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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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schwindlig, plötzlich wurde ihm bewusst, wie schwer verwundet er war − er fühlte, wie das Blut über sein Gesicht lief, er spürte die gebrochenen Rippen, die bei jedem Atemzug stachen, er registrierte die taube Schwäche in seinem Oberschenkel, die ausgehend von einem Schnitt, an den er sich nicht einmal erinnern konnte, sein Bein erfasste; er bemerkte, dass sich seine Augen nach der Erschütterung durch die Druckwelle der Knallkäfer nicht mehr vollkommen konzentrieren konnten. Er hatte sich in so etwas wie der Kampfeswut eines Yuuzhan-Vong-Kriegers zu der Insel durchgeschlagen, in einem Rausch, bei dem Schmerzen und Wunden so unwichtig waren wie die Farbe des Himmels; er hatte die Leben von Kriegern und vor Schmerzen wahnsinnigen Sklaven genommen − der Sklaven, die er retten wollte.
    Er schaute hinunter zum Ufer. Neben dem Gestalter, den er getötet hatte, lag eine weitere Leiche.
    Sie sah aus wie ein Mensch.
    Er wusste nicht, konnte nicht wissen, ob das einer der maskierten Krieger oder ein Sklave gewesen war. Er würde es nie erfahren. Ihm blieb nur die Tatsache, dass diese Leiche einmal eine Person gewesen war, die sich ihm mit Gewalt entgegengestellt hatte. Ein Krieger? Oder ein Sklave − unschuldig und gegen seinen Willen getrieben, Jacen anzugreifen, hilflos und um den Verstand gebracht durch die Peitschenschläge, die ihm ein Dhuryam durch das Samengewebe versetzte?
    Warum hatte er das Gefühl, dass das nicht zählte?
    Dieses Gefühl erschreckte ihn mehr als die Tatsache, dass ihm der Tod drohte. Wenn es das ist, was aus mir geworden ist, dann wäre es vielleicht besser, hier zu sterben. Bevor er noch jemanden umbrachte.
    Jedes Mal, wenn die beiden Sklaven ihm Deckung gaben, wenn sie weiterhin versuchten, die anderen Sklaven aufzuhalten, und mit einem Spaten in ein Bein, eine Seite oder einen Kopf hackten, spürte er diese Wunden.
    Die Krieger, die die Stock-Insel bewachen sollten, waren bereits von einer Flut von Sklaven weggerissen worden; es war nur eine Frage der Zeit, wann sich die Dhuryams in einem wilden Blutbad gegeneinander wenden würden. Dutzende, vielleicht Hunderte von Sklaven waren bereits in den Tod getrieben worden, weil die Dhuryams sie gnadenlos gegen den tödlichen Ring von Kriegern schleuderten. Sobald die Dhuryams sich gegeneinander wandten, würden Tausende mehr sterben.
    Für das Geschöpf unter seinen Füßen waren diese Leute nur Werkzeuge wie Schmelzschneider oder Glühstäbe. Der Tod eines Sklaven verursachte diesem Dhuryam nicht mehr Emotionen, als sich in einem Fluch von Jacens Vater ausdrückten, wenn ein Hydroschlüssel brach, während er mit dem widerspenstigen Hyperraumantrieb des Falken rang.
    Er erinnerte sich, wie Vergere es ihm ins Ohr flüsterte:
    Die Entscheidung des Gärtners …
    Er hob die beiden Amphistäbe über den Kopf, dann sank er auf ein Knie, um sie nach unten durch den Wachsdeckel zu treiben.
    Er spürte, wie die Klinge in das Fleisch des jungen Dhuryam darunter eindrang, als schnitte er sich in seinen eigenen Bauch; er spürte das ätzende Zischen von Gift, das in den Körper des Geschöpfs spritzte, als flösse es durch seine eigenen Adern.
    Er riss die Amphistäbe heraus und kletterte zur nächsten Geburtskammer.
    Das nächste Dhuryam zu töten verdoppelte seine empathische Qual, denn das erste war immer noch am Leben, litt immer noch und schrie telepathisch Entsetzen und Verzweiflung heraus; das dritte zu töten ließ ihn in die Knie brechen, und einen Moment hatte er nur noch rot geäderte Wolken vor Augen.
    Aber hinter ihm blieben nun die ersten Sklaven, die durch die gnadenlosen Schmerzen, die das Samengewebe ihnen verursacht hatte, zu selbstmörderischem Wahnsinn getrieben worden waren, verblüfft stehen, keuchten, blinzelten, sahen sich wie betäubt um und wandten sich einander zu, die Hände ausgestreckt, um um Hilfe zu bitten oder sie anzubieten, statt zu verwunden, zu verstümmeln und zu töten. Erst verharrte der gesamte Trupp, der seinen Weg das Ufer hinauf erzwungen hatte − dann ein weiterer und noch einer, als Dhuryam um Dhuryam sich zusammenzog, sich hin und her warf und seine Todeszuckungen die Geburtskammern aufbrachen wie Eierschalen.
    Jacen kletterte weiter.
    Roter Dunst schien sich um ihn zu schließen, eine blutige Trübung, die vielleicht von echtem Rauch, Nebel und nach Kupfer schmeckendem Feuer kam oder sich vielleicht in seinem Kopf befand oder beides. Die Stockinsel wurde für ihn zum Albtraumberg. Gestalten erhoben

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