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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wandte den Blick ab, als das Hologramm Details der schockgefrorenen Leichen zeigte, die aus den Löchern im Rumpf der Nebula Chaser geschleudert wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren sie und Jaina zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Rettungskapsel zu bergen, um den Angriff der Yuuzhan Vong zu bemerken, aber später hatte sie das Hologramm oft genug gesehen und wollte es nicht noch einmal anschauen. In ihrem Apartment auf Eclipse hatte sie es von R2-D2 mehrfach abspielen lassen, weil sie hoffte, einen Weg zu entdecken, wie sie die Flüchtlinge hätte retten können. Nach dem hundertsten Mal hatte sie aufgegeben und war überzeugt, sie hätte nichts anders machen können − und diese Erkenntnis tröstete sie ein wenig.
    Nom Anors blasierte Stimme, die von den Überwachungsgeräten im Verhörzimmer auf Bilbringi aufgezeichnet worden war, ertönte aus R2-D2s Lautsprechern. Mara konzentrierte sich auf die anderen in der feuchten Kammer − dem Lagerraum eines Hangars der frei treibenden Versorgungsbasis Solistation, einem der tausend anonymen Orte, wo sich Jedi treffen und wieder verschwinden konnten, ehe die Friedensbrigade von ihrer Anwesenheit erfuhr. In Kyp Durrons kalten Augen blitzte Hass auf, dann spannte er sein jungenhaftes Kinn an und schob seine Wut in jene dunkle Grube, wo er solche Emotionen verstaute. Die Reaktion von Saba Sebatyne war schwieriger einzuschätzen, vielleicht, weil Mara nicht genau wusste, was in dem schuppenbesetzten Gesicht einer Barabel Wut ausdrückte. Weder die riesigen dunklen Augen, die tiefen Stirnfalten noch der dünnlippige Mund verrieten etwas.
    Luke ließ das Hologramm bis zum Ende spielen. Als sich R2-D2s Projektor abschaltete, war Kyps Zorn in der Macht mit Händen greifbar und erfüllte den Raum mit knisternder Energie, die drohte, die Türen des stillen Versammlungsraums zu sprengen.
    Sabas Gefühle, falls sie welche hatte, blieben verborgen. Mara wäre in der Lage gewesen, sie zu erforschen, indem sie die Macht zu Hilfe nahm, aber sie wusste, wie ein Barabel auf eine solche Zudringlichkeit reagieren würde.
    Kyp Durron überraschte niemanden, als er das Wort vor Luke ergriff. »Das war nicht meine Schuld.« Er zeigte auf R2-D2, als sei der Droide derjenige, der die Flüchtlinge bedroht habe. »Ich bin nicht verantwortlich für das, was die Yuuzhan Vong tun.«
    »Wer hat das behauptet?«, erwiderte Luke milde. »Aber du hast Vorräte an den Widerstand auf New Plympto geliefert.«
    Widerwillig nickte Kyp. »Dafür entschuldige ich mich nicht. Falls Jedi das überall auf jeder…«
    »Kyp, niemand erwartet eine Entschuldigung von dir.« Luke reichte dem jüngeren Jedi eine Datenkarte. »Wir sind nur gekommen, um dir unsere Daten über das Voxyn zu geben und zu besprechen, wie die Jedi auf die Drohung der Yuuzhan Vong reagieren sollten.«
    »Sie ignorieren.« Kyp schob die Datenkarten in die Tasche und wandte sich zum Gehen. »Danke für die Warnung.«
    »Kyp, wir sprechen von einer Million Leute«, sagte Mara. »Die Jedi können sie nicht einfach ignorieren.«
    Kyp blieb an der Tür stehen, drehte sich jedoch nicht um. »Was sollen wir sonst tun? Wir wären dumm, wenn wir angreifen − sie würden uns erwarten und auslöschen. Wenn wir uns ergeben… Vergesst es. Ich ergebe mich nicht.«
    »Ich mich auch nicht«, sagte Luke. »Aber es ist auch der falsche Zeitpunkt, um sie zu provozieren. Unsere Feinde im Senat werden das benutzen, um…«
    »Der Senat ist mir gleichgültig«, entgegnete Kyp. »Und das Dutzend provoziert den Feind nicht, Meister Skywalker, wir töten ihn. Jeder Jedi sollte das tun.«
    Mara war nicht sicher, ob die Gereiztheit, die sie spürte, ihre eigene war oder von ihrem Mann stammte. Luke mochte es zunächst einmal nicht, wenn man ihn Meister nannte, und er verabscheute es regelrecht, wenn es spöttisch gemeint war.
    Kyp drückte auf einen Tastschalter an der Wand. Die Tür des Lagerraums glitt auf, ganz zur Überraschung der elf Piloten in Fliegerkluft, die auf der anderen Seite gelauscht hatten.
    »Was denn?« Kyp stand wütend in der Tür. »Brechen wir auf oder nicht?«
    Die Piloten stoben auseinander und rannten zu ihren nagelneuen XJ3-X-Flüglern − dem neuesten und tödlichsten Modell des ehrwürdigen Sternjägers −, die am Zugang der Landebucht standen. Ehe Kyp ihnen folgen konnte, trat Mara zur Tür und packte ihn am Arm.
    »Kyp, niemand behauptet, du seist im Unrecht, aber für die Jedi ist es an der Zeit, gemeinsam zu handeln«, sagte sie.

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