Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
hinunter auf die zerhackten Leichen von Yuuzhan-Vong-Kriegern − und Voxyn.
Es waren weder Fähigkeiten im Spurenlesen noch Deduktion oder gar Glück, was sie hierher geführt hatte. Luke und die anderen Jedi spürten immer noch die Energie der Dunklen Seite, die an den Wänden, den Maschinen, den Leichen hing. Die Empfindungen, so ähnlich wie die, die Luke in einer gewissen Höhle auf Dagobah gespürt hatte, bewirkten, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten.
Mara betrachtete leidenschaftslos die Leiche eines Yuuzhan-Vong-Kriegers, die in mindestens acht Stücke geschnitten worden war. Die Wunden waren alle kauterisiert. »Wieder unsere Dunklen Jedi. Oder was immer sie sein mögen.«
»Dunkle Jedi können vielleicht normalen Leuten ihren Willen aufzwingen«, sagte Tahiri. Sie hatte die Arme verschränkt, und Luke nahm an, dass sie ihr Zittern zu verbergen versuchte. »Aber nicht vollständig ausgebildeten Jedi. Das hier war, als wäre ich in einen Ozean der Dunklen Seite der Macht gesprungen. Es war, als spürte ich Anakin wieder sterben. Und als wollte ich wieder mit ihm sterben.« Noch mehr Tränen flossen, und sie wandte sich ab, damit die anderen das nicht bemerkten.
»Ich frage mich«, sagte Luke, »wie es sein wird, ihnen direkt gegenüberzustehen.« Er stieß mit dem Fuß leicht gegen ein abgetrenntes Yuuzhan-Vong-Bein. Er hatte sich nicht immer gut geschlagen, wenn er es mit der Dunklen Seite zu tun gehabt hatte. »Die Yuuzhan Vong sind in der Macht nicht zu erkennen. Sie konnten es nicht spüren. Bei uns ist das anders. Besonders bei den Jedi.«
»Ich habe über etwas nachgedacht.« Face hielt Wache, das Blastergewehr in der Hand und den Blick zur Tür gerichtet. »Eine Taktik, die ich hin und wieder in gefährlichen Situationen benutzt habe.«
»Und das wäre?«, fragte Luke.
»Heckenschützen. Stell ein paar Kilometer entfernt in einem Versteck jemanden mit einem Lasergewehr auf, der sich wirklich damit auskennt, und wenn dein Feind vorbeikommt − peng.«
Luke lächelte. »Nicht gerade fair.«
»Wer möchte denn schon fair sein?«
Viqi erwachte in absoluter Dunkelheit und fürchtete einen Augenblick, tot zu sein. Erschrocken wollte sie sich hinsetzen, aber bevor ihr das gelang, stieß ihr Kopf gegen etwas, und das wiederum resultierte in einem scharfen Schmerz an ihrer Stirn und einem hohlen, metallischen Geräusch.
Dann erinnerte sie sich. Sie war geklettert und geklettert und hatte das Brüllen und das Lichtschwertsummen ihrer Verfolger gehört. Ihre Verfolger hatten sich durch Durastahlluken geschnitten, um ihr zu folgen, aber Viqi hatte Seitengänge gefunden − Belüftungsschächte, die enger waren, immer noch weit genug für eine zierliche Kuati, aber nicht mehr für das, was ihr folgte.
Nachdem sie sich lange Zeit im Dunklen weitergetastet hatte, war sie schließlich von der Erschöpfung überwältigt worden.
Nun war sie allein, ohne Waffen und Freunde, umgeben von Kilometern und Aberkilometern von verfallendem Durabeton und Metall in allen Richtungen.
Nicht zu reden davon, dass sie Hunger und Durst hatte und nichts sehen konnte.
Sie zwang sich, wieder ruhiger zu werden, und fertigte eine rituelle Checkliste an, etwas, was ihr immer half, mit unangenehmen Situationen zurechtzukommen. Checkliste, begann sie. Eine ausgesprochen fähige politische Strategin, deren Fähigkeiten ihr hier nichts nützen. Eine Yuuzhan-Vong-Gewandhaut, ein lebendes Kleidungsstück, dessen einziger Vorteil darin bestand, dass es besser ist, als nackt herumzulaufen, und passende Fußlappen.
Und das war’s auch schon.
Nein, das war es noch nicht. Man hatte ihr etwas gegeben, vor einer Million Jahren, kurz bevor sie mit ihrer Flucht begonnen hatte. Sie suchte im Halsausschnitt der Gewandhaut und fand den kleinen Gegenstand, den dieser hübsche, zu einem so schrecklichen Schicksal verurteilte Junge ihr gegeben hatte. Das Ding passte so in ihre Handfläche, dass ein Knopf unter ihrem Daumen lag; auf der anderen Seite gab es zwei. Sie drückte den ersten Knopf.
Ein winziger roter Schirm flackerte auf und beleuchtete die Umgebung − ein metallener Schacht, voller Staub, etwa einen Meter breit und einen halben Meter hoch. Der Schirm zeigte eine Rasterkugel mit einem hellroten Punkt in der Mitte und einem leuchtenden Pfeil am Rand. Sie drehte langsam die Hand und sah, wie der Pfeil sich bewegte, stets am Rand, stets in die gleiche Richtung zeigend.
Es war ein Lokalisator. Ein entfernter Gegenstand
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