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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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sich, unklar, verschwommen, griffen ihn durch den roten Dunst an, schwangen Waffen, klammerten, krallten. Er schlug nach ihnen, brachte ihnen Schnittwunden bei, tötete und kletterte und tötete, fiel auf alle viere, um wieder und wieder die Klingen durch einen Wachsdeckel zu treiben, dann noch einen und noch einen, warf Amphistäbe beiseite, deren Giftdrüsen erschöpft waren, zog neue Waffen aus seiner Rüstung, dieser Rüstung, die lebte und sah und diese rot verschwommenen Gestalten mit tödlicher Präzision niederstreckte.
    Dann war er ganz oben, nahe dem Gipfel; er wusste nicht, wer in seiner Nähe war und wo er selbst sich aufhielt, aber er wusste, er befand sich hoch oben auf einem Berg, überquerte den höchsten Gipfel der Galaxis, der über die Atmosphäre hinausreichte, über die Monde hinaus, und höher als die Sterne aufragte. Er hob seinen letzten Amphistab wie eine Kriegsflagge. Bevor er ihn jedoch durch den blutverschmierten Deckel unter seinen zerschnittenen und zerrissenen nackten Füßen treiben konnte, erglühte eine Supernova in seinem Hirn …
    Und brannte das Universum nieder. Nichts mehr blieb.
    Nichts als Weiß.
    Hungriges Weiß: Es verschlang alles, was er war. Aber er war schon zuvor im Weiß gewesen. Er kannte seine Geheimnisse, und es würde ihn nicht aufhalten können.
    Unter diesem sechseckigen Lid war die Ursache, die Quelle des Weiß. Er konnte es dort unten spüren: sich windende Tentakel, überzogen von Schleim und Entsetzen. Er konnte die Schmerzen abschneiden. Ein weiteres Zustechen würde ihnen für immer ein Ende machen. Für immer.
    Er hob den Amphistab.
    »Jacen, nein! Tu es nicht!«
    Er fuhr herum, taumelnd, weiß-blind und keuchend.
    Das war die Stimme seines Bruders gewesen.
    »Anakin …«
    »Du darfst dieses Dhuryam nicht töten, Jacen«, sagte Anakins Stimme hinter dem Weiß. »Dieses Dhuryam ist dein Freund .«
    Wie ein Fingerschnippen gegen einen Becher mit übersättigter Lösung löste Anakins Stimme einen Phasenwechsel in Jacens Kopf aus: Das Weiß wurde wolkig, kondensierte, wurde kristallin, durchscheinend, durchsichtig …
    Unsichtbar.
    Die Schmerzen waren immer noch da, rauschten durch seine Adern, aber sie berührten ihn nicht: Sie gingen unverändert durch ihn hindurch wie Licht durch leeren Raum Er konnte wieder sehen.
    Klar.
    Mit vollkommener Präzision.
    Er sah scharlachrote Fleischfetzen, die Überreste von drei Gestaltern, die überrannt worden waren, bevor sie eine Atemader auf der anderen Seite der Zuchtstation hinter der Sonne erreichen konnten. Er sah den qualmenden Ring von verkohlten Korallenbaum-Basalen rings um den Stock-See. Er sah Rinnsale von Blut, die über seine Arme liefen und von seinen Fingern tropften.
    Überall auf der Insel waren Geburtskammerdeckel durchstochen, und die blaue Milch des Dhuryam-Bluts lief heraus …
    Ineinander verflochtene Leichen von Kriegern und Sklaven und Gestaltern …
    Eine von außen nach innen gekehrte Welt voller Entsetzen, Schmerzen, Gemetzel …
    Das war sein Werk.
    Alles.
    Dann sah er Vergere.
    Schwer atmend beobachtete er, wie sie die letzten paar Meter des Dhuryam-Stocks hinaufstieg. Drunten standen gepanzerte Krieger, die damit beschäftigt waren, eine Masse von brüllenden, um sich schlagenden, blutenden Sklaven aufzuhalten − Sklaven, die Jacen durch die Verbindung mit dem Dhuryam unter seinen Füßen spüren konnte. Er konnte spüren, wie es sie anpeitschte, den Berg hinauftreiben wollte.
    Er spürte, wie es von ihnen forderte, ihn zu töten.
    Er hörte ein tiefes, wildes Knurren, wie von einem verwundeten Rancor, der in seiner Höhle in die Enge getrieben wurde. Es kam aus seiner eigenen Kehle.
    »Du warst es«, keuchte er.
    Vergere blickte auf. Sie blieb stehen, immer noch außerhalb der Reichweite seines Amphistabs.
    »Ich habe ihn gehört«, keuchte er. Sein Atem war heiß, und seine Lunge tat weh. »Anakin hat gesagt, ich solle aufhören. Aber es war nicht Anakin. Du warst es.«
    Vergere legte den Kamm flach an den Schädel, und in ihren Augen stand keine Spur von Fröhlichkeit. »Jacen«, sagte sie langsam und traurig, »ist dies das beste Ende für die Geschichte deines Lebens? Ist das dein Traum?«
    Mein Traum …
    Er erinnerte sich trübe an seine Hoffnung, die Sklaven befreien zu können, er erinnerte sich an seinen Handel mit dem Dhuryam: Es hatte zugestimmt, die Sklaven zu verschonen und sie sicher in den Schiffssamen zum Planeten zu bringen, im Austausch gegen Jacens Hilfe bei der

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