Vision ja eine persönliche Warnung dar, sich von einem gefährlichen Kurs fernzuhalten. Würde er es wissen, wenn der Zeitpunkt gekommen war, das zu tun?
Die Vision hatte seine Verwirrung kein bisschen verringert.
»Was ist los?«, fragte sein Vater. »Was ist mit Jaina?« Jacen schloss fest die Augen und benutzte die Macht, indem er sie gegen seine Kopfschmerzen einsetzte. Was ist los?, fragte er die unsichtbare Kraft flehentlich. Was willst du von mir? Würde er vielleicht die Ursache der nächsten galaktischen Katastrophe werden, gerade indem er versuchte, sie zu verhindern?
»Wir müssen uns mit dem Renegatengeschwader in Verbindung setzen«, brachte er schließlich hervor. »Ich glaube, sie ist verwundet.«
2
Am andern Ende der Verwaltungshütte saß eine wohlgeformte junge Ryn vor einer Wand mit überwiegend dunklen Schirmen und wiegte ein Kind. Randa Besadii Diori, der einzige Hutt in der Flüchtlingssiedlung, lag schnarchend an der angrenzenden Wand. Sein langer brauner Schwanz zuckte.
»Piani.« Han Solo betrat die Kom-Zentrale direkt hinter Jacen. »Wir brauchen eine Verbindung nach draußen.«
Das Lächeln unter Pianis Chitinschnabel verschwand. Ryn waren solch empfindsame Beobachter von Körpersprache, dass sie wahrscheinlich schon ahnte, weshalb die beiden so besorgt waren. »Außerhalb des Systems?«, fragte sie.
»Ja«, antwortete Jacen. »Kannst du das Verstärkerrelais benutzen? Wir müssen meine Schwester beim Renegatengeschwader erreichen.«
Piani nahm ihr schlafendes Kind von der Schulter und legte es in eine gepolsterte Frachtkiste, die neben ihr stand.
»Ich werde es versuchen«, versprach sie. »Aber ihr kennt ja Admiral Dizzlewit. Setzt euch und esst ein Bedjie.«
Sie wies zu einem Sideboard, wo neben einem großen Becher Kaf ein Teller mit kleinen dunklen Pilzen stand. Bedjie waren leicht zu züchten – man brauchte nur die Sporen in einen flachen Tank zu säen, eine Woche zu warten und mit einem Netz zurückzukommen. Sie bildeten daher einen wichtigen Bestandteil der Flüchtlingsnahrung.
Jacen hatte überhaupt keinen Hunger, aber Han nahm einen Pilz zwischen Daumen und Zeigefinger und begann daran zu knabbern. Gedämpfte, ungewürzte Bedjie schmeckten nach überhaupt nichts, aber die Hausmütter der Ryn hatten begonnen, die Gewürze zu rationieren.
»Solo!« Randa erwachte aus seinem Schläfchen. Er kam herübergerobbt und hob
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