Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
so glücklich − und sagte: »Danke.«
Der Nervenspleißer rieb sich die Wange, zog eine düstere Miene und wich zurück. Während er das Zimmer verließ, spürte Leia, dass nicht alle im Raum so ausgelassen waren. Ihr Bruder starrte durch das Transparistahlfenster nach draußen; die Stirn hatte er in Falten gelegt, sein Kinn war angespannt, und er wirkte älter und erschöpfter als je zuvor.
Leia stupste ihre Schwägerin an. »Sieht Luke etwas?«
Obwohl Mara nicht notwendigerweise Lukes Machtvisionen teilte − falls er gerade eine solche hatte −, standen die beiden sich so nahe, dass sie wissen würde, wann man sich Sorgen machen musste.
»Wir können die anderen rauswerfen«, meinte Han.
Mara schüttelte den Kopf. »In letzter Zeit macht er das oft.« Sie ergriff Lukes Hand. »Ich glaube eigentlich, er verfällt einfach in Grübeleien und vergisst, wo er ist.«
»Ja.« Han warf Leia einen besorgten Blick zu. »Passiert mir auch ständig.«
»Han, mach dir keine Gedanken.« Luke grinste, dann wandte er sich Leia und den anderen zu. »Jedi-Meister erleiden keine Zusammenbrüche − sie werden einfach nur exzentrisch.«
»Was für ein Trost«, sagte Han.
Luke lachte und fügte hinzu: »Im Ernst, ich habe nur darüber nachgedacht, welchen Weg die Jedi von hier aus einschlagen müssen. Wir wissen, diese Situation dürfte zunächst noch schlimmer werden, ehe sie sich bessern wird.«
Leia nickte. »Da Pomt tot ist, wird die Anklage haltlos«, stimmte sie zu. Der Stabschef war tot aufgefunden worden, neben ihm die Aufnahme einer Aussage, in der er für alle Unregelmäßigkeiten in Sheshs Büro die Schuld auf sich nahm. »Niemand glaubt an ihre Unschuld, doch das Gegenteil zu beweisen, ist eine andere Sache.«
»Einerseits Viqi − und andererseits so viele, die genauso sind, wie sie«, meinte Luke. »Das Beschwichtigungsvotum wurde mit Zweidrittelmehrheit abgeschmettert…«
»Was bedeutet, dass ein Drittel des Senats gegen uns gestimmt hat«, beendete Mara den Satz. »Beim nächsten Mal wird uns ein Korruptionsausschuss nicht mehr retten.«
»Das stimmt«, sagte Luke. »Die Jedi brauchen eine leise Möglichkeit, sich in der Galaxis zu bewegen, einen großen Fluss, der sie überall dorthin trägt, wo ihre Gegenwart erforderlich ist.«
Leia erkannte, worauf es hinauslief. »Und du glaubst, Han und ich wären das richtige Gespann, um diesen großen Fluss darzustellen?«
»Ihr habt die notwendigen Fähigkeiten«, antwortete Luke. »Ein Schmuggler und eine Diplomatin.«
Han zögerte nicht. Er sah seine Kinder an, bekam diesen harten Blick in den Augen, schob das Kinn vor und wandte sich an Leia. »Was meinst du, Partner? Sollen wir wieder gemeinsam durch die Galaxis schweifen?«
»Sicherlich.« Leia zog ihn aufs Bett und nahm seine Hand. »Aber ich navigiere.«
Stern um Stern
9
Sie kamen ohne Vorwarnung von jenseits des galaktischen Raums: eine Kriegerrasse, genannt Yuuzhan Vong, und ihre Waffen bestanden aus Überraschung, Heimtücke und einer bizarren organischen Technologie, die jener der Neuen Republik und ihrer Verbündeten in nichts nachstand − und oft überlegen war. Sogar die Jedi unter Führung von Luke Skywalker wurden in die Defensive gedrängt, da sie ihres größten Vorteils beraubt waren. Denn aus irgendeinem Grund schienen die Yuuzhan Vong unerklärlicherweise in der Macht nicht wahrnehmbar zu sein.
Der Angriff traf die Neue Republik unerwartet. Ehe man sich rüsten und zur Gegenwehr schreiten konnte, waren bereits mehrere Welten zerstört und unzählige Opfer zu beklagen − darunter auch der Wookiee Chewbacca, der treue Freund und Partner von Han Solo.
Die Neue Republik wehrte sich erfolgreich − mit dem ersten einer Reihe teuer erkämpfter Siege. Doch der außergalaktischen Vorhut folgte ein endloser Strom von Schiffen und Kriegern. Der Planet Ithor fiel durch die Heimtücke der Yuuzhan Vong − ein verheerender Verlust für die Neue Republik und eine persönliche Niederlage für den Jedi Corran Horn, der die Verantwortung dafür auf sich nahm.
Die Regierung der Neuen Republik geriet mit jedem Rückschlag stärker unter Bedrängnis. Selbst die Jedi-Ritter spalteten sich unter dem Druck. Während Luke Skywalker einerseits mit dem Dilemma der Jedi rang, musste er auch eine private Krise durchstehen: Seine geliebte Frau Mara erkrankte an einer geheimnisvollen und tödlichen Krankheit, und sie musste ihre gesamte Kraft aufwenden, um ihr Leben zu erhalten.
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