Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Voxyn kann es nicht sein. Zwei-vier-S und ich haben es getötet. Ich stehe gerade vor seinem Kadaver.«
»Passt gut auf diese Röhren auf«, meinte Anakin. »Es ist noch eins unterwegs.«
Er wandte sich der Luke zu und sah 2-lS, der über der zerschossenen Türklappe kniete und ein beeindruckendes, aber relativ harmloses Feuerwerk veranstaltete, indem er nichttödliche Blitze auf die Brücke abschoss. Das Feuer wurde nicht erwidert, aber die Panzerung des Droiden war mit Dellen übersät und rauchte von oben bis unten, und an einigen Stellen klafften tiefe Krater, wo es den Yuuzhan Vong gelungen war, ihren Beschuss zu konzentrieren. Anakin legte sich neben dem Droiden und dem Rest der Sturmgruppe auf den Boden. Auf der Brücke spürte er definitiv die Anwesenheit von Yuuzhan Vong, aber das Gefühl war zu vage, um die genaue Zahl oder die Verfassung der Gegner zu erkennen.
YVH 2-lS wandte sich an ihn. »Luke gesichert, aber der Feind hat einen Gefangenen − Jedi Rhysode − auf der Brücke.« Seine Photorezeptoren waren gesprungen und mit Knallkäferbrei verschmiert. »Gegenwärtig sind wir zwei Minuten und elf Sekunden vor dem Zeitplan.«
»Hast du etwas anderes erwartet?« Anakin wollte so großspurig klingen wie sein Vater, doch die Wirkung verpuffte, weil er die beiden letzten Worte mit einem Quieken herausbrachte, wegen der Schmerzen in den Rippen. »Du siehst nicht so gut aus, Zwei-eins-S. Wir bringen die Sache ohne dich zu Ende.«
»Bestätigt«, antwortete der Droide. »Sensorsysteme sind instabil.«
Anstatt das Risiko einzugehen, in eine Falle zu tappen, indem er einfach durch die zerschossene Eingangsklappe der Brücke ging, legte sich Anakin auf den Bauch neben den geschmolzenen Löchern und spähte hindurch. Auf der anderen Seite lag mehr als ein Dutzend Yuuzhan Vong, die meisten in tiefem Koma-Gas-Schlaf. Manche hatten Gnulliths über den Gesichtern, die ihnen vermutlich von wohlmeinenden Kameraden aufgesetzt worden waren. Allerdings war ein Gegengift notwendig, um die Betäubten zu wecken. Einige Krieger lagen in der verzerrten Haltung da, die sie bei ihrem Todeskampf eingenommen hatten, und ihre Wunden rauchten noch von der Hitze der tödlichen Blasterblitze.
Die Kontrollhaube, mit der das Schiff gesteuert wurde, baumelte knapp über dem leeren Gesicht des bewusstlosen Piloten, während die neuralen Interface-Handschuhe, mit denen die Schiffssysteme reguliert wurden, über mehreren Steuerkonsolen lagen, meist noch mit den Händen der Yuuzhan Vong, die sie getragen hatten. Anakin war enttäuscht, weil der Stuhl des Kommandanten leer war und niemand im Umkreis von drei Meter zu sehen war; Duman Yaght war dem Koma-Gas entkommen.
»Hier passiert wohl nicht mehr viel«, meinte Anakin zu Lowbacca, Tesar und den anderen der Sturmgruppe. »Aber seid vorsichtig. Wir wollen schließlich nicht Ganner mit dem Blaster treffen.«
»Bist du sicher?«, fragte Tahiri, und der Rest lachte.
Anakin gestattete sich ein Kichern, sagte jedoch: »Zumindest jetzt noch nicht.«
Er aktivierte sein Lichtschwert und machte einen Kopfsprung durch das geschmolzene Loch, spürte den Angriff gegen sich und brachte seine Klinge hoch. Der Knallkäfer löste sich mit einem scharfen Zischen in nichts auf, Anakin wirbelte herum, auf den Angreifer zu, und trat ein paar Schritte vor, um sich schützend vor die anderen zu stellen.
»Sehr eindrucksvoll, Jeedai .«
Anakin sah Duman Yaght, der einen Gnullith trug und hinter einer Instrumentenkonsole stand. Den schlaffen, bewusstlosen Ganner hielt er vor sich und hatte ihm einen Coufee an die Kehle gesetzt.
»Ach, wen haben wir denn da.« Anakin sah sich auf der Brücke um. »Ganz allein, scheint es.«
»Legen Sie die Waffen nieder«, sagte der Kommandant vorsichtig. »Dann lasse ich Ihren Anführer leben, damit er unseren Kriegsmeister kennen lernen kann.«
Anakin deaktivierte das Lichtschwert mit dem Daumen und zog, als Lowbacca und Tesar auf die Brücke kamen, die Blasterpistole.
»Sie wissen gar nicht, wer Ganner ist, oder?«, fragte Anakin. »Warum glauben Sie, er sei so wichtig?«
»Sie sind wegen ihm gekommen, oder?« Duman Yaght zog sich ein paar Schritte zurück und hielt Ganner so, dass er ihn vor allen drei Jedi schützte. »Wir haben Sie studiert, Jeedai. Wenn es um den Tod Ihrer Kameraden geht, sind Sie weich.«
»So weich nun auch wieder nicht.« Anakin hob die Blasterpistole und zielte auf den Kopf des Kommandanten, und Tesar tat das Gleiche mit dem Powerblaster.
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