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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einzigen großen Organismus, der über einen einzigen intelligenten Geist verfügte.
    Das versetzte den Obersten Kommandanten in große Aufregung.
    Ich wusste damals nicht, dass die Yuuzhan Vong auf ihre eigene Weise das Leben verehren. Nicht so, wie ein Jedi das Leben ehrt, indem er jedes Individuum als Bestandteil der Macht betrachtet, die gleichzeitig das Leben und größer als das Leben ist, sondern auf ihre eigene verdrehte Weise; sie vermischen ihre Achtung vor dem Leben mit ihren Ideen über Schmerz und Tod. Die Yuuzhan Vong verehren das Leben als Abstraktum, opfern aber ihr eigenes Leben, ohne nachzudenken. Ihre Verehrung des Lebens ist so extrem wie ihre anderen Überzeugungen, so extrem, dass sie glauben, dass nicht lebende Dinge − Droiden, Sternenschiffe, selbst schlichte Maschinen − eine Blasphemie und eine Beleidigung Yun-Yuuzhans, ihres Schöpfers, darstellen.
    Der Oberste Kommandant war beauftragt worden, bewohnbare Welten für die immer weiter wachsende Bevölkerung der rasch verfallenden Weltschiffe zu finden. Eine lebende Welt ging über seine wildesten Träume hinaus.
    Der Verwalter wies darauf hin, dass es den Yuuzhan Vong an Mitteln zu einem weiteren Angriff fehlte. Wenn der Oberste Kommandant angriff und besiegt würde, würden die Yuuzhan Vong nicht mehr die Möglichkeit haben, zu den großen Weltschiffen zurückzukehren, die sich zwischen den Galaxien bewegten. Wenn sie den Planeten eroberten, aber größere Verluste hinnehmen mussten, würden sie auf dem Planeten festsitzen und keine Möglichkeiten haben, ihn zu verteidigen.
    Widerstrebend gab der Oberste Kommandant nach. Er würde zum Weltschiff-Konvoi zurückkehren und den Höchsten Oberlord von seiner Entdeckung informieren. Er gab den Befehl zum Rückzug.
    In diesem Augenblick musste ich mich entscheiden. Ich hatte für Zonama Sekot zumindest vorübergehenden Frieden ausgehandelt, aber das Geheimnis des Ursprungs und des Wesens der Aliens musste immer noch gelüftet werden. Sie stellten eindeutig eine Gefahr für die Galaxis, für die Jedi und vielleicht für die Macht selbst dar. Und dennoch bestand eine Möglichkeit, sie zu verstehen, und sie reagierten in vielerlei Hinsicht wie andere intelligente Wesen. Diese Geschöpfe waren so außergewöhnlich, dass mir von ihrer Fremdheit schwindlig wurde.
    Obwohl ich nun einen großen Teil meines Auftrags erfüllt hatte und nach Zonama Sekot hätte zurückkehren können, wusste ich, dass ich die Yuuzhan Vong nicht verlassen konnte, bevor ich erheblich mehr über sie wusste. Ich wandte mich an die Priesterin Falung und fragte, ob ich vielleicht mit meinem »Vetter« − damit meinte ich ihr Maskottchen − auf dem Schiff bleiben dürfe, und sie stimmte zu. Ich fragte Falung, ob sie vielleicht so freundlich sein würde, mich über ihr Volk zu unterrichten. Im Gegenzug bot ich an, ihr so viel über unsere eigene Galaxis zu erzählen, wie sie wissen wollte.
    Die Priesterin stimmte zu, und das, ohne den Obersten Kommandanten zurate zu ziehen. Das zeigte mir, dass sie selbst mächtig genug war, um solche Entscheidungen zu treffen.
    Ich hatte mich also entschlossen zu bleiben. Ich kehrte kurz zu meinem Shuttle zurück und setzte mich mit dem Geist von Sekot in Verbindung, der immer noch die Gestalt des toten Magisters hatte. Ich erklärte dem Planeten, dass er im Augenblick in Sicherheit sei, dass er sich aber auf einen weiteren, heftigeren Angriff in der Zukunft vorbereiten solle.
    Und dann − und das war sehr schwer − musste ich mich von meinen Saatpartnern verabschieden. Sie hatten zusammen mit mir von dem großen Schiff geträumt, das wie der Blitz, den die Boras aus dem Himmel zogen, zwischen den Sternen einherfliegen würde, aber es sollte nicht sein. Ich bat meine Saatpartner, zum Planeten zurückzukehren. Ich sagte ihnen, ein Jedi werde nach Zonama Sekot kommen − denn ich war sicher, dass mir ein Jedi folgen würde, wenn ich nicht zurückkehrte −, und dass sie für ihn bereit sein müssten. Ich bat sie, diesem Jedi auszurichten, dass eine Invasionsstreitmacht sich bereit machte, die Galaxis zu überrennen, und dass die Macht beim Kampf gegen diese Geschöpfe nutzlos war.
    Ich weiß nicht, ob ein Jedi kam. Ich kann dir nicht sagen, ob die Botschaft überbracht wurde. Ich tat, was mir als das Beste erschien, aber es ist durchaus möglich, dass es falsch war.
    Dann kam das Schwerste von allem. Ich zerstörte mein Lichtschwert, das äußere Zeichen all dessen, dem ich mich verschrieben

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