Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
gesetzestreue Politikerin aus einer guten Familie.«
Leias Grinsen war so breit wie das seine. »Ich bin keine Politikerin mehr, Han. Ich tue nur noch so. Ich bin zur Gaunerseite der Macht übergelaufen.«
Han wartete auf eine Unterbrechung in dem aufgezeichneten Dialog, der von R2-D2 abgespielt wurde, dann warf er den Droiden einen verärgerten Blick zu. »Heh, ihr beiden. Macht einen Spaziergang. Last zwei Gaunern ein wenig Zeit für ihr Privatleben.«
Borleias
»Sie sind der Nasenbluter, oder?«
Die Stimme kam von der anderen Seite des blauen Tuchs, das Tams Kabine von der links von ihm trennte. Es war die Stimme eines Jungen.
»Der Nasenbluter?«
Eine kleine Hand zog den Vorhang ein wenig beiseite, und Tarn konnte den Sprecher sehen, einen Jungen von etwa zwölf, braunhaarig, blauäugig und mit einem wie gemeißelten Grübchen im Kinn, das ihm ein überraschend erwachsenes Aussehen verlieh. »Es heißt, die Narbenköpfe hätten schreckliche Sachen mit Ihnen gemacht, und als Sie nicht getan haben, was sie wollten, haben Sie so fürchterliches Nasenbluten bekommen, dass Sie beinahe daran gestorben wären.«
»Na ja, ganz so einfach war es nicht.« Tarn zuckte die Achseln, überrascht, dass ihn die Neugier des Jungen nicht störte. »Tatsächlich haben sie bewirkt, dass mein Kopf wehtut, wenn ich mich weigere. Mein Kopf tut weh, mein Blutdruck steigt gewaltig. Und das wiederum bewirkt wirklich schlimmes Nasenbluten. Aber die Schmerzen sind das Gefährlichere dabei.«
»Deshalb müssen Sie diesen dummen Helm tragen?«
»Deshalb muss ich diesen dummen Helm tragen.« Tarn streckte die Hand aus. »Ich heiße Tarn.«
Der Junge schüttelte sie. »Mein Name ist Tarc. Na ja, es ist nicht mein richtiger Name, so nennen mich nur alle. Niemand nennt mich mehr Dab.«
»Warum bist du hier, Tarc?«
»Erinnern Sie sich an den Tag, als die Narbenköpfe ihren großen Angriff veranstalteten und die Lusankya sie bombardiert hat?«
»Ich weiß davon. Ich habe allerdings das Bewusstsein schon verloren, als es anfing.«
»Na ja, sie sind nahe genug gekommen, um aufs Hauptgebäude zu schießen, und dieses Plasmazeug hat sich durch die Schilde und die Wand gebrannt, und etwas davon ist auf mich gespritzt. Ich habe eine Verbrennung am Bein.« Tarc riss das Laken weg und zeigte den Verband an seiner rechten Wade. »Aber heute komme ich hier raus.« Sein Tonfall ließ vermuten, dass es sich für ihn eher um einen Ausbruch aus einem Gefängnis als um eine Entlassung aus dem Krankenhaus handelte.
»Ich komme auch raus − na ja, ich denke, ich kann gehen, wann ich will.«
»Was machen Sie dann noch hier?«
»Ich weiß nicht, wohin. Niemand vertraut mir. Und alle, die es tun, sollten es lieber bleiben lassen.« Tarn lehnte sich zurück und verzog angesichts der schmerzlichen Wahrheit dieser Worte das Gesicht.
»Aber Sie haben sich gewehrt! Sie haben gewonnen. Das sagen jedenfalls alle.«
»Ich hätte mich von Anfang an wehren sollen. Ich hätte in Kauf nehmen sollen, dass es mich umbringt, bevor ich etwas Schlimmes getan habe.«
Tarc sah ihn aus großen Augen an, und dann wurde seine Miene verächtlich. »Werden eigentlich alle dumm, wenn sie erwachsen werden?«
»Was?«
»Sie haben genau gehört, was ich gesagt habe. Was Sie da gesagt haben, war einfach dumm.«
»Tarc, hör zu: Ich war zuvor für nichts und niemanden gut, und dann haben die Yuuzhan Vong mich erwischt, mich zerkaut und wieder ausgespuckt, um mich bei einem ihrer Pläne zu verwenden.«
»Ja, mich auch.«
Tarn sah ihn forschend an. »Wie war das?«
»Mich auch. Die Yuuzhan Vong haben mich erwischt, mich zerkaut und ausgespuckt, genau, wie Sie gesagt haben.« Tarc lehnte sich zurück, seine erschöpfte Pose eine Imitation von Tams Haltung. »Ich sehe genau aus wie Anakin Solo. Sie wissen schon, Han Solos Sohn. Der tote Sohn. Auf Coruscant hat mich diese Spionin der Yuuzhan Vong gezwungen, mit ihr zu den Solos zu gehen, damit sie abgelenkt und durcheinander waren und die Spionin Ben Skywalker entführen konnte. Ich nehme an, danach hätte ich sterben sollen, aber die Solos haben mich hierher mitgenommen, obwohl es ihnen jedes Mal wehtut, wenn sie mich ansehen.« Er wandte den Blick ab, und seine Miene wurde sehr starr. »Ich weiß nicht, wo meine wirkliche Familie ist. Vielleicht immer noch auf Coruscant.« Er brauchte nicht wahrscheinlich tot hinzuzufügen.
»Es gibt hier nicht viele Kinder. Es gibt überhaupt nicht viele Zivilisten. Was machst
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