Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
nicht mehr lange. Als Winter sie zur Tür brachte, blieb sie stehen und legte eine Hand auf Jacens Schulter. »Ich war sehr traurig, als ich von Anakins Tod hörte«, sagte sie.
Jacen nickte bedächtig. »Er war dir immer dankbar«, sagte er. »Er wusste, wie du auf Anoth für ihn gekämpft hast.« Er nahm Winters Hände in seine. »Ohne dich hätte er die letzten vierzehn Jahre seines Lebens nicht gehabt. Und nicht nur Anakin war dankbar dafür, sondern Jaina und ich danken dir ebenfalls, und alle, die ihn kannten.« Er drückte einen Kuss auf Winters Hand, bevor er sie losließ.
Mara und Luke umarmten Winter und gingen. Vielleicht, dachte Luke, war Winters holografisches Gedächtnis doch nicht immer eine Quelle des Kummers. Sie würde sich erinnern, wie Anakin als Kind gewesen war, als heranwachsender Junge, und diese leuchtenden, unsterblichen Erinnerungen würden das distanziertere Wissen um seinen Tod vielleicht überstrahlen.
Zumindest in ihrem Gedächtnis waren die Erinnerungen an Anakin perfekt erhalten, an einen lebendigen, vitalen Anakin, nicht gezeichnet von der Tragödie, die sein Ende gewesen war.
Dieser Gedanke tröstete Luke ungemein.
16
Am Ende beschloss Jaina, alle anderen Überlegungen beiseite zu schieben und sich wieder darauf zu konzentrieren, eine gute Anführerin der Zwillingssonnen-Staffel zu sein. Die Hälfte ihrer Staffel hatte keine Kampferfahrung, die über die Kampfstationen auf der Trickster hinausgingen , und die Arbeit auf der Yuuzhan-Vong-Fregatte war wohl kaum ihre übliche Aufgabe. Sie waren Sternjägerpiloten, und Jaina wusste nur zu gut, dass selbst erfahrene Piloten nur eine sehr kurze Lebenserwartung hatten, wenn sie gegen die Yuuzhan Vong flogen. Sie stellte einen ehrgeizigen Ausbildungsplan auf, setzte die Piloten beinahe jeden Tag in ihre Cockpits und ließ sie Manöver gegen Formationen von A-Flüglern fliegen, deren Tempo und Kampfeigenschaften denen der Korallenskipper am meisten ähnelten. An den Tagen, an denen die Piloten nicht in ihren X-Flüglern saßen, würden sie Unterricht über taktische Theorie und Praxis erhalten.
Jainas ehrgeiziger Plan fand schon am zweiten Tag ein Ende. Die Zwillingssonnen-Staffel übte Hyperraummanöver und verfolgte eine Staffel von A-Flüglern unter Colonel Ijix Harona. Harona und seine Säbel-Staffel machten immer wieder kurze Hyperraumsprünge, während die Zwillingssonnen-Staffel versuchte, ihnen durch den Hyperraum zu folgen und außerdem am Ende eines Sprungs in einer vorteilhaften taktischen Position einzutreffen. Die Staffeln waren einander ebenbürtig: Beide bestanden zur Hälfte aus erfahrenen Piloten und zur Hälfte aus Neulingen.
Sie hatten gerade den zweiten Durchgang hinter sich gebracht − ein bescheidener Erfolg, dachte Jaina −, als ein Notsignal über ihre Hyperraum-Kom-Einheiten hereinkam.
»Hier spricht der Kreuzer der Neuen Republik Far Thunder. Wir und die Fregatte Whip Hand werden von etwa sechzig feindlichen Korallenskippern angegriffen. Unsere Hyperraumtriebwerke funktionieren nicht mehr: Koordinaten folgen. Wir bitten um Hilfe von allen Streitkräften der Neuen Republik in der Nähe. Ich wiederhole …«
Jaina wurde kalt. Die Far Thunder war der Kreuzer, der bei Obroa-skai schwer beschädigt worden war, und er war mit der ehemaligen imperialen Fregatte der Lancer- Klasse Whip Hand als Eskorte zurückgeblieben. Der größte Teil der Besatzung der Far Thunder war evakuiert worden, und es würden nicht mehr genug Leute für einen Kampf an Bord sein. Jaina aktivierte das Kom und rief Colonel Harona.
»Säbel Eins, haben Sie diesen Notruf erhalten?«
»Ja, Zwilling Eins.« Harona klang ein wenig zerstreut. »Erbitten Sie Einzelheiten. Ich werde mich mit dem Flottenkommando in Verbindung setzen.«
»Verstanden, Säbel Eins.« Jaina benutzte wieder das Hyperraum-Kom. » Far Thunder, hier Zwillingssonnen-Staffel. Können Sie mir ein Bild Ihrer Situation geben?«
»Major Solo?« Das war eine andere Stimme als zuvor, und Jaina erkannte sie als die von Captain Hannser von der Far Thunder. »Wir haben nur die Mechaniker und die Brückenmannschaft an Bord. Wir haben die Waffensysteme an Droidengehirne angeschlossen, aber das ist nicht so wirkungsvoll, als säßen echte Schützen an den Kampfstationen. Wir haben unser Begleitschiff verloren. Unsere Schilde sind schwer beschädigt und stehen unter ständigem Beschuss. Die Whip Hand hält stand, aber sie wird zu heftig bedrängt, um uns helfen zu können.« Jaina
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