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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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ich es nicht schaffen würde.«
    Er antwortete nicht. Er glaubte ihr.
    Sie sagte: »Die Vong haben Jacen nach der Gefangennahme am Leben gelassen. Lange Zeit. Sie haben ihn am Leben gelassen, damit sie ihm wehtun konnten. Ich konnte es spüren. Ich habe Mom und Dad nie gesagt, was sie ihm angetan haben. Was mit Anakin passiert ist, das war besser. Es war sauber.«
    Tränen hatten in ihren Augen geglänzt, aber ihre Stimme war hart genug gewesen, um Transparistahl zu schneiden. »Ich habe gespürt, wie Jacen starb. Plötzlich war er … er war einfach weg. So, als hätte er nie existiert. Ich habe es gespürt. Wenn er noch am Leben wäre, bräuchte ich nicht jemanden wie dich, der vorbeikommt und es mir erzählt! Ich würde es wissen .«
    Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, bis die Knöchel weiß wurden, und sie hatte die Zähne gefletscht. »Wage es nie wieder, mit mir über diesen … diesen Müll zu sprechen. Und sprich auch mit niemand anderem darüber. Mit niemandem. Wenn ich herausfinde, dass du auch nur in einen Spiegel geschaut und es dir selbst erzählt hast, werde ich dir wehtun. Ich werde dir Dinge über Schmerzen beibringen, die niemand je erfahren sollte.«
    Ganner hatte dagestanden und sie angestarrt, verblüfft über die Qual und den reinen, schwarzen Zorn, die durch die Macht auf ihn eindroschen. Was war mit ihr passiert? Es hatte ein paar Gerüchte gegeben …
    »Heh, Jaina, schon in Ordnung«, hatte er gesagt. »Ich werde es niemandem erzählen, das verspreche ich. Kein Grund, wütend zu werden …«
    »Ich bin nicht wütend. Du hast mich noch nicht wütend gesehen. Und du solltest lieber hoffen, dass das auch nie passiert.« Sie hatte die Arme verschränkt und ihm den Rücken zugewandt. »Und jetzt geh mir aus den Augen.«
    Ganner war unsicher und erschüttert davongegangen. Jaina hatte sich immer so gut gehalten, war immer so kompetent, so beherrscht gewesen, dass es einem leicht fiel, zu vergessen, dass sie an einem Tag ihre beiden Brüder verloren hatte.
    Einer davon ihr Zwillingsbruder: der Bruder, der die Hälfte von allem gewesen war, was sie war.
    Später − viel später − hatte er weiter darüber nachgedacht: Nun, ich habe ihr nur versprochen, dass ich nicht darüber reden würde. Ich habe nie versprochen, mir die Sache nicht näher anzusehen.
    Und dann hatte er sich auf den Weg gemacht. Allein.
    Der alte Ganner hätte vielleicht das Gleiche getan, dachte er hin und wieder mit gewisser melancholischer Resignation. Es wäre eine großartige Geschichte gewesen, eine Geschichte über die Art von Jedi, die Ganner stets hatte sein wollen: der einsame Held, der bei seiner Suche, über die er nicht sprechen kann, die gesamte Galaxis durchquert und sich unvorstellbaren Gefahren stellt, ohne je wirklich eine Chance auf Erfolg zu haben.
    Das war Ganners Fantasie-Ich gewesen: der kühle, ruhige, gefährliche Held, die Art von Mann, über den die Leute mit vor Ehrfurcht gesenkten Stimmen sprachen, und all dieses dumme Teenagerzeug.
    Eitelkeit, nichts als Eitelkeit. Eitelkeit war immer Ganners größter Fehler gewesen. Kein Problem, wenn jemand ein Held war − man sehe sich nur Han Solo an oder Corran Horn. Kein Problem; wenn man ein Held sein wollte: Luke Skywalker sprach oft über seine jugendlichen Träume von Abenteuer, und man wusste schließlich, was aus ihm geworden war.
    Aber wenn man anfing zu versuchen, ein Held zu sein, eröffnete sich eine ganze Galaxis von Problemen. Die Gier nach Ruhm konnte zur Krankheit werden, einer Krankheit, die selbst Bacta nicht heilen konnte. In ihren letzten Stadien war es alles, woran man denken konnte. Und am Ende interessierte einen nicht einmal mehr, wirklich ein Held zu sein.
    Man wollte nur noch, dass einen die Leute für einen hielten.
    Der alte Ganner hatte an dieser Mehr-scheinen-als-sein-Krankheit gelitten. Er war einer der schlimmsten Fälle gewesen, die er je gesehen hatte. Es hätte ihn beinahe umgebracht.
    Noch schlimmer: Es hätte ihn beinahe zur Dunklen Seite getrieben.
    In nicht allzu wachsamen Augenblicken driftete er immer noch zurück zu diesen gefährlichen Träumen. Nur daran zu denken ließ ihn schaudern. Er hatte sich gewaltig angestrengt, seine Gier nach Bewunderung auf eine kleine, leise Stimme zu reduzieren, und er hoffte, sie eines Tages vollkommen zum Schweigen bringen zu können.
    Also hatte er sich still auf seine Suche gemacht. Unauffällig. Anonym. Hatte dafür gesorgt, dass sich die Geschichte nicht verbreitete. Er musste

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