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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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die kiesige Wand neben der Tür und glitt lautlos nach unten. Dort blieb er sitzen, als wäre er nur ein weiterer Flüchtling, der in einem abgelegenen Flur ein Schläfchen hielt.
    Er ließ den Kopf nach vorn sinken und schloss die Augen, während er sich in die Macht versenkte und versuchte, etwas in der Kammer hinter dem Vorhang wahrzunehmen Immerhin bestand die Gefahr, dass es sich um eine Falle handelte, und er hatte genug davon, dumme Risiken einzugehen. Vorsicht war ihm dieser Tage zur zweiten Natur geworden, und Unauffälligkeit seine beste Verteidigung.
    Er spürte Personen in der Kammer und genügend Machtpräsenz, dass es fünf hätten sein können − diese Zahl hatte ihm ein gehetzter Beamter mitgeteilt, der die Daten auf dem überalterten und überladenen Hauptserver recherchiert hatte. Den Aufzeichnungen, die von freiwilligen Verwaltungskräften dieses Schiffs zusammengestellt worden waren, fehlte es an Genauigkeit, aber es war nicht das, was Ganner nervös machte, sondern die Tatsache, dass er die Machtwahrnehmung aus der Kammer nicht so recht einzelnen Individuen zuordnen konnte.
    Er runzelte die Stirn, kniff die Augen fester zusammen und konzentrierte sich intensiver.
    Es war beinahe, als befände sich in der Kammer eine einzige Person mit fünf unterschiedlichen Persönlichkeiten … oder als hätten alle fünf Anteil an einer Art Gruppenbewusstsein. Das kam bei Menschen − wie es die Bewohner der Kammer angeblich waren − selten vor, war aber nicht unmöglich. Die Galaxis hatte Dutzende, wenn nicht Hunderte von Variationen hervorgebracht; Ganner wusste, dass er sie längst nicht alle kannte.
    Und das Unbekannte, hatte er durch bittere Erfahrung gelernt, war immer gefährlich, wenn nicht sogar tödlich. Sein kleiner Witz darüber, dass sich diese Kammer auf der dunklen Seite befand, kam ihm überhaupt nicht mehr komisch vor.
    Tatsächlich hatte er das Gefühl, dass er kurz davor stand, sich umbringen zu lassen.
    Er seufzte und stand auf.
    Von dem Augenblick an, als er begann, diesem Gerücht hinterherzujagen, hatte er irgendwie halb gewusst, dass es so enden würde: Er war allein, ohne Verstärkung, und niemand wusste auch nur genug über sein Unternehmen, um eine Suchaktion zu starten, falls er nicht zurückkehrte. Tatsächlich hatte er zwei Tage gebraucht, um auch nur zu diesem Ende des Lagerschiffs zu gelangen.
    Niemand würde je erfahren, was ihm zugestoßen war.
    Nun, eine Person würde es zumindest erraten können … aber er glaubte nicht, dass es sie interessieren würde.
    Er erinnerte sich an die dunkle Flamme in Jainas Augen, als er ihr von dem Gerücht erzählte.
    »Eine weitere dumme Lüge«, hatte sie gesagt, »und du bist ein Idiot, sie zu glauben.«
    Er hatte versucht zu erklären, dass er die Geschichte nicht unbedingt glaubte, aber der Ansicht war, dass man sie überprüfen sollte. Er hatte versucht, ihr zu sagen, wie wichtig das für die Moral der gesamten Neuen Republik sein könnte. »Verstehst du denn nicht? Er ist ein Held. Es wäre, als … als würde er von den Toten auferstehen, Jaina! Es wäre magisch − es wäre ein Wunder! Es würde uns wieder Hoffnung geben.«
    »Wir brauchen keine Hoffnung«, hatte Jaina erwidert. Seit Myrkr hatte die einstmals so sanfte Wölbung ihres Kinns etwas Hartes an sich. »Wir brauchen mehr Schiffe. Wir brauchen bessere Waffen. Und wir brauchen Jedi. Wir brauchen Jedi, die kämpfen. Es hilft uns nichts, wenn du die Zeit der Leute mit Fantasien verschwendest.«
    Ganner hatte nicht nachgegeben. »Aber was, wenn es keine Fantasie ist? Deine Mutter behauptet, dass er immer noch lebt …«
    »Meine Mutter «, hatte Jaina gesagt, und zu viel Gewicht hatte in diesen Worten mitgeschwungen für ein Mädchen im Teenageralter, »hat beide Söhne am selben Tag verloren. Sie ist noch nicht darüber hinweggekommen. Das wird sie wahrscheinlich auch nie.«
    »Sie hat das Recht zu wissen …«
    »Ich werde mich nicht mit dir streiten, Ganner. Ich sage es dir einfach: Halte dein dummes Maul. Ich will nicht, dass Mom auch nur ein einziges Wort von dieser Sache hört. Ihr Hoffnungen zu machen, die dann wieder zerstört werden, das würde sie umbringen. Und wenn du das tust, bringe ich dich um!«
    »Aber … aber Jaina …«
    Sie hatte sich dicht zu ihm gebeugt, und die dunkle Flamme in ihren Augen hatte so heiß gebrannt, dass Ganner einen Schritt zurückgewichen war. »Daran solltest du keinen Augenblick zweifeln, Ganner. Und bilde dir bloß nicht ein, dass

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