Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
unterbrechen zu lassen. Wenn der Ausschuss einverstanden wäre, würde sie darum bitten, dass die Anhörung bis nach dem Friedensvotum vertagt wird.« Pomt warf einen Seitenblick in Leias Richtung. »Zu einem späteren Zeitpunkt wäre Senatorin Shesh mit Freuden willens, sich allen Fragen und Beschwerden zu stellen, die gegen sie erhoben werden − gleichgültig, wie unberechtigt sie sein mögen.«
»Ich verstehe.« E’noro wandte sich an Leia. »Der Zeitpunkt Ihrer Beschwerde erscheint mir ebenfalls schlecht gewählt. Hätten die Jedi vielleicht Einwände gegen die Vertagung?«
»Die Jedi wohl nicht«, sagte Leia. »Aber ich. Verzeihen Sie mir, wenn ich mich nicht erhebe, aber der Ausschuss hat sicherlich von meiner Verletzung gehört. Vielleicht darf ich damit beginnen, dass ich in eigener Angelegenheit hier bin, um mich über eine korrupte Senatorin zu beschweren, die unter anderem versucht hat, mich ermorden zu lassen, um ihre Machenschaften zu verbergen.«
Pomt sprang sofort auf, und seine Stimme konnte den Tumult im Saal nur wegen des Verstärkerdroiden übertönen, der in der Nähe seines Mundes schwebte. »Diese Vorwürfe sind übelste Verleumdung!«
»Ich habe Beweise, um meine Vorwürfe zu belegen.« Leia spürte die Verwunderung von Luke und den anderen Jedi. Sie hatten sich auf eine wesentlich konservativere Strategie geeinigt, mit der sie Shesh ausschalten wollten, indem sie ihre Zeit und ihre Ressourcen in Beschlag nahmen − allerdings mussten sie nun einen gewagteren Kurs einschlagen. »Ich bin bereit, meine Beweise vorzulegen, und ich behaupte, jede Verzögerung gefährdet nicht nur mein eigenes Leben, sondern sogar die Existenz der Neuen Republik.«
E’noro drückte auf das Glöckchen, bis der Saal sich beruhigte. »Noch einmal solch ein Lärm, und ich werde das Publikum aussperren lassen.« Sofort wurde es still, und sie wandte sich an Leia. »Prinzessin Leia, wie sehen Ihre Vorwürfe im Einzelnen aus?«
Leia fasste zusammen, was sie und Han über den Verrat von CorDuro herausgefunden hatten, dann beschuldigte sie Shesh, Bestechungsgelder angenommen zu haben, und umriss die Anschläge auf ihr Leben.
»Meine Dame, ich muss widersprechen…«
E’noro brachte Pomt mit erhobenem Zeigefinger zum Schweigen und fragte Leia dann: »Und welche Beweise können Sie vorlegen?«
»Datenaufzeichnungen und Zeugen«, sagte Leia. Von beidem konnte sie genug vorlegen, um ihre Behauptung zu belegen, obwohl sie damit allerdings nur die Schuld von CorDuro beweisen konnte. »Die Aufzeichnungen sprechen für sich selbst.«
»Aufzeichnungen kann man fälschen«, wandte Pomt ein. »Insbesondere dann, wenn die Beschuldigte in dieser Anhörung nicht zugegen ist, um sich zu verteidigen.«
»Dafür ist Senatorin Shesh selbst verantwortlich, nicht Prinzessin Leia«, entgegnete E’noro scharf.
Leia fuhr fort: »Ich sollte vielleicht erwähnen, dass auch Stabschef Pomt in dieser Angelegenheit nicht unschuldig ist. Meine Anwesenheit hier im Saal des Ausschusses hat ihn wie ein Schlag getroffen. Sowohl er als auch die Senatorin Shesh hatten Grund zu der Annahme, dass mein Mann und ich bei einem Attentatsversuch ums Leben gekommen wären. Tatsächlich war es der Stabschef, der mich an die Attentäter verraten hat.«
»Das ist eine Lüge!«
»Ich habe Zeugen.« Leia blickte über die Schulter zu ihren Noghri-Leibwachen. »Erinnern Sie sich nicht, dass Sie zu meiner Wohnung gegangen sind und sich nach meinem Aufenthaltsort erkundigt haben?«
Pomt fiel die Kinnlade herunter.
»Also, Stabschef?«, fragte E’noro.
»Mit irgendwelchen Attentätern habe ich nichts zu schaffen«, erwiderte Pomt. »Wir waren, äh, besorgt um ihre Sicherheit.«
»Ja, ich glaube, das ist ein stichhaltiger Beweis. Stabschef Pomt, betrachten Sie sich als von Ihrem Amt wegen laufender Untersuchungen beurlaubt.« E’noro winkte zwei Wachen zu ihm. »Diese beiden Herren werden Sie aus dem Saal geleiten.«
Unter den Zuschauern wäre beinahe wieder Tumult ausgebrochen − bis E’noro das Glöckchen betätigte. Sie wandte sich an Leia.
»Was die Anschuldigungen gegen Senatorin Shesh betrifft…«
E’noro schaltete ein Komlink ein, und abgesehen von ihrer Stimme war im Saal nun nichts mehr zu hören. Leia und alle anderen lauschten geduldig, während sich E’noro mithilfe von Drohungen durch verschiedene Vorzimmer verbinden ließ und schließlich Shesh am Apparat hatte.
»Mir ist es gleichgültig, mit wem Sie ein Treffen hatten, Senatorin
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