Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
um die Zeit, die ein solches Gutachten erfordert; allerdings habe ich Borsk überredet, um einen Gesandten zu bitten.« Ihr Villip lächelte. »Er hat eigentlich kein Interesse daran, mit Ihnen zu sprechen, dennoch überzeugte ich ihn davon, eine solche Bitte würde den Flüchtlingen wenigstens genug Zeit geben, bis das Gutachten fertig ist.«
»Sehr klug«, sagte Tsavong Lah. »Sie verschaffen uns Zeit, lassen sie jedoch denken, sie würden sich selbst Zeit erkaufen. Sie sind wahrlich begabt, Viqi. Am Tag unseres Sieges werden Sie so reich belohnt werden, dass es Ihre kühnsten Vorstellungen übertrifft. Brauchen Sie im Augenblick sonst etwas?«
»Nur die üblichen Gelder«, erwiderte sie.
»Die werden Sie bekommen, und noch mehr«, versprach der Kriegsmeister. »Über die bekannten Kanäle.«
Tsavong Lah unterbrach die Verbindung, indem er den Villip streichelte, dann wandte er sich Nom Anor zu, als sich das Wesen in sich selbst zurückzog.
»Die verärgert mich«, knurrte er. »Sie hält mich für einen Narren.«
»Menschen stellen sich häufig im besten Licht dar«, erklärte Nom Anor, weil er unsicher war, ob sich das Missfallen auf ihn übertrug, weil er Shesh rekrutiert hatte. »Sie scheinen nicht in der Lage zu sein, den Schatten zu sehen, den sie ebenfalls werfen.«
»Schade für Sie, Nom Anor«, sagte Tsavong Lah.
Nom Anor beugte sich vor und unterdrückte einen Schrei, als die Dornen des Stuhls aus seinem Rücken gerissen wurden. »Für mich, Kriegsmeister?«
Tsavong Lah nickte. »Sagen Sie mir: Glauben Sie, was sie über den Bothan sagt? Dass er eigentlich kein Interesse daran hat, mit uns zu sprechen?«
»Genauso wenig wie daran, dass sie ihn überredet hat, um einen Gesandten zu bitten«, sagte Nom Anor. »Borsk Fey’la will reden, und Viqi Shesh fürchtet, er hat etwas in der Hand. Sie hofft, ihre eigene Position zu stärken.«
»In dieser Angelegenheit denken wir gleich, Nom Anor«, meinte der Kriegsmeister. »Umso mehr ein Grund, weshalb ich Sie aufs Neue zu den Ungläubigen schicken muss.«
»Ihn?«, fragte Vergere.
Nom Anor starrte das gefiederte Wesen mit flammendem Blick an. »Wen sonst? Oder haben Sie vielleicht an sich selbst gedacht?«
Vergere ließ die Arme sinken. »Mein Einwand ist ein Lob für Sie, Nom Anor. Sie haben der Neuen Republik viel Schaden zugefügt. Borsk Fey’la könnte nicht mit Ihnen sprechen, selbst wenn er wollte. Der Senat würde ihn sofort abwählen.«
»Wirklich?« Tsavong Lah lächelte verschlagen, dann wandte er sich Nom Anor zu und deutete auf den Dornenstuhl. »Nehmen Sie ihn mit, mein Diener. Betrachten Sie ihn als Geschenk.«
18
Die Tür öffnete sich mit einem ungewöhnlichen Rauschen, und Cilghals Haut wurde trocken. Die Voxyn waren tot.
Der Millennium Falke hatte sich von der Sweet Surprise gelöst, als die Notluke noch offen gestanden hatte, und der hintere Frachtraum war dem kalten Raum ausgesetzt worden. Die Wesen hatten sich in Schuppenkokons eingerollt und den entstandenen Unterdruck überlebt. Sie hatten auch das Vakuum überstanden -zumindest eine Weile −, indem sie in tiefen Schlaf verfielen. Aber die Kälte hatte sie am Ende getötet. Han hatte im Frachtraum den ganzen Weg über eine Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt beibehalten, und bei der Ankunft auf Eclipse waren die Voxyn starr gefroren. Cilghal hatte die Molekularstrukturen mithilfe der Macht erkundet; jede Zelle in ihren Körpern war geplatzt. Ihre Ergebnisse hatte sie mit Ultraschall und Thermoscans überprüft, dann hatte sie ein Dutzend verschiedene Thermoscans an den gefrorenen Kadavern durchgeführt, um nach irgendeinem verbliebenen Zeichen von Leben zu suchen. Erst nach dieser sorgfältigen Überprüfung hatte sie die Krallen aus dem Durastahldeck des Falken geschnitten. Sie mussten tot sein.
Trotzdem ging Cilghal kein Risiko ein − nicht bei Kreaturen, die Fleisch zersetzende Säure spuckten und ihre Opfer mit Schalldruckwellen betäubten, Kreaturen, deren Blut sich in den meisten Luftatmosphären in ein Nervengift verwandelte und deren Zehenpolster hundert tödliche Retroviren enthielt. Sie war zu erschöpft, um die Situation zu analysieren, war sich zu sehr der Fehler bewusst, die in letzter Zeit begangen worden waren, um mit dem Leben aller Anwesenden auf Eclipse zu spielen. Still trat Cilghal aus der Tür, holte ihr Komlink aus der Tasche und hob es an die Lippen.
Ein klagendes Wookiee-Stöhnen kam aus dem Raum, und sie wurde sich einer
Weitere Kostenlose Bücher