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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Zerstörung seiner Geschwister-Rivalen. Aber in dem Schlachthaus, zu dem er die Zuchtstation gemacht hatte, schien diese Erinnerung so unklar zu sein wie sein Traum auf Belkadan: der Geist einer Illusion, ein Hauch von Hoffnung, schön, aber unerreichbar.
    Unwirklich.
    Das wilde Chaos von Blut und Schmerzen und Tod, das Jacen in dieser nach innen gekehrten Welt verbreitet hatte − das war die Wirklichkeit. Das bitterlich klare Licht in seinem Kopf zeigte ihm die deutlichen Schatten der Wirklichkeit: Er sah, was er getan hatte, und er sah, was er nun tun musste.
    Er hob den Amphistab über den Kopf und ließ ihn in die Senkrechte schwingen, die Klinge nach unten gerichtet.
    »Jacen, halte ein!« Vergere kam einen Schritt näher. »Willst du wirklich deinen Freund töten? Ist es das, was du bist?«
    »Das hier ist kein Freund«, zischte Jacen durch zusammengebissene Zähne. »Es ist ein Fremder. Ein Ungeheuer.«
    »Und was macht das aus dir? Hat es dein Vertrauen verraten? Wer ist das Ungeheuer hier?«
    »Ich kann es jetzt sofort umbringen. Und wenn ich es umbringe, töte ich damit die Heimatwelt der Yuuzhan Vong.« Der Amphistab wand sich in seinen Händen. Er packte ihn fester, bis seine Hände brannten. »Es am Leben zu lassen − das wäre Verrat. Das würde die Neue Republik verraten. All die Männer und Frauen, die schon von den Yuuzhan Vong getötet wurden. All die gefallenen Jedi … selbst meinen … selbst …«
    Seine Stimme verklang; er konnte Anakins Namen nicht aussprechen. Nicht jetzt. Aber er stach immer noch nicht zu.
    »Du stehst also einer Entscheidung gegenüber, Jacen Solo. Du kannst deine Nation verraten oder einen Freund.«
    »Einen Freund verraten?« Er hob den Amphistab erneut. »Es weiß nicht einmal, was ein Freund ist …«
    »Mag sein.« Vergeres Kamm zuckte und bekam scharlachrote Glanzpunkte. Sie machte einen weiteren Schritt vorwärts. »Aber du weißt es.«
    Jacen taumelte, als hätte sie ihn geschlagen. Tränen liefen ihm über die Wangen. »Dann sag mir, was ich tun soll!«, rief er. »Sag mir, was ich tun soll!«
    »Das würde ich mir nicht herausnehmen.« Vergere klang vollkommen ruhig, und sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. »Aber ich werde dir eins sagen: Wenn du dieses Dhuryam tötest, tötest du dich selbst. Und alle Krieger, Gestalter und Beschämten auf diesem Schiff − und jeden einzelnen Sklaven. Hattest du nicht versucht, Leben zu retten, Jacen Solo?«
    »Woher weiß ich …?« Jacen schüttelte ruckartig den Kopf, um die Tränen aus den Augen zu schleudern. »Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst?«
    »Das weißt du nicht. Aber falls das, was ich sage, wahr ist, würdest du es dir dann anders überlegen?«
    »Ich … ich …« Wilder Zorn stieg ihn ihm auf. Er hatte zu viel durchgemacht. Er war jenseits aller Fragen angelangt. Nun wollte er nur noch eine Antwort.
    Ein Ende.
    »Alles …« Jacen zwang Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Alles, was du mir sagst, ist eine Lüge.«
    Vergere spreizte die Finger. »Dann entscheide dich und handle.«
    Er entschied sich.
    Er hob den Amphistab − aber bevor er ihn nach unten stoßen konnte, sprang Vergere vorwärts und ihm in den Weg: Um das Dhuryam töten zu können, hätte er sie durchbohren müssen. Er zögerte einen Herzschlag lang, und in diesem Augenblick griff sie nach oben und streichelte ihm über die Wange, wie sie es getan hatte, als ihre Berührung ihn zum ersten Mal aus der weißen Agonie der Umarmung des Schmerzes geholt hatte.
    Ihre Handfläche war feucht.
    Jacen sagte: »Was …?«
    Dann sagte er nichts mehr, weil sein Mund aufgehört hatte zu funktionieren.
    Er hatte gerade noch Zeit zu denken: Ihre Tränen − Vergeres Tränen …, dann überwältigte das lähmende Kontaktgift, in das die Tränen sich verwandelt hatten, sein Hirn, und die Zuchtstation, das Dhuryam und Vergere selbst verblassten, als er in ein anderes Universum stürzte, unendlich und ewig.
    Diesmal war es schwarz.
    Es gab einen Planeten, der einmal der Hauptplanet der Galaxis gewesen war. Man hatte ihn Coruscant genannt, und er war ein Planet, der von einer einzigen riesigen Stadt bedeckt gewesen war, kilometertief, von Pol zu Pol. Es war ein kalter Planet mit vier Monden gewesen, weit entfernt von seiner blauweißen Sonne, umgeben von verspiegelten Plattformen, die das Licht der entfernten Sonne konzentrierten, damit der Planet nicht erfror.
    Die Dinge hatten sich verändert.
    Der Planet war nun der Sonne

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