Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
»Die Yuuzhan Vong sind klug. Wenn jeder von uns weiterhin seine eigenen Wege geht, werden sie uns einen nach dem anderen erledigen.«
Daraufhin nickte Kyp. »Das weiß ich besser als alle anderen.« Er hatte bereits einen Schüler, Miko Reglia, durch den Feind verloren. An Mara vorbei sah er zu Luke. »Wenn die anderen von euch bereit zum Kampf sind, bin ich dabei.«
»Und wenn du bereit bist, dich uns anderen anzuschließen«, erwiderte Luke, »weißt du, wie du uns erreichst.«
Nachdem Kyp außer Reichweite war, stellte sich Saba Sebatyne in die Tür und sagte mit gereizter Stimme. »Der macht uns noch Ärger.«
Mara drehte sich um. »Du sprichst also doch Basic.« Sie sah C-3PO an. »Ich dachte schon, wir müssten C-3PO bitten, für dich zu übersetzen.«
»Vergib dieser hier.« Saba zischte amüsiert und fügte dann an. »Jedi Eelysa hat uns die Weisheit des Wartens gelehrt.«
Eelysa stammte von Coruscant, war kurz nach dem Tod von Palpatine geboren worden und daher nicht berührt von dem Gift, das so viele korrumpiert hatte, die vor ihr gelebt hatten. Nun, als Erwachsene, gehörte sie zu den wichtigsten und vertrauenswürdigsten Jedi, die Luke hatte, und oft verbrachte sie Jahre an den wildesten Orten in der Galaxis, um der Sache der Jedi zu dienen.
Sie hatte Saba auf einer ihrer langen Spionagemissionen auf Barab I entdeckt, aber weil sie ihre Tarnung nicht auffliegen lassen durfte, hatte sie die Barabel nicht nach Yavin 4 zur Ausbildung mit den anderen Jedi-Schülern schicken können. Stattdessen hatte sie Saba als eigene Schülerin angenommen und ihr über die Macht beigebracht, was sie konnte, ehe sie von dem Planeten verjagt wurde, und zwar von einer Gruppe, die die menschenhassende Doktrin von Nölaa Tarkonas Allianz der Vergessenen einführen wollte.
Als sie ausgezischt hatte, schnarrte Saba etwas in ihrer eigenen Sprache, das C-3PO pflichtbewusst übersetzte: »Sie hat dieser hier auch die Weisheit beigebracht, in aller Ruhe zuzuhören.«
»Ja, Eelysa hat sich in dieser Hinsicht schon häufig als Expertin erwiesen.« Luke lachte zusammen mit den beiden an der Tür. »Ich hätte mir denken können, dass jeder ihrer Jedi voller Überraschungen steckt.«
»Diese hier ist froh, dass ihr Schweigen euch nicht beleidigt hat«, sagte Saba. »Der Geschmack von Kyp Durron hat ihr nicht gefallen. Wieso hat einer wie er ein neues Geschwader X-Flügler verdient?«
»Es gibt ein paar Militärs, die seinen Mut bewundern − wenn er auch gar nicht angemessen ist«, erklärte Luke.
Er bemerkte Maras Blick und lenkte ihn auf die bunte Mischung aus Y-Flüglern, Kopfjägern und Howlrunnern, die in einer Reihe neben Sabas von Plasma getroffenem Kanonenboot standen. Da Saba sich ihren Weg vom äußeren Rand hierher erst kürzlich erkämpft hatte, war sie noch lange nicht so bekannt wie Kyp Durron und auch nicht so gut ausgerüstet, doch ihre Zurückhaltung hatte ein ganzes Geschwader gleich gesinnter Jedi-Piloten angezogen.
»Dein Geschwader wird ebenfalls bewundert, von jenen, die es zu schätzen wissen«, sagte Mara. »Ich bin sicher, dieselben Offiziere, die Kyp unterstützen, würden dich gewiss auch ausrüsten.«
Sabas schlitzförmige Pupillen weiteten sich fast zu Rauten.
»Die Wilden Ritter würden niemals die Jedi entehren, indem sie ein solches Geschenk annehmen.«
Die Missbilligung in Sabas Stimme verblüffte Mara, doch Luke lächelte nur und legte eine Hand − seine echte − auf ihre schuppige Schulter. C-3PO hatte sie gewarnt, dass solche vertraulichen Gesten bei Barabels leicht zum Verlust der Hand führen konnten, aber diesmal rollte Saba lediglich zustimmend ihren dicken Schwanz ein.
»In deinen Händen würde ein solches Geschenk die Jedi nicht entehren«, sagte er. »Mir gefällt es jedoch, von deiner Sorge zu erfahren. Hast du schon über Tsavong Lahs Drohung gegen die Flüchtlinge nachgedacht, und wie es uns treffen wird, wenn der Senat glaubt, wir würden einfach über den Tod so vieler hinwegsehen?«
Saba wandte den Blick ab. »Der Pfad ist nicht deutlich.«
Sie öffnete den Mund, als wollte sie fortfahren, sträubte allerdings die Schuppen und hielt inne. Luke und Mara warteten, dann erforschten sie verwundert mit der Macht die Umgebung. Mara spürte nichts Ungewöhnliches, und sie konnte angesichts von Lukes verwirrter Reaktion das Gleiche bei ihm erkennen.
»Saba?«, fragte Luke.
Die Barabel sah Luke an. »Habt ihr das nicht gespürt?«
»Nein«, sagte Mara. Sie fühlte, dass
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