Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
Vom Netzwerk:
Wahrheit des Gottes, der Sie sind .«
    »Des Gottes, der ich bin …«
    Aus einem dieser weiten Ärmel zog Nom Anor ein Lichtschwert. Alle zwölf Krieger spannten sich an und verzogen ihre Gesichter zu Masken des Hasses, als er die Klinge zündete und vortrat. Leuchtende lilafarbene Energie schnitt durch die Spinnennetze; Jacen sah mit ausdrucksloser Miene zu, wie Nom Anor schnell und effizient die Schnüre aus Spinnenspeichel durchtrennte, die ihn an den Stuhl gebunden hatten.
    Der Exekutor ließ die Aktivierungsplatte los und kniete zu Jacens Füßen nieder. Er senkte den Kopf ehrfürchtig und reichte Jacen das deaktivierte Lichtschwert mit ausgestreckten Händen.
    Jacen erkannte den Griffentwurf.
    Es war Anakins Schwert.
    Er sah Vergere an.
    Sie erwiderte seinen Blick ungerührt. »Entscheide dich und handle.«
    Jacen sah mit übernatürlicher Klarheit die Entscheidung, die vor ihm lag. Die Möglichkeit.
    Anakins Lichtschwert. Anakin hatte es hergestellt. Anakin hatte es benutzt. Es hatte ihn verändert, und er hatte es transformiert. Der Kristall dieses Schwerts war nicht von der gleichen Art wie die anderer Lichtschwerter, sondern ein lebender Vong-Kristall.
    Teils Jedi. Teils Yuuzhan Vong, dachte er. Beinahe wie ich.
    Sie boten ihm Anakins Leben: seinen Geist, seine Fähigkeiten, seinen Mut.
    Seine Gewalttätigkeit.
    Jacen war nur drei Jahre alt gewesen, als er zum ersten Mal ein Lichtschwert zum Zweikampf benutzt hatte. Er war ein Naturtalent.
    Und nun konnte er die Yuuzhan Vong spüren. Und die Macht war mit ihm.
    Er konnte Anakins Weg folgen. Er konnte ein reiner Krieger sein. Er konnte noch größer sein, als sein Bruder gewesen war: Mit der dunklen Macht, über die er verfügte, konnte er jeden lebenden Jedi übertreffen, selbst Onkel Luke. Selbst die Jedi der alten Zeiten.
    Er konnte das größte Schwert der Macht sein, das es je gab.
    Mehr noch: Er konnte seinen Bruder mit der Waffe rächen, die Anakin selbst hergestellt hatte.
    Ich könnte dieses Schwert nehmen, dachte er, und sie alle umbringen.
    Ist es das, was ich bin?
    Ist das, was ich sein möchte?
    Er sah Nom Anor an.
    Der Exekutor sagte: »Nehmen Sie die blasphemische Waffe, und töten Sie − oder wählen Sie das Leben. Entscheiden Sie sich, die Wahrheit zu erfahren. Entscheiden Sie sich, die Wahrheit zu lehren, die Wahrheit mit Ihrem Volk zu teilen. Ich werde Sie die Wahrheit lehren, die Sie mit ihnen teilen können: die Wahrheit des Gottes, der Sie sind!«
    Jacen griff nach dem Lichtschwert, aber nicht mit der Hand.
    Der Griff schien zu schweben, hing über Nom Anors Handflächen in der Luft − dann hüpfte es davon und auf Vergere zu. Sie fing es geschickt auf und legte es neben sich auf den Tisch.
    Jacen starrte sie an und doch nicht sie − er betrachtete sein Spiegelbild auf der glänzenden, gekrümmten schwarzen Oberfläche ihrer bodenlosen Augen. Er sah schweigend und ausdruckslos hinein, bis er spürte, dass er selbst das Spiegelbild reflektierte: Er war reine Oberfläche, schimmernd über einem unendlichen Brunnen der Dunkelheit.
    Ein Spiegel für jedes Bild von Dunkelheit.
    Er füllte sich mit Stille; als er so still war, dass er spüren konnte, wie sich das Universum um die Achse drehte, zu der er geworden war, stand er auf.
    Nom Anor zischte triumphierend. »Sie werden ein Stern werden, eine Sonne, die Sonne − und Sie werden die Galaxis mit dem Licht des Wahren Wegs erfüllen.«
    »Also gut«, sagte Jacen. Eine kalte, makellos stille Oberfläche: nicht bewegt von Schwäche, Gewissen oder Menschlichkeit.
    »Warum nicht?«

 
     
    Teil Drei
    Die Tore des Todes

11
    Verräter
     
    Rein theoretisch nehme man einmal an, dass die Eroberung von Coruscant Opfer in unvorstellbarem Ausmaß forderte.
    Man nehme an, dass zehn Milliarden bei dem Bombardement der Yuuzhan Vong starben.
    Man nehme an, zwanzig Milliarden mehr seien bei den Erdbeben getötet worden, die die Veränderung der planetaren Umlaufbahn begleiteten.
    Man nehme an, weitere dreißig Milliarden seien seitdem verhungert oder von Truppen der Yuuzhan Vong getötet worden, die nur zu dem Zweck ausgeschickt wurden, solche Überlebende zu töten; oder sie wurden vergiftet, gefressen oder starben auf andere Weise an Kontakt mit Vong-geformten Lebewesen.
    Man nehme an, zusätzliche vierzig Milliarden seien versklavt, interniert oder anderweitig von den Yuuzhan Vong gefangen genommen worden.
    Diese theoretischen Zahlen sind nichts als reine Spekulation. Selbst als die planetare

Weitere Kostenlose Bücher