Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
verteidigen.« Cilghal wäre beinahe umgekippt, als sie ein Bein in den Kryoanzug steckte. »Wenn wir können.«
»Haben diese Wesen eine Schwäche?«, fragte Tahiri. »Die Sandleute sagen, jeder habe eine Schwäche − jeder außer ihnen.«
»Bisher habe ich keine Schwäche bei ihnen gefunden«, antwortete Cilghal. »Wie wir vermutet haben, stammen sie zum Teil aus dieser Galaxis und zum Teil aus jener der Yuuzhan Vong, aber darüber hinaus habe ich nichts entdeckt. Vieles ergibt keinen Sinn.«
»Du bist müde.« Tenel Ka kam herüber und hielt ihr einen der unförmigen Ärmel. »Ich werde dir helfen.«
»Vielleicht sollte sie sich ausruhen.« Anakin drehte sich um, und seine Augen waren ebenso rot wie die von Tenel Ka. »Es ist schwierig, klar zu denken, wenn man sich kaum mehr auf den Beinen halten kann.«
Cilghal lächelte angesichts seiner Besorgnis. »Du hast natürlich Recht, aber ich kann mich einfach nicht überwinden zu schlafen, während andere sterben.« Sie schob den Arm durch den zweiten Ärmel. »Ich kann genauso gut auch arbeiten.«
»Können wir irgendwie helfen?«, fragte Tenel Ka. »Wir haben in einer Stunde Wachdienst, aber…«
»Ihr könnt aufpassen«, sagte Cilghal. »Ihr könnt mir sagen, wie es mir gelingt, die Proben immer wieder zu verunreinigen.«
»Verunreinigen?«, fragte Tahiri. »Inwiefern?«
»Die Genkodes sind ständig die gleichen«, sagte Cilghal. »Es liegt nicht an den Instrumenten − das habe ich überprüft −, also muss ich es sein, die die Proben verunreinigt.«
Tenel Ka wechselte einen Blick mit ihren Freunden, dann legte sie Cilghal eine Hand auf den Arm. »Wie oft hast du es probiert?«
»Viermal«, antwortete Cilghal.
»Und es sind ständig die gleichen Kodes?«, wollte Jaina wissen. »Exakt die gleichen?«
Cilghal nickte und versuchte zu erkennen, worauf die junge Jedi hinaus wollte. »Auch wenn Tekli die Proben nimmt.« Tekli war ihre Schülerin, eine junge Chadra-Fan, nicht älter als Jaina. »Es scheint ein systematischer Fehler zu sein.«
»Und wenn es gar kein Fehler ist?«, fragte Tenel Ka.
Eine Welle der Erschöpfung überfiel Cilghal, und sie schüttelte den Kopf. »Doch. Keine zwei genetischen Sequenzen sind identisch. Es gibt immer Unterschiede.«
»Nicht immer«, sagte Jaina.
Cilghal runzelte die Stirn, dann spürte sie, wie ihre Haut zu blassem Grün aufhellte. »Klone?«, stieß sie hervor. »Sie klonen die Voxyn!«
»Warum sollten sie das tun?«, wollte Tenel Ka wissen. »Wäre es nicht logischer, sie zu züchten?«
»Vielleicht.« Plötzlich war Cilghal wieder hellwach, und ihre Gedanken bewegten sich mit Lichtgeschwindigkeit. »Es sei denn, sie hätten nur einen.«
Anakins Augen leuchteten vor Aufregung auf, vielleicht auch vor Entschlossenheit. »Das wäre allerdings definitiv eine Schwäche.«
»Aber diese Voxyn, die wir hier haben, kamen alle vom gleichen Schiff«, merkte Tenel Ka an. »Können wir sicher sein, dass die von einem anderen Rudel nicht von einem anderen Exemplar abstammen?«
Cilghal dachte darüber kurz nach und ging die verschiedenen Tests durch, sowohl die wissenschaftlichen als auch diejenigen, die sie mithilfe der Macht zu dieser Frage durchführen konnte. Sie kam immer wieder zum gleichen Ergebnis.
»Ganz sicher können wir es nicht wissen«, sagte sie. »Nicht allein von einer Gruppe.«
»Dann brauchen wir mehr Proben.« Anakin war schon halb aus der Tür, als ihm auffiel, dass nur Taliiri folgte. Er sah die anderen finster an. »Wir brauchen sie sofort .«
19
Das Signal war schwach, doch klar genug, dass Anakin einen bekannten Namen erkennen konnte, als die nüchterne Stimme des corellianischen Nachrichtenmoderators sein Cockpit erfüllte.
»Laut der Senatorin von Kuat, Viqi Shesh, wird die Neue Republik den Gesandten mit vorsichtigem Optimismus empfangen.«
Anakin stellte eine Verbindung zum Rest der kleinen Kampfgruppe her. »Habt ihr das gehört?« Sie befanden sich auf einem Asteroiden am Rande des Froz-Systems, hatten die Triebwerke heruntergefahren und beobachteten aufmerksam den ankommenden Verkehr. Hier, wo sich Kyp Durron mit Nachschub versorgte, schien ein guter Platz zu sein, um nach dem Voxyn Ausschau zu halten, den Cilghal brauchte. »Die Yuuzhan Vong schicken einen Gesandten.«
»Hör auf, über das Kom zu schwatzen, kleiner Bruder«, befahl Jaina. Anakin hatte zwar den Befehl über die Mission, doch Jaina besaß als Veteranin des Renegaten-Geschwaders die Aufsicht über die
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