Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
verschwinden!«
»Deine Ausbildungsarbeit kannst du während der Mission fortsetzen«, erläuterte ihre Mutter ganz ruhig und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich würde vorschlagen, dass du Lowbacca gestattest, seine eigene Staffel aus den Piloten zusammenzustellen, die ihr ausgebildet habt. Die Lücken bei den Zwillingssonnen kannst du mithilfe der Chiss-Staffel füllen. Ihr könnt immer noch viel voneinander lernen.«
»Ja, aber …«
»Wovor hast du Angst, Jaina?«, fragte ihr Vater und trat neben Leia. »Der Krieg wird immer noch da sein, wenn du zurückkehrst. So viel kann ich dir zumindest versprechen.«
Sie fühlte sich in die Enge gedrängt und warf Jag einen Unterstützung heischenden Blick zu, aber er zuckte nur hilflos die Achseln. Einen Sekundenbruchteil war sie auch auf ihn wütend, aber ihr war klar, dass sie sich damit lächerlich machte. Er würde sich nie aus Bosheit gegen sie stellen; wenn er jetzt die Position ihrer Eltern einnahm, dann nur, weil er sie für richtig hielt.
»Seien Sie nicht zu hart mit Ihren Eltern«, sagte Belindi Kalenda und verlagerte auf der anderen Seite des Displays unbehaglich das Gewicht. »Es war meine Idee.«
Jaina fragte Jag: »Dann wirst du also hier bleiben?«
»Nein«, erwiderte er. »Ich komme mit euch.«
Sie sah ihre Eltern an, dann wieder Jag. »Als Teil der Zwillingssonnen?«
»Es wäre nicht das erste und wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal.«
»Uns gefällt die Idee, zwei erfahrene Staffelführer dabeizuhaben«, sagte ihr Vater, »besonders, wenn die Staffel aus Chiss und deinen Leuten zusammengesetzt ist. Auf diese Weise kann einer von euch uns auf die Planeten begleiten, während der andere die Dinge aus dem Orbit im Auge behält.«
Jaina seufzte resigniert.
Tief drinnen wusste sie, dass das taktisch sinnvoll war, aber es gefiel ihr immer noch nicht. Sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass ihre Eltern ihr nicht die ganze Wahrheit sagten. Zum Teil befürchtete sie, Han und Leia hätten das Ganze eingefädelt, damit ihre Tochter sich ein wenig ausruhen konnte, wollten das aber nicht zugeben, da sie wussten, wie Jaina reagieren würde. Womit sie auch durchaus recht hätten. Der Gedanke, in Urlaub geschickt zu werden, war für Jaina geradezu beleidigend.
Aber was immer Hans und Leias wahre Motive sein mochten, Jaina würde ihre Eltern begleiten. Das einzig Gute dabei war, dass auch Jag mit von der Partie war, was bedeutete, dass sie zumindest ein bisschen mehr Zeit miteinander verbringen konnten …
Dann riss das Summen ihres Kom sie aus ihren Gedanken. Sie wandte sich von den anderen ab, nahm das Gerät vom Gürtel und hob es an die Lippen. Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, erklang jedoch die erschrockene und erstickte Stimme von Tahiri aus dem kleinen grünen Ding in ihrer Hand.
»Jaina?«
Aus dem Augenwinkel sah Jaina, wie ihre Mutter überrascht die Augen aufriss.
»Tahiri, wo steckst du?«, fragte Jaina und begann sofort, in der Macht nach dem Mädchen zu suchen. Sie musste in der Nähe sein, und zumindest dafür war Jaina dankbar. »Du sagtest, dass du mich sehen wolltest. Du sagtest, es sei dringend.«
»Jaina, es tut mir so leid. Ich war … ich … er …«
Jaina spürte einen intensiven psychischen Schmerz, der von Tahiri ausging − einen so gewaltigen Schmerz, dass er auch die Welt rings um sie her erfasste. Sie versuchte, Tahiri durch die Macht zu trösten, sie zu erreichen, damit sie sie geistig umarmen und ihre Qualen lindern konnte. Aber die Emotionen waren zu heftig − zu roh.
»Tahiri, was ist denn? Was ist passiert?«
»Es ist Anakin.«
»Anakin? Was ist mit Anakin?«
»Er …« Wieder brach Tahiris Stimme ab. Es war beinahe, als hielte etwas sie vom Sprechen ab. Dann brachen die Worte aus ihr heraus: »Er versucht mich umzubringen, Jaina. Anakin will, dass ich sterbe!«
Die Verzweiflung, die Jaina durch die Macht gleichzeitig mit diesen Worten erreichte, erreichte einen Höhepunkt, dann brach sie abrupt ab, ebenso wie das Komsignal.
»Tahiri? Tahiri ?« Jaina steckte das Kom wieder an den Gürtel und drehte sich zu ihrer Mutter um, die sich in offensichtlichem Unbehagen die Stirn rieb. »Hast du das auch gespürt?«, fragte sie.
Leia nickte bestätigend. »Sie hat ein großes Problem, Jaina.«
Jaina brauchte ihre Mutter nicht, um das zu wissen. Selbst jemand, der keinerlei Machtempfindsamkeit besaß, hätte das aus Tahiris Stimme schließen können.
Sie wandte sich Kalenda zu und sagte:
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