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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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rationiert; selbst die besten Wiederaufbereiter konnten dem Wasser nicht den zunehmenden Geschmack danach nehmen, benutzt und wieder und wieder benutzt worden zu sein. Es war eng, es war schmutzig, und es stank: nach Schweiß, Atem und anderen diversen giftigen Ausscheidungen von tausend Spezies; es gab genug Kohlendioxid, um der gesamten Bevölkerung ununterbrochene dröhnende Kopfschmerzen zu verursachen − zumindest jenen Spezies, die Köpfe hatten. Selbst jene, die von Photosynthese abhingen, litten, denn sie hatten zwar einen Überfluss an Kohlendioxid, waren aber gezwungen, trübes, unzuverlässiges künstliches Licht zu nutzen.
    Alle litten, und nur sehr, sehr wenigen wurde gestattet, die Schiffe zu verlassen.
    Niemand sprach darüber, wieso man die Flüchtlinge wirklich auf den Lagerschiffen ließ.
    Der Grund war folgender: Der interplanetare Raum stellte eine ideale Sicherheitsbarriere dar. Viele Welten hatten bereits unangenehme Überraschungen erlebt, wenn sie Flüchtlinge auf die Oberfläche ließen. Jede Flüchtlingspopulation enthielt eine nicht zu ermittelnde Anzahl von Spionen, Saboteuren, Friedensbrigadisten und Kollaborateuren aller Art. Und manchmal Schlimmeres.
     
    Ganner Rhysode hatte Wochen damit verbracht, dem Gerücht hinterherzujagen.
    Er hatte es von einem Frachternavigator einer Taverne auf Teyr gehört, der es von einem Docksteward im Raumhof auf Rothana hatte, der seinerseits mit einem Frachterpiloten auf der Sisar-Route gesprochen hatte, der zufällig belauschen konnte, wie ein Zollinspektor im Sevarcos-System − oder vielleicht war Mantooine oder Almania − es beiläufig erwähnte; der Inspektor wiederum hatte es von einem Freund in der Flotte gehört, dessen Vetter als ziviler Freiwilliger auf dem Lagerschiff bei Bothawui arbeitete.
    Ganner war angestrengt jeder Verbindung gefolgt, war durch die Überreste der Neuen Republik gejagt, hatte Wochen im Hyperraum verbracht und Tag um Tag mit gelangweilten Schreibern und feindseligen Frachtstauern, misstrauischen Bürokraten und sarkastischen Korridorkids »Haben Sie vielleicht gesehen …« gespielt.
    Als er den nummerierten Vorhang erreichte, der in der aus Millionen Zellen bestehenden Wabe des Lagerschiffs als Wohnungstür durchging, war er so müde, dass er sich nicht einmal mehr erinnern konnte, in welchem System er sich befand.
    Die Nummer auf dem Vorhang hatte drei Teile, die die Koordinaten der Kammer angaben, gemessen von der Mitte des vage kugelförmigen Schiffs aus; bei einem Schiff, das über nichts einem Deck Vergleichbares verfügte, nicht einmal über gerade Linien, waren dreidimensionale Koordinaten die einzig praktischen Adressen, die diese Kammern haben konnten. Die, vor der er gerade stand, war sehr abgelegen; sie befand sich beinahe an der Außenhaut, und zwar auf der dem Raum, nicht auf der dem Planeten zugewandten Seite.
    Sie lag − wie Ganner mit einer gewissen Ironie gedacht hatte, als er die Koordinaten der Kammer erfuhr − auf der dunklen Seite.
    Ganner sah dieser Tage nicht mehr sonderlich wie Ganner aus: Verschwunden waren die auffällige Uniformjacke und die enge Lederhose, das Glitzern von Goldpaspeln, die hohen, makellos gewichsten Stiefel. Stattdessen trug er eine weit geschnittene Tunika in unauffälligem Braun über einer ausgebeulten grauen Hose. Die Stiefel, die sich darunter verbargen, waren nun abgenutzt, und der Dreck von Dutzenden von Welten hing an ihnen. Verschwunden waren auch das vernichtende Lächeln und das verwegene Glitzern in seinen klaren blauen Augen; er hatte sogar zugelassen, dass ein schmuddeliger lockiger Bart die sauberen, klaren Linien seines klassischen Kinns verbarg.
    Es war nicht unbedingt eine Verkleidung. Er hatte aus seiner Identität kein Geheimnis gemacht; im Gegenteil, er benutzte sie als Waffe, um sich durch bürokratische Hindernisse zu kämpfen, die ihn ansonsten für immer von den Lagerschiffen fern gehalten hätten. Aber er unterschied sich deutlich von dem Ganner, der er zuvor gewesen war.
    Dieser alte Ganner zu sein hatte ihm viel zu sehr geschadet.
    Hier zum Beispiel, vor dieser Kammer: Der alte Ganner hätte den Vorhang mit großer Geste beiseite gezogen und sich in dramatischer Pose im Eingang präsentiert. Er hätte seine Fragen gestellt und sich dabei auf seine beeindruckende Größe und den Furcht einflößenden Blick, auf seinen Ruf und seine verwegene Eleganz verlassen, um die Antworten zu erhalten, die er brauchte.
    Nun lehnte er sich stattdessen gegen

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