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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Zwicken gesandt − mehr das Kneifen eines Spielkameraden als der Peitschenschlag eines Sklaventreibers −, und Jacen entdeckte, dass er, wenn er in die Richtung ging, in die dieses Kneifen ihn führte, vielleicht ein Moos fand, das die Eigenschaft hatte, das Immunsystem zu stimulieren, oder eine Sekretion von Vonduun-Krabben, die als natürliches Antiseptikum dienen konnte.
    Beinahe so, als versuche das Dhuryam zu helfen …
    Nach und nach veränderte sich im Lauf dieser Tage die Vorstellung, die er von dem Dhuryam hatte. In den bitteren ersten Wochen war es ihm wie ein schauerliches fremdartiges Ungeheuer vorgekommen, das mit dem Sklavensamen in seinen Körper eingegriffen hatte und seine Nerven mit seiner hassenswerten, unausweichlichen Berührung wund schliff; nun entdeckte er, dass er inzwischen im Alltag ohne Entsetzen und Abscheu an das Dhuryam denken konnte.
    Ich nehme an, man kann sich am Ende an alles gewöhnen.
    Aber es war mehr als das: Er hatte begonnen, das Dhuryam als eine andere Lebensform zu betrachten, als eine unbekannte Spezies, gefährlich, aber nicht unbedingt feindselig. Es verfügte über Intelligenz, Willenskraft und Zielbewusstsein; es war imstande zu erkennen, dass Jacen ihm mehr nützte als schadete, und es hatte offenbar einer Arbeitspartnerschaft zugestimmt.
    Wenn eine Spezies, die immer blind gewesen war, auf eine stieß, die immer taub gewesen war, wie würden sie kommunizieren? Für Jacen war die Antwort offensichtlich: Sie würden eine Sprache improvisieren müssen, die auf einem Sinn basierte, über den sie beide verfügten.
    Die Schmerzen, die ihm das Dhuryam durch den Sklavensamen verursachte, waren tatsächlich eine Art von Kommunikation, eine primitive Sprache, die Jacen langsam zu verstehen begann, obwohl er noch nicht gelernt hatte, wie er antworten konnte.
    Wenn die Macht Leben ist, wie kann es dann Leben ohne die Macht geben?
    Die Erkenntnis traf ihn nicht wie eine blendende Erleuchtung, es war mehr ein langsames Erwachen von Bewusstsein, ein graduelles Begreifen, sodass er es an einem stahlgrauen Mittag, als er von einem kleinen Hügel zu der Insel mit dem Dhuryam-Stock hinabschaute, einfach wusste und verstand und weder überrascht noch erstaunt über dieses neue Wissen und Verständnis war.
    Er wusste und verstand nun Folgendes: Die Antwort war für die Yuuzhan Vong die gleiche wie für ihn selbst.
    Es gab kein Leben ohne die Macht.
    Das menschliche Auge nahm elektromagnetische Energie außerhalb des winzigen Frequenzbandes, das man als sichtbares Licht bezeichnete, nicht wahr, aber obwohl man sie nicht sehen konnte, existierten diese Frequenzen dennoch. Die Yuuzhan Vong und ihre Schöpfungen hatten offenbar Anteil an einem Teil der Macht, der außerhalb der Reichweite der Jedi-Sinne lag.
    Das war alles.
    Jacen stand auf dem Hügel, schaute zu der Dhuryam-Insel mit ihrem Ring von Krieger-Wachen hinab und dachte: Die Yuuzhan Vong sind nicht die Einzigen, die an einem Teil der Macht teilhaben, der sich außerhalb der Reichweite der Jedi-Sinne befindet.
    Mir geht es ebenso.
    Er war immer besonders dafür begabt gewesen, sich mit fremden Spezies anzufreunden. Er hatte diese Begabung als Empathie bezeichnet, aber es war immer mehr gewesen als ein Teilen von Emotionen …
    Es war eine improvisierte Sprache gewesen, die innerhalb eines Teils der Macht arbeitete, den andere Jedi offenbar nicht spüren konnten.
    Dieses Aufblitzen von Empathie, das er von Vergere wahrgenommen hatte − er hatte es für etwas gehalten, das sie projiziert, das sie bewirkt hatte. Aber was, wenn das nicht stimmte? Was, wenn seine Empathie von dem Teil der Macht kam, zu dem er immer noch Zugang hatte?
    Als er dort auf dem Hügel unter dem blauweißen Mittagsleuchten der Fusionskugel stand, begann er eine Reihe von Atemübungen, die seinem Geist die Jedi-Konzentration erleichtern würden. Er griff tief in sich hinein und tastete nach dem Sklavensamen, der die Verbindung des Dhuryam zu ihm darstellte − und seine Verbindung zu dem Dhuryam.
    Er spürte den Samen, spürte das Netz, das sich um seine Nerven schlang: ein fremdes Geschöpf, das seinen Körper mit ihm teilte.
    Hallo, Kleiner, sagte er in sich hinein. Lass uns Freunde werden.
     
    Die Sichtspinne stand auf neun schlanken, mit Gelenken ausgestatteten Beinen, die vom Spinnenkörper aus zunächst nach oben ragten, bevor sie sich nach unten bogen, um ihr Gewicht auf Griffklauenfüße zu stützen. Unter ihrer Mitte hing ein transparenter Sack,

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