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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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von ihm erwartete. »Ob es mir egal ist oder nicht, ist ebenfalls egal.«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Ist es denn für dich wichtig?«
    Nach langem, langem Schweigen seufzte er. »Ja. Ja, das ist es.« Es wäre ihm nie eingefallen, sie zu belügen. »Aber was zählt das schon? Sicher, mir ist einiges nicht egal − aber wer bin ich denn schon?«
    Sie zuckte so subtil mit den Schultern, dass es beinahe nur ein Schaudern war. »Das war immer die Frage, oder?«
    »Aber du hattest nie eine Antwort …«
    »Ich habe eine Antwort«, sagte sie sanft. »Aber es ist meine Antwort, nicht deine. Du wirst in mir keine Wahrheit finden.«
    »Das sagst du, immer wieder.« Bittere Asche kratzte tief in seiner Kehle. »Auch nicht in irgendwem sonst, fürchte ich.«
    »Genau«, sagte sie.
    Ein hohes, summendes Heulen erklang in seinen Ohren, pfiff in seinem Kopf wie eine zornige Funkenbiene, die in seinem Schädel festsaß. »Wo sonst soll ich die Wahrheit finden?«, fragte er verschwommen »Wo? Sag es mir! Bitte.« Er konnte seine Stimme über das Summen hinweg kaum mehr hören. Es wuchs zu einem Tosen.
    Sie beugte sich vor und lächelte, und das Tosen übertönte, was sie sagte, aber er konnte einige Worte von ihren Lippen lesen.
    Frage … dich selbst, wo … sonst … suchen.
    »Wie?«, keuchte er schwach. »Was?«
    Als das Tosen zu einem Sturm in seinem Kopf wurde und alle Worte, jede Hoffnung auf Sinn übertönte, drückte sie ihre vier Finger zu einer Spitze zusammen und tippte damit leicht gegen seine Brust − direkt in die Mitte, direkt über der Leere, die die Sklavensaat hinterlassen hatte, direkt über der Punktmasse seines persönlichen Ereignishorizonts −, als klopfe sie an eine Tür.
    Drunten in dieser Leere war es still. Dort herrschte Ruhe: das Auge des Sturms, der in ihm tobte. Er warf seinen Geist in diese ruhige, stille Leere, ließ die Stille wachsen, um alles zu umgeben, was er war.
    Der Sturm verwehte.
    Das schwarze Loch verschluckte sich selbst.
    Er war nicht allein in der Stille. Es gab die Macht: diese lebendige Verbindung zwischen ihm und allem, was war, allem, was je gewesen war, und allem, was je sein würde. Und auch die Vong-Lebensformen waren da: von der trüben Zufriedenheit des blauen Bofists, der sich in der Wärme von Jacens und Vergeres Körpern sonnte, über die fleißige Konzentration der Arachnoiden, die durch ihr wachsendes Netz kletterten … bis zu der Bereitschaft zu sofortiger Gewalttätigkeit der zwölf Yuuzhan-Vong-Krieger, die jetzt hereinkamen …
    Und der atemlosen Vorwegname des Triumphs, die Nom Anor erfüllte, der ihnen folgte.
    Yuuzhan-Vong-Krieger. Zwölf von ihnen. Bewaffnet.
    Und Nom Anor.
    Die Krieger verteilten sich.
    Jacen betrachtete sie ruhig und ohne Panik. Hier in der stillen Ruhe seiner Mitte gab es keine Überraschungen, keine Gefahren. Es gab nur ihn und sie alle und das Universum, von dem sie alle ein kleiner Teil waren.
    Er sah Vergere staunend an. Er wusste nun, was er nie zuvor hätte verstehen können. Sie hatte nicht gesagt: Frage dich selbst, wo man sonst suchen sollte.
    Sie hatte gesagt: Frage dich selbst. Wo sonst sollte man suchen?
    Nom Anor trat vor, die Hände in den weiten Ärmeln einer bodenlangen Gewandhaut gefaltet, die so schwarz war, dass sie glänzte. Jacen konnte sein eigenes verzerrtes Spiegelbild auf ihrer glänzenden Oberfläche sehen.
    Nom Anor, dachte Jacen, steht in unserem Esszimmer.
    »Die Bedeutungslosigkeit und Verzweiflung, unter der Sie leiden«, sagte Nom Anor aalglatt, »sind die unvermeidlichen Folgen Ihrer bankrotten Religion. Diese Macht, von der Sie immer reden, hat kein Ziel. Sie ist einfach nur das, was ist: korrupt von der Fäulnis, die diese gesamte Galaxis befallen hat. Voller Lügen und Illusionen, kleinlicher Eifersüchteleien und Verrat. Aber es gibt ein Ziel im Universum Es gibt einen Grund aufzustehen, und Sie können ihn finden. Ich kann Ihnen sagen, worin dieser Grund besteht.«
    Er hat gelauscht, dachte Jacen. Selbstverständlich. Vergere hat ihn hierher geführt.
    »Es ist Zeit«, fuhr Nom Anor fort, »Ihre nutzlose Macht hinter sich zu lassen. Es ist Zeit, die Dunkelheit und die Illusionen Ihres Lebens hinter sich zu lassen. Es ist Zeit, Ihren Platz im reinen Licht der Wahrheit einzunehmen.«
    Jacens Stimme schien um ihn herum zu hallen, als wäre die ruhige, stille Leere, von der aus er sprach, eine gewaltige Höhle. »Wessen Wahrheit?«
    »Ihre Wahrheit, Jacen Solo«, sagte Nom Anor mit großer Geste. »Die

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