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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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weißes Hemd, beinahe wie ein langes Gewand; die anderen − allesamt Männer − waren ebenso gekleidet. Etwas Religiöses?, fragte sich Ganner, denn sie hatten alle eine Art von Aura gemein, hielten sich alle auf die gleiche Weise, wie man es häufig bei Angehörigen fanatischer Sekten beobachten konnte. Aber vielleicht ist das auch nur eine Folge von Armut und Verzweiflung. »Ich kann bezahlen«, bot er an.
    »Es gibt hier nichts für Sie«, wiederholte der Mann.
    Einer der anderen trat hinter die rechte Schulter des Mannes und zeigte auf das Lichtschwert, das an Ganners Gürtel hing. Er knurrte etwas in einer gutturalen Sprache, die Ganner nicht verstand.
    »Nicht jeder, der diese Art Waffe trägt, ist ein Jedi«, erwiderte der Mann, ohne den offen feindseligen Blick von Ganners Gesicht zu wenden. »Sei still.«
    Wieder war Ganner verblüfft von einer seltsam vertrauten Resonanz in der Stimme, obwohl er wusste, dass er diesen Mann noch nie gesehen hatte. Irgendwie dachte er, diese Stimme sollte höher, frischer und fröhlicher sein. Er schüttelte den Kopf. Darüber würde er später nachdenken. Er war vielleicht nicht der beste Sabacc-Spieler in der Galaxis, aber er wusste, wann er die Karten offen legen musste. »Ich bin ein Jedi«, sagte er leise. »Ich heiße Ganner Rhysode. Ich bin gekommen, um mich nach Jacen Solo zu erkundigen. Wer von Ihnen hat ihn lebend gesehen?«
    »Sie irren sich. Niemand hier hat etwas gesehen. Sie sollten lieber gehen.«
    Einer der anderen trat vor und sagte etwas, das sich wie Shinn’l fekk Jeedai trizmek anhörte.
    »Still!«, fauchte der Mann über die Schulter.
    Ganners Nackenhaare sträubten sich, aber seine Miene blieb weiterhin höflich neugierig. »Bitte«, sagte er, »erzählen Sie mir, was Sie wissen.« Er dehnte seinen Einfluss in der Macht aus, um den Mann zu ein wenig Mitarbeit zu veranlassen …
    Und fand sich plötzlich den Flur entlangrennend, ohne eine Erinnerung daran, sich von der Tür abgewandt zu haben, ohne eine Ahnung, wie er dorthin gelangt war.
    Was?, dachte er verdutzt. Was war das?
    Schwindlig und vage kam er zu einem Schluss: Dieser Mann dort hinten bediente sich der Macht − und er tat das so gut wie die mächtigsten Jedi. Dieser unauffällig aussehende Mann mittleren Alters hatte Ganners Sonde beiseite geschoben und mit einem Machtzwang zurückgeschlagen, der so stark war, dass Ganner zwar wusste, was geschehen war, seine Beine sich aber weiterhin in einem taumelnden Lauf weg von der Kammer bewegten.
    Er zwang sich, stehen zu bleiben, und lehnte sich keuchend an die Wand mit der kiesähnlichen Struktur. Die Angst, die er schon längere Zeit gespürt hatte, war verschwunden: Es musste ebenfalls eine Machtprojektion gewesen sein, wenn auch von erheblich subtilerer Art. Nun, da es zu spät war, wünschte er sich, er hätte sein Versprechen gegenüber Jaina gebrochen und ein Dutzend Jedi als Verstärkung mitgebracht − denn nun spürte er aus der Kammer hinter sich nur eine Präsenz in der Macht.
    Eine einzige. Die anderen vier Personen dort drinnen konnte er nicht wahrnehmen.
    Sein Lichtschwert erschien in seiner Hand, und die Klinge erwachte zum Leben. Du bist nicht der Einzige, der mit der Macht spielen kann, dachte er grinsend und spürte einen Augenblick wieder den alten Rausch, das vertraute Summen froher Erwartung, mit der er plötzlicher Gefahr immer gegenübergetreten war.
    In den alten Tagen.
    Lass diesen Ganner zurück, sagte er sich. Er ließ die Aktivierungsplatte los, und die Klinge verschwand. Ich bin nicht mehr dieser Mann. Ich bin vorsichtig. Vorsichtig und unauffällig.
    Langsam und nach und nach begann er, sich aus der Macht zurückzuziehen: Er schloss seine Machtpräsenz sukzessive ab, als bewege er sich weiter von der Kammer weg. Dadurch wurde er machtblind − aber er war in der Macht auch nicht mehr zu erkennen.
    Er schlich zurück zu der Kammer und bewegte sich lautlos an der Flurwand entlang.
    Ein starker Anwender der Macht auf diesem Lagerschiff − zusammen mit vier Personen, die vermutlich maskierte Yuuzhan Vong waren. Der Anwender der Macht hatte sich deutlich zu erkennen gegeben, indem er Ganner einen Zwang auferlegte; aber er könnte schon innerhalb von Minuten für immer unter diesen anonymen Millionen verschwunden sein, die sich auf dem riesigen Schiff drängten. Ganner hatte die Geschichten von Yavin 4 gehört: Er wusste, dass die Yuuzhan Vong versuchten, Jedi in ihre Dienste zu zwingen. Wenn es ihnen tatsächlich

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