Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter
der blühenden Domänen seiner Rivalen-Geschwister geworden. Das Dhuryam begriff, dass es ein verlustreiches Unternehmen war, Jacen zu brechen, ein Projekt, dessen Kosten darin bestanden, dass viele andere notwendige Arbeiten nicht erledigt wurden. Und schon bald darauf entdeckte es, dass Jacen auch ungebrochen von Nutzen sein konnte.
Jacen hatte jeden schmerzfreien Augenblick genutzt, um sich um die anderen Sklaven zu kümmern. Er hatte keine medizinische Ausbildung, aber seine Sammlung exotischer Lebensformen hatte ihn die Grundlagen der Exobiologie gelehrt, und bei seinen Abenteuern mit den anderen jungen Jedi hatte er sich gewisse Kenntnisse der Feldchirurgie angeeignet.
Das Dhuryam hatte schließlich offenbar verstanden, dass gesunde Sklaven bessere Arbeiter waren, und bald schon hatte seine Domäne wieder besser ausgesehen. Jacen hatte bemerkt, dass das Dhuryam ihn praktisch tun ließ, was er wollte, solange es seiner Domäne irgendwie nutzte.
Ich denke, man könnte sagen, dachte Jacen, ich habe dem Dhuryam beigebracht, dass Partner manchmal nützlicher sind als Sklaven.
Aber das sprach er nicht aus.
Er war Vergere keine Antworten schuldig.
»Ich habe es dir schon zuvor gesagt«, murmelte er, »du kannst mich töten, aber du kannst mich nicht dazu bringen, zu gehorchen.«
Ihre inneren Lider glitten wieder nach oben. »Und deshalb, Jacen Solo, bist du eine Blume inmitten des Unkrauts.«
Er sah in das bodenlose Schwarz ihrer Augen, wandte dann den Blick ab und schaute stattdessen zu den Sklaven, die zwischen den Vong-geformten Lebensformen der Zuchtstation schliefen Dann starrte er seine Hände an, die er zu Fäusten geballt hatte; er entspannte sie wieder, wandte sich schließlich erneut Vergere zu, und am Ende konnte er keinen Grund finden, es nicht einfach auszusprechen.
»Du bist eine Sith, oder?«
Sie war plötzlich sehr, sehr reglos. »Bin ich das?«
»Ich weiß ein wenig über die Dunkle Seite, Vergere. All dieser Mist über Blumen und Unkraut − ich weiß, worüber du wirklich gesprochen hast. Du sprichst darüber, dass du glaubst, über uns anderen zu stehen.«
»Alles, was ich dir sage, ist eine …«
»Spar dir die Puste. Du verschwendest nur deine Zeit. Jaina und ich wurden von der Schattenakademie entführt. Sie versuchten, uns beide umzudrehen. Es hat nicht funktioniert.« Er dachte kurz an Jaina, an die Dunkelheit, die er bei seiner letzten Berührung durch ihre Zwillingsverbindung gespürt hatte. Wieder ballte er die Fäuste, dann schüttelte er die Erinnerung ab. Er wiederholte: »Es hat nicht funktioniert. Und du wirst es auch nicht schaffen.«
Ihre erste Bewegung: ein leichtes Zucken der Mundwinkel. »Sith? Jedi?«, fragte sie. »Sind das die einzigen Möglichkeiten? Dunkel oder Licht, Gut oder Böse? Gibt es an der Macht nicht noch viel mehr? Was ist mit dem Schirm, auf den Dunkel und Licht ihre Formen und Schatten werfen? Wo befindet sich der Boden, auf dem Gut und Böse stehen?«
»Spar dir die Mühe. Ich habe schon zu viel Zeit damit verbracht, mich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Jahre. Ich bin nirgendwohin gelangt.«
Ihre Augen blitzten vergnügt. »Du bist hierher gelangt, oder?« Sie machte eine ausgreifende Geste, die die gesamte Zuchtstation einschloss. »Ist das nicht irgendwo?«
Jacen schüttelte den Kopf. Er hatte genug. Er stand auf. »All diese Antworten haben nichts mit der Wahrheit zu tun.«
»Sehr gut!« Vergere klatschte in die Hände und hüpfte auf und ab wie eine Puppe auf einer Feder. » Sehr gut, Jacen Solo. Fragen sind wahrer als Antworten: Dies ist der Beginn von Weisheit.«
»Deiner Art von Weisheit …«
»Gibt es auch eine andere Art? Gibt es Wahrheiten in unterschiedlichen Zuchtformen wie Nerfs?« Sie schien erfreut; sie schauderte, als müsse sie gegen das Bedürfnis ankämpfen, auf der Stelle einen Tanz aufzuführen. »Hier ist eine Frage von anderer Art − eine leichte, freundliche Frage −, auf die es eine Antwort gibt, die nicht nur wahr, sondern auch nützlich ist.«
Jacen stand auf. »Ich habe keine Zeit für diese Dinge. In ein paar Minuten werden sie die Sonne einschalten.« Er fing an, auf die schlafenden Sklaven zuzugehen. Er musste noch ein paar Verbände wechseln, bevor die Morgenarbeit begann.
Vergere rief ihm hinterher: »Wenn die Macht Leben ist, wie kann es dann Leben ohne die Macht geben?«
»Was?« Jacen blieb stehen. Er schaute über die Schulter. »Was?«
»Du bist der geborene Gärtner«, sagte sie. »Vergiss
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