Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
hatte. Ich wusste, dass die Yuuzhan Vong mir nicht gestatten würden, ein technisches Gerät zu behalten. Mein Komlink und die paar anderen Metallgegenstände, die ich besaß, übergab ich dem Shuttle-Piloten, der mich geflogen hatte.
Und so verabschiedete ich mich von allem, was ich gekannt hatte. Ich begab mich wieder zu den Yuuzhan Vong und der Priesterin Falung, und Zho Krazhmirs Streitmacht kehrte in diesen grenzenlosen Raum zwischen den Sternen zurück, wo die Weltschiffe der Yuuzhan Vong unterwegs waren.
Hin und wieder baten die Yuuzhan Vong darum, mich mit dem Maskottchen der Priesterin tanzen zu sehen. Das Maskottchen und ich tanzten und flogen − aber wir flogen weniger, je weiter wir uns von Zonama Sekot entfernten. Als wir die Galaxis verließen, sagte ich Falung, dass wir nun so weit entfernt von Sekots Macht seien, dass sie uns nicht mehr erreichen könnte, und von diesem Punkt an tanzten wir nicht mehr.
Die Yuuzhan Vong sollten nicht erfahren, dass es meine Macht war und nicht die von Sekot, die diesen Lufttanz ermöglicht hatte. Ich wollte nicht, dass die Yuuzhan Vong auch nur im Traum daran dachten, dass ich selbst über irgendwelche Kräfte verfügte.
Weil er Zonama Sekot entdeckt hatte, wurde dem Obersten Kommandanten Zho Krazhmir ein neues Beinimplantat als Belohnung gewährt. Er erholte sich nicht besonders gut davon und starb nach ein paar Jahren.
Falung, Priesterin von Yun-Harla, unterwies mich in der Religion der Yuuzhan Vong und besonders in der Mythologie von Yun-Harla selbst.
Yun-Harla, die trickreiche Göttin, ist niemals sichtbar. Ihr Körper besteht aus geliehenen Teilen und ist von geborgter Haut umhüllt. Über der geliehenen Haut trägt sie Kleidung, die täuschen und ablenken soll. Yun-Harla selbst lässt sich niemals sehen. Aber es wird deutlich, dass ihr Geist in der Welt wirkt, Fallen stellt und die Unvorsichtigen betrügt.
So wie Yun-Harla verhüllte auch ich mich, sozusagen in der geliehenen Kleidung meiner angeblichen Identität als schlichte Lehrerin, die unbedingt mehr über den Wahren Weg erfahren will. Meine Waffen waren jene, die ich von meinen Gegnern leihen oder übernehmen konnte, das und meine eigene Schlauheit. Ich lernte, meine Fähigkeiten in der Macht zu verbergen, selbst vor telepathischen Geschöpfen wie den Yammosks. Ich meditierte jeden Tag über Yun-Harla − fünfzig Jahre lang jeden Tag.
Ich wandte mein wahres Ich vollkommen nach innen. Es brauchte nur wenig Anstrengung, um meine Identität als Intima der Priesterin Falung aufrechtzuerhalten, zum Teil, weil die Yuuzhan Vong von einem Wesen wie mir nur wenig erwarteten. Aber in meinem Geist errichtete ich mir ein Heim. Dort konnte ich über die Yuuzhan Vong nachdenken, und über die Macht. In meinem Geist erfuhr ich, was wahre Freiheit war.
Bei meinen Gesprächen mit Falung versuchte ich, ihr die Schlüsselprinzipien der Jedi über die Einheit des Lebens nahe zu bringen, und zu meiner Überraschung stimmte sie mir zu. Alles Leben, erklärte sie, war ein Teil von Yun-Yuuzhan, der es durch sein eigenes Opfer geschaffen hatte, indem er sich in Stücke riss und ins Universum warf, um alle Existenz hervorzubringen. Obwohl ihre Verehrung des Lebens echt war, ließ sie sich jedoch nicht von der Schmerz- und Todesbesessenheit der Yuuzhan Vong abbringen.
Auch andere als Falung stellten mir Fragen, aber ihnen ging es nicht um philosophische Themen − was sie betraf, so waren wir alle Ungläubige, und was wir im Einzelnen glaubten, konnte nicht von Interesse sein. Was sie wirklich wissen wollten, waren militärische und politische Einzelheiten.
Es fiel mir sehr schwer zu entscheiden, was ich ihnen sagen sollte. Sollte ich ihnen verraten, dass die Republik unvorbereitet war, in der Hoffnung, dass die Yuuzhan Vong dann voreilig, achtlos und mit übertriebenem Selbstbewusstsein angreifen würden? Oder sollte ich behaupten, die Republik sei unbesiegbar, und die Yuuzhan Vong damit vielleicht veranlassen, komplizierte und ausführliche Vorbereitungen zu treffen, die andere Jedi, möglicherweise auch gewarnt durch meine Botschaft, bemerken würden?
Am Ende wagte ich nicht sie anzulügen. Ich wusste nicht, welche anderen Informationsquellen sie hatten. Aber ich konnte zumindest Unwissen vorgeben − ich hatte ihnen versichert, dass ich eine schlichte Lehrerin sei, keine Autorität für die Verteidigung der Republik.
Ich war nicht in der Position, die Yuuzhan Vong auf irgendeine Weise zu beeinflussen Dann starb
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