Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter
gesehen hättest?
Er senkte den Kopf. »Ich … ich weiß es nicht. Ich hätte mich vielleicht …« Fallen lassen, beendete er den Satz in Gedanken. Er konnte es nicht aussprechen.
Er hatte sich tatsächlich fallen lassen. Er war schneller gefallen und tiefer gesunken als nur in eine tiefe Schlucht und in seinen Tod.
also hat es dein leben gerettet, mich zu sehen, wie?
»Ja. Kann schon sein. Aber wohin du mich geführt hast − ich meine, wohin sie, die telepathische Projektion, mich geführt hat …«
sie, ich, was auch immer. Anakin winkte ab. reg dich nicht wegen bedeutungsloser unterscheidungen auf.
»Aber dort unten … im Magen dieses Tiers …« Bittere Säure stieg in Jacens Kehle auf. Er konnte nicht weitersprechen.
du hast das mädchen gerettet, oder?
»Oh, sicher. Gerettet. Ja, genau.« Jacen hustete und würgte bei der Erinnerung. »Aber die anderen …«
Es waren andere Personen im Bauch des Tiers gewesen: viele andere Personen, fünfzig oder mehr, beinahe alles Menschen. Sie waren zu den Öffnungen der Magenkammergänge gekommen, einen Augenblick, nachdem Jacen das Mädchen befreit hatte.
Keiner von ihnen war froh gewesen.
Mithilfe roher Macht, die in dunklen Wellen durch ihn floss, war er imstande gewesen, die Arbeit seiner Hände telekinetisch zu übertragen und sie wie Werkzeuge zu benutzen, um die fest verschlossenen Lippen des Magenmauls zu öffnen. Er konnte jeden Zentimeter des Mädchens in der Macht spüren, spürte ihre Angst und ihre Hoffnung und die Schmerzen an ihrer mit Säure verbrannten Haut, und mit der Macht hatte er sie ohne weitere Anstrengung herausgehoben und sie sicher auf den Beckenrand gesetzt. Ein ebenfalls von der Macht gestützter Sprung hatte ihn an ihre Seite gebracht, dann hatte er sie in seine körperlichen Arme gehoben und war in den Kropftunnel gesprungen, durch den er gekommen war. Die Kleidung des Mädchens hatte in Fetzen gehangen, seine Haut war rot gewesen, hatte sich geschält und genässt, gekocht in der langsamen Hitze der Säure, die es immer noch überzog. Jacen hatte schnell die Überreste der Kleidung abgestreift und sie durch seine Gewandhaut ersetzt.
Schon gut. Es wird alles wieder gut, hatte er gesagt, die Gewandhaut wird sich um dich kümmern. Sie würde nicht nur die restliche Säure aufnehmen und eliminieren, sondern auch die tote Haut von den Verbrennungen fressen und das Mädchen wahrscheinlich vor einer schweren Infektion oder sogar dem Wundbrand bewahren.
Er hatte das ihr gegenüber selbstverständlich nicht erwähnt; trotz des dunklen Donnergrollens der Macht in ihm war er nicht so grausam gewesen, ihr nach allem, was sie durchgemacht hatte, zu sagen, dass die Kleidung, die er ihr gegeben hatte, bereits Teile ihrer Haut fraß.
Und dann, nur noch mit dem Lendenschurz bekleidet, hatte er sich umgesehen und die anderen entdeckt. Die Höhlentier-Leute, über fünfzig von ihnen. Einige hatten Blaster.
Einige dieser Blaster waren auf ihn gerichtet.
»Es war − es war vollkommen pervers. Ich konnte es einfach nicht glauben.« Jacen schüttelte den Kopf. »Ich wollte es nicht glauben.«
Anakin starrte ihn geduldig an.
»Schlimmer als die Friedensbrigade. Schlimmer als alles, was ich mir vorstellen kann.« Jacen schloss die Augen, um gegen die Erinnerung anzukämpfen. »Sie lebten da drin.«
Das Höhlentier war ein konservatives Raubtier: Wenn seine telepathischen Köder mehr Lebewesen fingen, als es zum Leben brauchte, konnten Gefangene im Magen des Tiers beträchtliche Zeit überleben. Die Flüssigkeit, die von den »Stalaktiten« tropfte, stellte tatsächlich eine innere Nährstoffreserve dar, ähnlich wie die Fett- und Glykogen-Reserven eines Menschen, und sie lieferte den Lebewesen in den diversen Kröpfen des Tiers Flüssigkeit und Nahrung. Das Höhlentier verarbeitete Abfälle ausgesprochen effizient, bezog Nährstoffe aus dem Kot der Gefangenen und Wasser aus ihrem Urin, und die Körperwärme der Gefangenen half ihm, seine innere Temperatur zu regeln. Wenn es die zusätzlichen Nährstoffe eines lebenden Körpers brauchte, konnte es einen seiner bewohnten Kröpfe zusammendrücken und die Gefangenen durch die Röhren in die Magenkammer zwingen.
»Es waren überwiegend Flüchtlinge von den unteren Ebenen, Leute, die die Evakuierung verpasst hatten, aber auch ein paar geflohene Sklaven vom Saatschiff. Die Yuuzhan Vong sind mit den Höhlentieren vertraut, und sie meiden sie; es würde mich nicht überraschen, wenn diese Tiere die
Weitere Kostenlose Bücher