Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
ist Licht.«
»Vollkommene Gerechtigkeit ist unmöglich«, entgegnete Jaina.
»Es geht hier nicht um vollkommene Gerechtigkeit. Du setzt einen zu hohen Maßstab. Wir haben keinen Eid geleistet, perfekt zu sein.« Er dachte einen Augenblick nach. »Ich denke, es ist wie damals, als Luke gegen Darth Vader kämpfte, und der Imperator stand daneben und drängte ihn, voller Zorn zuzuschlagen. Es war nicht falsch gegen Darth Vader zu kämpfen. Aber es war falsch, es aus Zorn zu tun.«
Jaina sah ihn lange an. »Nichts für ungut, Kyp, aber ich wünschte, es wäre Onkel Luke, der dieses Argument vorbringt, und nicht der größte lebende Experte für die Dunkle Seite der Macht.«
Kyp sah sie nüchtern an. »Ich ebenfalls, Jaina. Ich ebenfalls.«
Als Winter die Tür öffnete, erklang das leise Zischen eines Druckwechsels. Sie sah Luke, Mara und Jacen und trat beiseite, um sie hereinzulassen.
»Bitte. Kommt herein.«
Admiral Ackbars Wohnung befand sich tief unter dem Wasserspiegel in der schwimmenden Stadt Heureka, und sie roch nach Meer. Die Räume hatten gerundete Formen und waren trüb beleuchtet, und überall erklang die Musik sich bewegenden Wassers. In jedem Zimmer gab es tiefe Meerwasserbecken, verbunden durch Tunnel unterhalb des Fußbodens oder durch Kanäle, die von kleinen Brücken überspannt wurden. Die Wände und Decken schimmerten von dem goldenen Licht, das kleine Wellen reflektierten, und die Böden waren in Farben gefliest, die die Stimmungen des Meeres wiedergaben: Grün, Blau, Türkis und Aquamarin.
Die Tür schloss sich hinter ihnen mit einem Zischen.
Winter trug ein langes weißes Kleid und einen Halsschmuck aus meergrüner Jade. Sie begrüßte Luke und Mara mit einer Umarmung und gab Jacen einen Kuss auf beide Wangen.
»Wie geht es dem Admiral?«, fragte Luke. Er sprach leise, und er hoffte, dass diese künstliche Höhle seine Stimme nicht verstärken und überall im Haus hörbar machen würde.
»Sein Körper lässt ihn im Stich«, sagte Winter. Ihre Stimme war sachlich, aber Luke konnte die traurigen Fältchen um ihre Augenwinkel sehen.
»Kann man etwas tun?«, fragte Mara.
»Wie er schon gestern sagte, es geht nicht um etwas Bestimmtes, das nicht mehr funktionieren würde«, sagte Winter. »Das wirkliche Problem ist sein Alter, und dass er sich während der Rebellion so angetrieben hat. Er war selbst damals nicht mehr jung.«
»Nein«, sagte Luke. »Aber es wäre mir nie eingefallen, mich zu fragen, wie alt er war. Er schien so jung wie … so jung, wie er sein musste, denke ich.«
»Ihr werdet feststellen, dass sein Verstand so regsam ist wie eh und je«, sagte Winter. »Er kann immer noch zehn Stunden am Stück arbeiten, wenn er sich gut genug um seinen Körper kümmert.«
»Arbeiten?«, fragte Mara. »Woran?«
»Ich überlasse es Ackbar selbst, euch das zu erzählen.« Luke, Mara und Jacen folgten der hoch gewachsenen, weißhaarigen Frau über eine kleine Brücke und die Trittsteine eines stillen Wasserbeckens − tatsächlich handelte es sich um die oberen Enden hoher Säulen − zu einem gemütlichen Wohnzimmer mit einem Becken, das von Polstermöbeln umgeben war. Ackbar saß im Becken und bewegte sich leicht im Wasser. Er winkte mit einer riesigen Hand.
»Luke!«, rief er. »Mara! Junger Jacen! Willkommen in meinem Heim!« Seine Stimme klang überhaupt nicht mehr schleppend wie in Admiral Sovvs Büro, tatsächlich wirkte er in diesem Augenblick so lebhaft, als gäbe er auf der Brücke seines Flaggschiffs Befehle.
»Danke, Sir.«
»Bitte setzen Sie sich. Verzeihen Sie mir, dass ich nicht herauskomme − ich fühle mich dieser Tage so viel wohler, wenn ich im Wasser bleiben kann.«
»Sie haben ein wunderschönes Zuhause«, sagte Mara.
»Es ist angenehm für mich«, erwiderte Ackbar schlicht.
Winter brachte Erfrischungen, während Ackbar und seine Gäste sich unterhielten. Dann trieb Ackbar auf Jacen zu und blickte mit seinen großen Augen zu ihm auf.
»Können Sie mir von den Yuuzhan Vong erzählen, junger Jacen?«
»Das tue ich gerne«, sagte Jacen. »Aber es ist ein umfangreiches Thema.«
»Sie sind der Einzige, den ich kenne, der längere Zeit mit ihnen zu tun hatte. Erzählen Sie mir, was Sie wissen.«
Jacen sprach lange Zeit und berichtete über die Yuuzhan Vong, ihre Kasten, ihre Anführer, ihre Religion, die Art, wie sie miteinander und mit ihren Gefangenen umgingen. Er erwähnte seine eigene Erfahrung nur nebenbei. Luke war überrascht und beeindruckt, dass
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