Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
hörte die stille Verzweiflung in seiner Stimme. »Ich brauche nur ein wenig Zeit, um meine Leute vom Schiff zu schaffen und es dann zu zerstören. Das ist alles, worum ich bitte.«
Jaina fühlte mit ihm. Hannser hatte sich gegenüber Farlander, der den Kreuzer gleich hatte zerstören wollen, so leidenschaftlich für eine Reparatur eingesetzt und den General am Ende überzeugen können … und nun das!
»Verstanden, Far Thunder «, sagte Jaina. »Warten Sie.«
Sie schaltete auf Interschiff-Kom. »Säbel Eins, die Far Thunder berichtet …«
»Ich habe es gehört«, unterbrach Harona, dann fügte er hinzu: »Das Flottenkommando befürchtet, es könnte ein Hinterhalt sein.«
»Die Botschaften sind nicht gefälscht«, sagte Jaina. »Ich erkenne die Stimme des Captains.«
»Warten Sie, Zwilling Eins.« Jaina wartete einen langen Moment, während Harona mit dem Hauptquartier sprach Dann kehrte seine Stimme zurück. »Das Flottenkommando hat mir die Entscheidung überlassen«, berichtete Harona. »Wenn wir nichts unternehmen, werden sie der Whip Hand befehlen, sich zu retten und den Rückzug anzutreten.«
Jaina biss sich auf die Lippe. Selbst ein kampfunfähiges Großkampfschiff zu zerstören, würde für Korallenskipper nicht einfach sein, aber wenn sie genug Zeit hatten, konnten sie es schaffen. Zwei Staffeln als Verstärkung wären imstande, die Verhältnisse zu ändern, aber die Hälfte der Piloten waren Neulinge, von denen man nicht erwarten konnte, dass sie gegen die Yuuzhan Vong ankamen, und die erfahrenen Piloten würden abgelenkt sein, wenn sie sich um ihre neuen Kameraden kümmern mussten.
Außerdem hatten die Yuuzhan Vong vielleicht selbst Verstärkung angefordert.
Sie dachte an versagende Schilde, an Lecks im Rumpf, an Tod und langsame Vernichtung, wenn die Far Thunder Stück um Stück, Teil um Teil zerstört wurde.
Sie drückte auf den Kom-Knopf. »Ich würde es wagen Colonel«, sagte sie. »Wenn es zu haarig wird, können wir immer noch rausspringen.«
Es dauerte lange, bis Haronas Stimme erklang. »Einverstanden, Zwilling Eins«, sagte er. »Wir werden den A-Flügler-Schlag anwenden, also haben Sie die Führung.«
»Verstanden, Säbel Eins.« Jaina sprach durch zusammengebissene Zähne − Haronas Plan bedeutete, dass Jainas Staffel als erste in den Kampf fliegen und seine A-Flügler sich zurückhalten würden, bis es unangenehm wurde.
Nicht, dass dieser Plan unsinnig gewesen wäre. Die A-Flügler waren kaum mehr als zwei riesige Novaldex-Triebwerke mit Waffen und einem daran geschnallten Piloten − sie konnten Treffer nicht so gut wegstecken wie ein X-Flügler und waren am besten dazu geeignet schnell zuzuschlagen und dann sofort wieder zu verschwinden.
»Warten Sie auf Sprungkoordinaten. Vorbereitung zum Sprung auf mein Kommando.«
»Verstanden, Säbel Eins.«
Jaina schaltete auf den Kanal, den sie für die Kommunikation mit ihrer Staffel nutzte. »Wir haben einen Notruf von zwei Großkampfschiffen erhalten, die angegriffen werden«, sagte sie. »Wir werden ihnen helfen. Das hier ist kein Manöver .« Sie hielt einen Augenblick inne, damit ihre Leute diese Worte verdauen konnten. »Ich möchte, dass die Flügelleute dicht an ihren Führern bleiben. Sie werden sich nicht eigenmächtig auf die Vong Jagd machen. Die Ketten fliegen hintereinander, mit zwei Kilometern Abstand zwischen den Schiffen. Zwilling Fünf, ich will Ihre Kette zwanzig Kilometer achtern von meiner Kette, nach rechts versetzt.« Lowie heulte zustimmend. »Zwilling Neun, Ihre Kette wird zwanzig Kilometer achtern von Zwilling Fünf Deckung geben.«
»Verstanden«, antwortete Tesar.
Sie wollte ihre Staffel in dieser Formation, weil es den Neulingen so leichter fallen würde, Schritt zu halten. Jeder Neuling war einem erfahrenen Piloten als Flügelmann zugeteilt, also brauchten sie nur dem Schiff vor ihnen zu folgen und auf alle Feinde zu schießen, die ihnen in den Weg gerieten. Und falls die erfahrenen Flügelleute selbst getroffen wurden, würden die Neulinge einen Veteranen hinter sich haben, der vielleicht verhindern konnte, dass man sie von hinten angriff.
Jaina sah auf dem Display, wie die Staffel die besprochene Formation einnahm Es gab dabei nicht viel Unsicherheit, das war gut.
»Wir werden das Gesamtbild nicht kennen, ehe wir dort sind«, sagte sie, »also bereitet euch darauf vor zu manövrieren, sobald wir wieder im Echtraum sind. Noch Fragen?«
Keine Fragen. Alle in ihrer Staffel, dachte sie, waren entweder
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