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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Schädels. »Sag mir eins, Jacen Solo: Was unterscheidet eine Blume von Unkraut?«
    »Vergere …«
    »Das hier ist kein Rätsel. Was eine Blume von Unkraut unterscheidet, ist nur − und genau − dies: die Entscheidung des Gärtners.«
    »Ich bin kein Gärtner .« Jacen versuchte mühsam, seinen Zorn zu beherrschen. Er beugte sich ihr entgegen, und das Blut rauschte in seinen Ohren. » Und diese Leute hier sind kein Unkraut!«
    Sie zuckte die Achseln. »Unsere Schwierigkeiten sind vielleicht wieder einmal linguistischer Art. Für mich ist ein Gärtner einer, der entscheidet, was kultiviert und was ausgerissen wird; er entscheidet, welches Leben ein Ende finden muss, damit das, was er schätzt, blühen kann.« Sie senkte den Kopf, als wäre sie schüchtern oder verlegen, und seufzte. Sie deutete auf die kopflosen Schalen der Klammerkäfer. »Ist das nicht auch, was du getan hast?«
    Er sah sie an, klammerte sich an seinen Zorn. »Das da sind Insekten, Vergere.«
    »Ebenso wie eine Schattenmotte.«
    »Ich spreche hier von Personen …«
    »Waren die Käfer weniger lebendig als der Sklave? Ist nicht ein Leben ein Leben, welche Form es auch annehmen mag?«
    Jacen senkte den Kopf. »Du wirst mich nicht dazu bringen, zu sagen, dass es ein Fehler war. Es war nicht falsch. Der Sklave ist ein intelligentes Wesen. Die Käfer waren Insekten.«
    Sie gab ihr Windglockenspiel-Lachen von sich. »Ich habe nicht gesagt, dass es falsch war, Jacen Solo. Bin ich eine Moralistin? Ich weise dich nur darauf hin, dass du die Entscheidungen eines Gärtners triffst.«
    Jacen war kein bisschen bereit aufzugeben. »Du bist hier der Gärtner«, murmelte er mürrisch und starrte seine Hände an. »Ich bin nur ein Unkraut von vielen.«
    Sie legte die Hand auf seinen Arm. Ihre langen, biegsamen Finger waren warm und sanft, und die Berührung war so eindeutig freundlich, ja sogar liebevoll, dass Jacen einen Augenblick das Gefühl hatte, seine Macht-Empathie hätte ihn nicht verlassen. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass Vergere ihm keinen Schaden zufügen wollte. Dass sie ihn gern hatte und seinen Zorn, seine Feindseligkeit und sein Leiden bedauerte.
    Aber das bedeutet nicht, dass sie auf meiner Seite steht, erinnerte er sich.
    »Wie kommt es«, fragte sie bedächtig, »dass du zum Med-Droiden für deinen Sklaventrupp geworden bist? Es gibt so viele Aufgaben für Sklaven − wie bist du ausgerechnet an diese gekommen?«
    »Es gibt niemanden sonst, der es tun könnte.«
    »Niemand, der einen Knochen richten kann? Niemand, der einen Schnitt waschen kann? Niemand, der einem Klammerkäfer den Kopf abdrehen kann?«
    Jacen zuckte die Achseln. »Niemand, der dem Dhuryam sagen kann, es soll sich aus einer Luftschleuse blasen.«
    »Ah.« Das durchscheinende innere Lid glitt über ihr Auge. »Das Dhuryam missbilligt, was du tust?«
    »Sagen wir mal, es hat einige Überzeugungsarbeit gekostet.«
    »Überzeugungsarbeit?«
    »Ja.«
    Sie schwieg lange. Vielleicht wartete sie darauf, dass er diese Bemerkung näher ausführte; oder sie stellte Spekulationen darüber an, was er getan hatte. Oder vielleicht dachte sie auch über etwas vollkommen anderes nach. »Und wie hast du es fertig gebracht, es zu überzeugen?«, fragte sie schließlich.
    Jacen starrte durch sie hindurch und erinnerte sich an seinen heftigen Kampf gegen den Sklavensamen und das Dhuryam, das den Samen beherrschte, an Tag um Tag bitterer Qualen. Er fragte sich, wie viel von dieser Geschichte Vergere bereits kannte; er war überzeugt, dass sie über Mittel verfügten, ihn zu überwachen.
    Das Dhuryam war ein intelligentes Geschöpf; es hatte bald festgestellt, dass Jacen nicht mithilfe von Schmerz bewegt werden könnte. Aber das Dhuryam war von Natur aus störrisch, und es war nur zu dem Zweck gezüchtet worden, Befehle zu geben. Es war nicht an Ungehorsam gewöhnt und nicht geneigt, ihn zu tolerieren.
    Nach Tagen schlichter, offener Schmerzen hatte das Dhuryam das Wachstum des Sklavensamens genutzt; es hatte mehr als eine Woche damit zugebracht, an Jacens Gliedern zu reißen, hatte ihm mithilfe des Sklavensamens Krämpfe verursacht, die ihn zucken und um sich schlagen ließen wie ein Holomonster, das von einem halb geschmolzenen Logikpaneel aus kontrolliert wird.
    Die Wende war gekommen, als das Dhuryam erkannte, dass es wegen seines energie- und aufmerksamkeitsintensiven Kampfs mit Jacen seine anderen Sklaven vernachlässigt hatte. Sein Bereich in der Zuchtstation war zu einem Ödland inmitten

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