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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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brechende Willenskraft zurückgekehrt. Während dieses gesamten Zeitraums hatte Jacen das Echo von Vergeres Stimme in seinem Kopf gehört.
    Was ist eine Blume? Was ein Unkraut?, hatte sie gefragt. Es ist deine Entscheidung.
    Er hatte sich entschieden.
    Keine Schmerzen, die das Dhuryam ihm zufügte, konnten etwas an dieser Entscheidung ändern.
    Es gibt hier kein Unkraut.
    Jeder Sklave war eine Blume. Alles Leben war kostbar. Er würde das letzte Erg seiner Kraft einsetzen, um jeden Einzelnen von ihnen zu retten.
    Es gibt hier kein Unkraut.
    Er hatte nahe dem Ufer des Sees, der die Stock-Insel der Dhuryams umgab, eine Hilfsstation eingerichtet. Da die Domänen wie Längengrad-Sektoren vom See ausgingen, war dies der Ort, an dem Sklaven rivalisierender Domänen ihn erreichen konnten, ohne mehr feindliches Territorium durchqueren zu müssen als unbedingt nötig.
    Sein eigenes Dhuryam hatte bis zu dem Punkt mitgearbeitet, dass es Jacen hin und wieder Angehörige seines eigenen Sklaventrupps zu Hilfe geschickt hatte, um medizinische Moose, Kräuter und einen Vorrat an Klammerkäfern und jungen Gewandhäuten zu sammeln, die man für Verbände benutzen konnte.
    Der Devaronianer war einer dieser zeitweiligen Helfer gewesen. Jacen hatte ihn ausgeschickt, um ein Bündel blühender Gräser zu holen, die auf einem Hügel in der Nähe wuchsen; wenn man die Körner fein rieb, bildeten sie ein die Gerinnung förderndes Mittel mit leicht antibiotischer Wirkung. Der Devaronianer mit seinen rudimentären Hörnern hatte genickt, hatte gelächelt, dabei seine nadelspitzen Zähne entblößt, und war ohne weiteren Ansporn durch das Dhuryam davongegangen.
    Als er zurückkehrte, war die Gruppe von Verwundeten bereits zu einem wilden Haufen angewachsen. Es kam zu Rempeleien, als die rivalisierenden Dhuryams ihre verletzten Sklaven gegen die anderer Geschwister-Rivalen anstachelten, und einige dieser Rempeleien wurden gewalttätig, bevor Jacen sich einmischen konnte. Der Devaronianer war an den Rand einer solchen Auseinandersetzung geraten, und sein Zischen und das Zeigen scharfer Zähne hatten nur dazu geführt, dass er selbst am Rand der pöbelnden Massen entlanggeschubst wurde. Er konnte sich nicht wehren, ohne das Bündel Gräser fallen zu lassen, nach dem Jacen ihn geschickt hatte, und die beiden kurzen Hörner an seiner Stirn waren alles andere als Furcht einflößend. Er hatte versucht, die Massen zu umgehen, indem er das Teichufer benutzte, denn der Ring von Yuuzhan-Vong-Kriegern verhinderte, dass das Gedränge sich in diese Richtung ausdehnte.
    Und das hatte zu seinem Tod geführt.
    Jacen wusste nicht, ob der Devaronianer gestolpert oder auf dem schmierigen Ried ausgerutscht war, das flach am Teichufer lag, ob jemand in der Menge zufällig gegen ihn gestoßen war oder ihn gar bewusst gestoßen hatte. Er wusste nur, dass der Devaronianer sich dem Ring von Kriegern zu weit genähert hatte.
    Er hörte das harsche Brüllen eines Befehls am Rand des Teichs und blickte gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie erst eine Amphistabklinge blitzte und dann ein Strom schimmernden schwarzen Blutes sprudelte. Er drängte und schob sich durch die Menge und sah den Devaronianer auf dem Rücken liegen, umgeben von den Gräsern, die er getragen hatte, mit einer Hand den Stumpf seines anderen Arms umklammernd.
    Jacen hatte getan, was er konnte, aber das war nicht viel gewesen. Bevor er den Stumpf auch nur abbinden konnte, war der Devaronianer in tiefen Schock gefallen; nur ein oder zwei Minuten später war er tot gewesen.
    Jacen hatte Zeit gehabt, das Gesicht des Devaronianers zu betrachten: die trostlos blasse Haut, die spitzen Zähne zwischen dicken, ledrigen Lippen, die kleinen Stirnhörner mit ihren ausgeprägten Wachstumsringen, die Jacen mit den Fingerspitzen zählen konnte. Er hatte Zeit gehabt, in die roten Augen des Devaronianers zu schauen und dort die verwunderte Traurigkeit über diesen nutzlosen, leeren, willkürlichen Tod zu erkennen, der ihn nur verschlang.
    In diesem Augenblick hatte Jacen gedacht: Also gut, vielleicht habe ich mich geirrt.
    Es gab hier vielleicht doch Unkraut.
    Er hob den Kopf und begegnete den Augen eines Unkrauts.
    Der Krieger, der den Devaronianer getötet hatte, erwiderte seinen Blick gleichgültig, den schwarz verschmierten Amphistab bereit.
    Was ist eine Blume? Was ein Unkraut? Es ist nicht nur dein Recht, zu entscheiden, was Blume und was Unkraut ist, es ist auch deine Verantwortung.
    Vergeres Worte klangen

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