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Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen

Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Luke holte sein Fernglas heraus und richtete es auf diese Person.
    Er starrte in ein Gesicht, das halb fremd, halb vertraut war.
    Dieser Mann war bleich, mit lockigem, dunklem Haar, wasserblauen Augen und einer Hakennase wie auf alten Aristokratenportäts. Er war jung, höchstens zwanzig, wenn überhaupt so alt. Er trug ein helles, kiltähnliches Tuch um die Mitte und an diversen Stellen seines Körpers schimmernde Gegenstände − fingerlose Handschuhe, Ellbogenschützer, Knieschützer; sie waren zwar aus dickem Metall, wirkten aber als Rüstung irgendwie unzulänglich. Er hielt den Kopf schief, während er Luke betrachtete, erst nach einer Seite, dann nach der anderen.
    Luke kannte dieses Gesicht, aber er konnte sich einfach nicht erinnern, woher. Tatsächlich war es im Augenblick einfacher nicht nachzudenken.
    Als Luke seinem Blick begegnete, lächelte der Mann. Es war das Lächeln eines Kindes, das plötzlich fasziniert entdeckt, dass man Insekten die Beine abreißen konnte.
    Luke stellte fest, dass er den Mann in der Macht spüren konnte − sogar ohne sich bewusst darum zu bemühen. Dieser Mann war ein helles Licht in der Macht, ein Leuchtfeuer inmitten der Dunkelheit. Ein Leuchtfeuer der Dunkelheit … aber das zählte plötzlich nicht mehr sonderlich.
    Luke spürte, wie der Atem aus seiner Lunge entwich.
    Es war, als wäre das Dach ganz langsam eingesunken und hätte zwei Tonnen Durabeton auf seinen Oberkörper geladen, während er abgelenkt gewesen war.
    Er warf einen Blick zu Face und Bhindi. Es war ihnen gelungen, den Computer zum Laufen zu bringen; das Licht des Schirms färbte ihre Gesichter blau. Bhindi nahm eine Datenkarte aus dem Schlitz im Terminal und gab dabei ein zufriedenes leises Geräusch von sich. Keiner der beiden bemerkte, was Luke sah, empfand.
    Luke wusste, wenn er seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster auf der anderen Seite zuwenden würde, würde der bleiche Mann weg sein; das war eines der ältesten Werkzeuge in der Trickkiste der Hersteller von Holodramen, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigten. Aber als er wieder durchs Fernglas schaute, war der Mann immer noch da und regte sich nicht.
    Luke öffnete die Verriegelung des Fensters. Er brauchte jetzt nur noch auf den Laufgang hinauszutreten, der sich zwischen diesem Gebäude und dem anderen erstreckte. Er konnte direkt zu diesem Mann gehen und anfangen, ihm Fragen zu stellen. Aber eine schwache Unruhe − die Fähigkeit des Piloten, topographische Einzelheiten zu registrieren und sie sich einzuprägen − riss ihn aus dem Nebel, der sich über sein Denken gesenkt hatte.
    Es gab keinen Laufgang. Ein Schritt durch das Sichtfenster, und er würde in den Tod stürzen.
    Das Grinsen des Mannes wurde breiter. Dann trat er zur Seite und war nicht mehr zu sehen.
    Luke spürte, wie eine gewaltige Last von ihm genommen wurde. Er konnte wieder atmen. »Seid ihr beiden hier fertig?«, fragte er.
    Face blickte auf und sah ihn besorgt an. »Luke, ist alles in Ordnung?«
    »Nein. Es gibt Ärger. Verschwinden wir.« Bhindi stand auf. »Wenn es Ärger gibt, dann sind wir hier fertig.«
     
    Luke, Face und Bhindi hockten in einem Krater, der einmal eine Ecke eines Wolkenkratzers gewesen war − des gleichen Wolkenkratzers, in dem noch Minuten zuvor der blasse Mann gestanden hatte. Sie befanden sich etwa zwanzig Stockwerke oberhalb des Fensters, an dem Luke die Gestalt gesehen hatte, und alle drei richteten ihre Ferngläser auf das Sichtfenster, das Luke Minuten zuvor versucht hatte zu öffnen.
    Der Raum hinter diesem Fenster war nun voller Leute. Die meisten trugen Lumpen. Einige waren nur mit einer Schicht aus getrocknetem Schlamm und Blut bedeckt. In ihren Augen stand ein Leuchten, das vermuten ließ, dass sie Stimulanzien benutzten, und das schon seit Tagen oder Wochen. Sie tobten durch das Büro des Sternjäger-Kommandos, zerstörten jedes Möbelstück, rissen alle Wände ein, ein Aufstand, dessen Gewalttätigkeit gegen alles und nichts gerichtet war.
    »Was sind das für Leute?«, fragte Bhindi. »Das sind nicht die üblichen Überlebenden.«
    »Ich nehme an, es sind Yassats Kannibalen«, sagte Face. »Hast du gespürt, dass sie auf dem Weg waren, Luke?«
    »Etwas Ähnliches«, sagte Luke. »Kommt, gehen wir weiter nach unten.«
     
    Sie fanden den Raum, in dem Luke den blassen Mann gesehen hatte. Es war einmal der Hauptraum einer Hotelsuite gewesen und wahrscheinlich seit dem Fall von Coruscant nicht mehr bewohnt. Die Betten waren immer

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