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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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eins.
    »Das ist eine Lüge!«
    ja. und die wahrheit.
    »Du bist nicht Anakin!«, schrie Jacen. »Das bist du nicht ! Anakin würde nie so reden! Anakin würde das niemals glauben! Du bist nur eine Halluzination!«
    na gut. ich bin eine halluzination. das bedeutet, dass du mit dir selbst redest.
    das bedeutet, was ich sage, ist das, was du selbst glaubst.
    Jacen wollte heulen, toben, vom Stuhl springen und kämpfen − was auch immer. Aber das schwarze Loch fraß seinen Atem, seine Kraft, seinen Zorn; es verschlang sogar das Universum des Hasses, und am Ende war es leerer als zu Anfang. Wo früher all seine Hoffnung, all seine Liebe, all seine Sicherheit gewesen waren, klaffte nun eine kalte Leere, gefüllt nur von dem leeren, unbelebten Hunger des Vakuums, und Jacen brach zusammen Er hatte nicht einmal mehr die Kraft zu weinen.
    Er fiel in das schwarze Loch.
     
    Zeitalter vergingen oder Nanosekunden.
    Im schwarzen Loch gab es da keinen Unterschied.
    Sterne verdichteten sich aus intergalaktischem Wasserstoff, zündeten, schmolzen, brannten Schwermetalle, schrumpften zu weißen Zwergen, die zu Braun verblassten, alles zwischen einem Atemzug und dem nächsten.
    Eine Ewigkeit in der Dunkelheit.
    Dann drang Information über den Ereignishorizont: eine Stimme.
    Er kannte die Stimme, wusste, dass er nicht zuhören sollte − aber er war nicht nur im schwarzen Loch, er war das schwarze Loch, nahm alles auf und hielt es für immer fest.
    »Was ist Wirklichkeit? Was ist Illusion? Wo liegt die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge? Zwischen Richtig und Falsch? Es ist ein kalter, einsamer Ort, Jacen Solo: die Leere des Nichtwissens .«
    Er antwortete nicht. Ein schwarzes Loch kann nicht antworten. Ein Ereignishorizont ist das ultimative Ventil: Alles kann ihn in einer Richtung überqueren, nichts in der anderen.
    Aber die eintreffende Stimme bewirkte, dass sein schwarzes Loch zu verfallen begann. Sein persönlicher Ereignishorizont schrumpfte sofort zu einer Punktmasse in der Mitte seiner Brust …
    Und Jacen öffnete die Augen.
    »Vergere«, sagte er matt. »Wie hast du mich gefunden?«
    Sie hatte sich katzenhaft auf dem Esstisch der Solos niedergelassen, Arme und Beine unter sich gefaltet. Sie starrte ihn mit interstellaren Augen an. »Ich teile das Vorurteil unserer Herren gegen Technologie nicht. Ein Teil der planetaren Datenbank hat überlebt. Die Adresse der ehemaligen Staatschefin zu finden, war nicht besonders schwer.«
    »Aber woher wusstest du es? Woher wusstest du, dass ich nach Hause gehen würde?«
    »Es ist ein Instinkt aller Rudeltiere: Die tödlich Verwundeten kriechen zurück in ihre eigenen Höhlen, um zu sterben.«
    »Verwundet?«
    »Die größte Wunde, die ein Jedi davontragen kann: Freiheit.«
    Noch ein Rätsel. Er hatte keine Kraft für Rätsel. »Das verstehe ich nicht.«
    »Wenn du immer gewusst hast, was richtig ist, wo war die Freiheit? Niemand wählt das Falsche, Jacen Solo. Unsicherheit macht dich frei.«
    Jacen dachte sehr lange darüber nach. »Zu Hause sterben«, murmelte er. »Schönes Zuhause. Hast du diese Wohnung gesehen ? Jainas Zimmer ist voll mit einer Pflanze, die versucht hat, mich zu fressen. Die Küche sieht aus wie ein Korallenriff. Meine Sammlung …« Er konnte nur den Kopf schütteln. »Das hier ist nicht mein Zuhause.«
    »Und du wirst hier auch nicht sterben«, sagte Vergere vergnügt. »Hast du es vergessen? Du bist bereits tot. Das warst du all diese Monate; du hast die Durchquerung der Lande der Toten beinahe hinter dir. Jetzt ist keine Zeit zum Sterben, sondern für neues Leben. Du bist geheilt, Jacen Solo. Steh auf und wandle!«
    Jacen sackte auf seinem Stuhl tiefer in sich zusammen und starrte blind durch das Durcheinander von Spinnenschnüren. »Warum sollte ich?«
    »Selbstverständlich weil du kannst. Warum sonst sollte sich jemand die Mühe machen aufzustehen?«
    »Ich weiß es nicht.« Er schloss die Augen wieder. »Es scheint nicht zu zählen, ob ich aufstehe oder hier sitzen bleibe, bis ich verhungert bin. Nichts zählt. Nichts hat Bedeutung.«
    »Nicht einmal der Tod deines Bruders?«
    Er zuckte teilnahmslos die Schultern. Leben, Tod − alles war eins. Eins mit der Macht. Er sagte: »Der Macht ist es egal.«
    »Und dir ebenfalls?«
    Er öffnete die Augen. Ihr Blick hatte diese seltsame, beinahe heitere Intensität, die er schon in der Umarmungskammer, in der Zuchtstation, am Krater gesehen hatte. Aber er war zu müde, zu gebrochen, um darüber nachzudenken, was sie

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