Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Dejarik-Matte zurück. »Mein Meister, die intelligenten Wesen in der Galaxis spielen auch ein anderes Spiel, das Sabacc heißt, bei dem die Chip-Karten sich vor ihren Augen verändern.« Er warf einen unmissverständlichen Blick auf seine Rivalin. »Vergere war viele Wochen lang die Gefangene der Ungläubigen, und sie hat noch immer nicht zufrieden stellend erklärt, wie ihr die Flucht gelungen ist.«
»Die Leser waren zufrieden«, entgegnete Vergere. »Wie alle anderen Priester von Yun-Harla ebenfalls.«
»Sie haben Han Solo noch nicht kennen gelernt.« Nom Anor hielt den Blick fest auf Tsavong Lah gerichtet. »Er ist nicht der Typ Mann, der einen Feind entkommen lässt.«
»Er hat mich nicht entkommen lassen«, erwiderte Vergere. »Ich bin zu mehr in der Lage, als Sie ahnen.«
»Und die Gegner befanden sich mitten in einem Gefecht, das durch die Unfähigkeit Ihrer Mietlinge ausgelöst wurde«, fügte Tsavong Lah hinzu. »Darüber hinaus hat Vergere während ihrer Gefangenschaft mehr erfahren als nur, wie man Dejarik spielt. Ihre Einsichten haben tausende unserer Schiffe vor der Zerstörung bewahrt, und wir haben drei Flotten der Neuen Republik vernichtet, weil sie deren Absichten richtig gedeutet hat.«
»Ein kleiner Preis für Ihre Gunst.« Die Erwiderung war ihm entschlüpft, ohne dass er es wollte. »Ich will Vergere sicherlich nicht als Verräterin bezeichnen…«
»Gewiss nicht«, sagte Tsavong Lah. »Sie wollen mir nur mitteilen, dass ich es sowieso nicht beurteilen könnte, wenn sie eine wäre.«
Nom Anor schloss die Augen. »Zu solcher Geringschätzung wäre ich nicht fähig…«
»Sie haben es gerade getan«, meinte Tsavong Lah. »Doch deswegen mache ich mir keine Sorgen.«
Der Kriegsmeister verstummte und schwieg, bis Nom Anor es wagte, den Blick wieder zu heben.
»Was mir Sorgen bereitet, ist Ihre Dummheit zu glauben, ich wäre nicht in der Lage, Sie zu durchschauen.« Tsavong Lah betrachtete Nom Anor lange, ehe er hinzufügte: »Der Auftrag ist wichtiger als jeder andere, den ich Ihnen je erteilt habe. Ich denke, es wäre weise, wenn Sie einen Berater hinzuziehen.«
Da er sich dem Kriegsmeister gegenüber heute schon einmal ungebührlich benommen hatte, verzichtete Nom Anor auf eine Wiederholung. »Wenn der Kriegsmeister es für weise erachtet.«
»Der Kriegsmeister hält es für weise, ja.« Tsavong Lah wandte sich Vergere zu, und ebenso ernst, wie er mit Nom Anor gesprochen hatte, sagte er nun: »Sie werden Nom Anor begleiten.«
Vergere sträubte das Gefieder. »Als sein Berater?«, stieß sie hervor. »Man gibt einem K’lor’slug keine Ratschläge. Das wird niemals funktionieren.«
»Es wäre allerdings besser.« Tsavong Lah lächelte beide streng an. »Mir reicht es mit dieser Eifersucht zwischen Ihnen beiden. Von jetzt an werden Sie gemeinsam Erfolg haben − oder gemeinsam scheitern.«
35
»Was sollte ich denken, als Ulaha angegriffen hat?«, fragte Jacen. Trotz seiner Niedergeschlagenheit sprach er leise, um Ulaha oder die anderen nicht zu stören, die in den Nestkojen der Yuuzhan Vong in Heiltrance lagen. »Es sah so aus, als habe Anakin ihr den Befehl erteilt − und ich bin nicht der Einzige, der das dachte.«
»Fakt«, stimmte Tenel Ka zu. Sie saß auf einer Nestkoje neben ihm, und ihre Schulter berührte seine auf eine Weise, die er durchaus angenehm fand. Ihre Lichtschwerter lagen bereit; da sich das Voxyn immer noch im Röhrensystem des Schiffes herumtrieb, gingen sie kein Risiko ein. »Aber du bist sein Bruder. Was von anderen nur eine Fehleinschätzung wäre, trifft ihn bei dir viel härter, denn du hast sein Urteilsvermögen in Frage gestellt. Und dein Widerspruch gegen Landos Rat war auch nicht hilfreich in dieser Hinsicht.«
»Spieler und Spione können ohne Moral auskommen«, entgegnete Jacen. »Jedi nicht. Zu leicht führen uns unsere Fähigkeiten auf den Pfad zur dunklen Seite, und wir sind nicht die Einzigen, die dann darunter leiden.«
»Das ist richtig«, sagte Tenel Ka. »Aber, Jacen, kannst du dich an mein erstes Lichtschwert erinnern?«
»Wie könnte ich das vergessen?«, fragte Jacen und überlegte, worauf sie damit abzielte. Tenel Ka hatte den Fehler gemacht, ihr erstes Lichtschwert in großer Eile zu bauen, und ein fehlerhafter Kristall hatte für einen Ausfall bei einem Trainingskampf mit Jacen geführt. Seine Klinge hatte ihr den linken Unterarm vom Körper abgetrennt − seine erste schmerzvolle Lektion über die Bürde, derartige Kräfte zu
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