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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Bereich, der sich deutlich von den anderen unterschied. Neugierige drängten sich um eine Stelle, die Sicherheitsoffiziere und Droiden abzuriegeln versuchten, sodass die Sanitäter, die Kalenda erwähnt hatte, sie erreichen konnten.
    Das Taxi kam wegen der vielen Zuschauer nicht weiter, also blieb es stehen, und die fünf Passagiere stiegen rasch aus. Jaina drängte sich grob durch die Menge, die zwischen ihr und Tahiri stand. Ein Wachtposten hielt sie auf, als sie versuchte, den abgetrennten Bereich zu betreten, und gestattete ihr erst durchzugehen, nachdem Kalenda ihren Ausweis gezeigt und den Mann angewiesen hatte, sie durchzulassen. Jaina erstarrte, als sie die Gestalt am Boden sah, um die sich die beiden Angehörigen des Mon-Cal-Sanitäterteams und ihr MD-5-Droide kümmerten. Zuerst erkannte sie sie nicht einmal. Tahiri hatte sich das Haar kurz geschnitten, und sie hatte sehr abgenommen. Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, ihre Wangen waren eingefallen, und ihr Gesicht wirkte, als hätte sie es seit Tagen nicht gewaschen. Am schlimmsten sahen jedoch ihre Arme aus, die von blutigen Schnittwunden bedeckt waren.
    »Ist sie das?«, fragte einer der Sanitäter.
    Jaina wollte ja sagen, aber das Mädchen, das vor ihr lag, sah ganz anders aus als die Tahiri, die sie kannte.
    In diesem Augenblick bewegte sich Tahiri. Offenbar in tiefer Bewusstlosigkeit zuckte sie und versuchte sich umzudrehen. Die Sanitäter taten ihr Bestes, sie festzuhalten, aber sie war stärker, als sie aussah. Wild um sich schlagend und mit weit aufgerissenen, blicklosen Augen versuchte sie aufzustehen, aber ihre unsicheren Beine versagten.
    »Anakin?«, schrie sie. »Anakin!«
    Sie sah Jaina in dem Augenblick, als einer der Sanitäter ihr einen Injektor an den Hals drückte. Zeitgleich mit dem Zischen des Geräts gab es eine intensive Bewegung in der Macht, und Jaina spürte, wie Tahiris Angst und Entsetzen plötzlich heftiger wurden. Dann sackte die junge Frau nach vorn in die Arme des Droiden.
    Erst als sie ausatmete, wurde Jaina klar, dass sie den Atem angehalten hatte. Zu spüren, dass Jag an ihrer Seite war, tröstete und wärmte sie, aber dieses eine Mal wünschte sie sich, er würde seine Ideen über Zurschaustellung von Zuneigung in der Öffentlichkeit vergessen und sie einfach in die Arme nehmen.
    »Ist sie das?«, wiederholte der Sanitäter und wandte sich nun, da Tahiri betäubt war, Jaina zu.
    Jaina nickte zur Antwort.
    »Sie scheinen nicht allzu sicher zu sein«, sagte der Mann.
    »Doch, ich bin sicher«, erwiderte Jaina. »Sie ist es. Sie heißt Tahiri Veila. Ich weiß nicht, was sie hier wollte, aber sie ist keine Kriminelle. Sie ist ein Jedi-Ritter.«
    Der Sanitäter nickte. »Wir werden sanft mit ihr umgehen, das verspreche ich.«
    Jaina sah zu, wie Tahiri auf die wartende Schwebebahre gelegt und weggebracht wurde.
    »Bitte machen Sie Platz«, hörte sie den Droiden sagen. »Das hier ist ein Notfall. Bitte machen Sie Platz.«
    Jaina trat zurück und klammerte sich dabei an Jags Arm. Plötzlich wurde ihr schwindlig. Sie konnte spüren, dass ihr Zwillingsbruder Jacen von der anderen Seite der Stadt aus wissen wollte, was los war, aber sie konnte ihm im Augenblick nicht antworten, so überwältigt war sie von dem wirren Durcheinander an Gefühlen, die sie aus Tahiris Geist erhalten hatte. Die unglaubliche, überwältigende Trauer konnte sie verstehen; sie verspürte das Gleiche, wenn sie an den Tod ihres Bruders dachte. Aber darunter war noch etwas anderes gewesen − etwas, dessen Jaina Tahiri für vollkommen unfähig gehalten hatte. Es war eine Emotion, die sie nie zuvor von dem Mädchen gespürt hatte, und die Intensität des Gefühls machte ihr Angst. Aber sie hatte es deutlich wahrgenommen. Es war Hass gewesen − tiefer, unnachgiebiger Hass …

5
     
    Der Gestank nach brennendem Fleisch war das Erste, was sie klar identifizieren konnte. Er war nicht zu verwechseln − ein so ätzender, intensiver Geruch, dass er wie ein Dungwurm durch ihre Nase kroch und sich hektisch zu ihrem olfaktorischen Nervenzentrum weiterwühlte, um dafür zu sorgen, dass sie es niemals vergaß. Und wie konnte sie auch? Es war so überwältigend, dass sie sicher war, es nie wieder loszuwerden.
    Es kam aus unmittelbarer Nähe − war tatsächlich so nah, dass sie begann, auf ihre Arme zu blicken, um sich zu überzeugen, dass es nicht ihre eigene Haut war, die brannte. Sie sah jedoch nur eine Ascheschicht, die sich wie feiner, sanfter Schnee auf sie

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